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Ideologische Ablehnung

Musks Starship revolutioniert die Raumfahrt und wird in Deutschland dennoch ignoriert

Mit dem Auffangen der Antriebsstufe des Starships, gelang Musk und seiner Firma SpaceX am Sonntag ein monumentaler Durchbruch in der Raumfahrt. Deutsche Medien berichteten kaum, wohl auch wegen ideologischer Ablehnung Musks.

Historischer Flug: Der startenden Starship Rakete gelang später ein monumentaler Durchbruch

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Am Sonntag gelang dem Tech-Milliardär Elon Musk und seinem Team von dem Raumfahrtunternehmen SpaceX ein neuer Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt. Eine Antriebsstufe der stärksten und schwersten Rakete aller Zeiten, des SpaceX Starships, konnte nach dem Start wieder sicher auf der Erde landen. Zwei riesige Greifarme fingen dabei die Rakete auf. Der Erfolg wird die Raumfahrt revolutionieren. Damit wird auch die Wiederverwendung eines großen Teils der Starship-Rakete möglich. Das wird Raumfahrt nicht nur kostengünstiger, sondern auch deutlich ressourcensparender machen. Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA hofft, mit SpaceX schon in einigen Jahren wieder Menschen auf den Mond zu bringen.

In den sozialen Medien und auch in den USA brach nach dem Erfolg von Musk und seinem Vorhaben ein regelrechter Hype um die Rakete aus. Verständlicherweise, schließlich knüpfen die neuerlichen Erfolge an die alten Errungenschaften der Menschheit aus den 60er und 70er Jahren an. Das Starship soll irgendwann sogar eine wichtige Rolle bei der Besiedlung des Mars spielen.

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In Deutschland lief man unterdessen Gefahr, von Musks großem Erfolg fast nichts mitzubekommen. In der 20-Uhr-Ausgabe der Tagesschau meldete man beispielsweise die Errungenschaft erst als letzte Meldung vor dem Wetter. Kurz nannte man die Eckdaten rund um das Projekt und zitierte den deutschen Astronauten Alexander Gerst, der das Ereignis als „gigantischen Meilenstein auf dem Weg zur nächsten Mondmission“ bezeichnete. Elon Musk als der entscheidende Mann hinter dem Projekt blieb im Bericht unerwähnt. Das Ereignis war vom Stellenwert für die Tagesschau unwichtiger als unter anderem der Festakt zum 75. Jubiläum des Deutschen Gewerkschaftsbundes.

Auch in den anderen deutschen Leitmedien war wenig Freude über die Errungenschaft von Musk zu sehen. Der Spiegel titelte in seiner Meldung: „Gelungenes SpaceX-Landemanöver – Vollbremsung auf der Startrampe“. Von einem Meilenstein ist hier nicht die Rede.

Man könnte einwenden, dass Raketentests und andere Wissenschaftsberichterstattung einfach nicht massentauglich sind. Deshalb würde der deutsche Mainstream kaum über die Sache berichten. Doch deutsche Medien berichten sehr gerne über die Vorgänge bei Musks Firma, allerdings nur, wenn es Rückschläge gibt.

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Als im April 2024 die ambitionierte Starship-Rakete beim ersten Testversuch explodierte, widmete beispielsweise die Tagesschau in der 20-Uhr-Ausgabe dem Ereignis ganze zwei Minuten. Zum Vergleich: Der gestrige SpaceX-Erfolg war der Tagesschau nur 30 Sekunden wert. Auch in anderen Medien war die Berichterstattung deutlich ausgiebiger. Im Spiegel erschienen an dem Tag und dann wieder vor dem zweiten Startversuch eine Reihe von kritischen Analysen und Kommentaren über Musks Vorhaben.

Eine politische Begründung für diese Medientendenz rund um Elon Musks Erfolgsunternehmen scheint denkbar. Musk war lange Zeit vor allem durch sein E-Auto-Unternehmen Tesla unbeliebt bei Konservativen. In den letzten Jahren äußerte sich Musk immer öfter zu politischen Themen. Zur Corona-Zeit wetterte er gegen die Lockdowns, ließ seine Unternehmen von Kalifornien nach Texas verlegen, unter anderem wegen der deutlich laxeren Corona-Maßnahmen in Texas. 2022 kaufte Musk die Social-Media-Plattform Twitter und führte eine deutlich freiere Moderation ein. Musk bezeichnet sich selbst als „Verfechter der absoluten Redefreiheit“ („free speech absolutist“).

Gleichzeitig fiel Musk immer öfter durch Kritik an „Wokeness“ und den linken Demokraten in den USA auf. Seine Unterstützung für den ehemaligen Präsidenten Donald Trump und seine Republikaner wurde immer deutlicher. Vor einigen Tagen ging er den nächsten Schritt in seiner politischen Entwicklung und sprach auf einer Wahlkampf-Rallye von Trump (Apollo News berichtete).

Durch seine deutlichen politischen Aussagen wurde Musk schnell zu einem Hassobjekt für viele Linke, auch in Deutschland. Die taz stellte beispielsweise bei Musk eine „Radikalisierung“ fest. Die NZZ schrieb davon, wie Musk auf Twitter pöbele, und damit seinen Ruf demontiere, gar zur Hassfigur aufsteige. Die satirische Heute-Show verglich 2022 Musks Einsetzen für die „absolute Redefreiheit“ sogar mit NS-Propagandaminister Joseph Goebbels‘ totalem Krieg.

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Musk und die deutsche Medienlandschaft werden in diesem Leben also wohl kaum noch Freunde werden. Politisch ist er für viele Journalisten wohl vollkommen unten durch. Selbst die Wissenschaftsredaktionen scheinen objektive Erfolge seiner Unternehmen, wie der gestrige SpaceX-Durchbruch, aus ideologischen Dogmen heraus nur ungern anzuerkennen. Scheitert Musk mit seinen wissenschaftlichen Vorhaben, ist die Schadenfreude vielen anzumerken.

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