Chemieindustrie
Milliardendeal: BASF verkauft traditionsreiche Sparte an US-Finanzinvestor und Katar
BASF verkauft sein Lack- und Farbengeschäft an einen großen Finanzinvestor aus den USA. Die Veräußerung ist Teil einer konzerninternen Umstrukturierung, die wohl auch mit dem Sparkurs korreliert, den der Chemiegigant derzeit vorantreibt.

BASF hat sich dazu entschlossen, große Teile seines Lack- und Farbengeschäfts an die US-amerikanische Private-Equity-Gesellschaft Carlyle zu veräußern, einen der größten Finanzinvestoren weltweit. Der neue Eigentümer übernimmt 60 Prozent der Sparte, während BASF mit einem Anteil von 40 Prozent an dem künftig eigenständig agierenden Unternehmen beteiligt bleibt.
An dem Deal ist zudem der katarische Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA) beteiligt, der als Partner von Carlyle auftritt. Durch den Verkauf der „Coatings-Sparte“ dürfte BASF Medienberichten zufolge insgesamt 5,8 Milliarden Euro einnehmen.
Die Geschichte von BASF Coatings reicht rund 135 Jahre zurück. Das Geschäft entstand ursprünglich aus dem Hamburger Lack- und Farbenbetrieb Glasurit-Werke M. Winkelmann AG, den BASF im Jahr 1965 übernahm.
Heute beschäftigt BASF Coatings weltweit rund 10.000 Mitarbeiter und stellt damit nahezu ein Zehntel der gesamten Belegschaft – BASF zählt derzeit etwa 112.000 Angestellte weltweit.
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Die Sparte erwirtschaftete im Jahr 2024 einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro und gilt als einer der globalen Marktführer im Bereich Fahrzeug- und Reparaturlacke sowie Oberflächentechnologien. Carlyle hat sich zum Ziel gesetzt, das Wachstum weiter voranzutreiben – allerdings nicht mehr unter dem Dach des traditionsreichen deutschen Chemiekonzerns. Mit der Abspaltung der Lack- und Farbensparte von BASF geht ein weiteres Stück deutscher Industriegeschichte verloren.
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Zwar wird die Abspaltung der Coatings-Sparte konzernintern lediglich als strategische Neuausrichtung bezeichnet, doch der Verkauf fällt genau in eine Zeit, in der BASF finanziell stark unter Druck steht und einen strikten Sparkurs verfolgt. Es scheint, als sehe sich BASF gezwungen, Teile des Unternehmens zu veräußern, um sich finanziell über Wasser zu halten bzw. profitabel zu bleiben.
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Seit geraumer Zeit läuft das Geschäft bei BASF eher schlecht – insbesondere in Deutschland. Das Stammwerk in Ludwigshafen schreibt bereits seit rund drei Jahren Verluste. Um der schwierigen Lage in der Konzernzentrale entgegenzuwirken, wurde 2024 ein Sparprogramm gestartet, das bis Ende 2026 vor Ort Einsparungen von 1,1 Milliarden Euro an laufenden Kosten erzielen soll. Mehrere energieintensive Anlagen wurden bereits stillgelegt, und seit 2023 hat der Konzern rund 2.500 Arbeitsplätze abgebaut.
Dass der deutsche Standort so unter Druck steht, liegt vor allem an den hohen Energiepreisen. Durch Fehlentscheidungen der politischen Entscheidungsträger in Berlin sind sowohl die Strom- als auch die Gaskosten in den vergangenen Jahren massiv gestiegen.
BASF leidet unter beiden Faktoren – vor allem aber unter den explodierenden Gaskosten, denn die chemische Produktion erfordert enorme Gasmengen. Die Werke am Standort Ludwigshafen gelten als der größte Chemiekomplex der Welt. Dort werden jährlich rund 15 Millionen Tonnen Energie verbraucht.
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Der starke Anstieg der Gaskosten ist vor allem auf die Sanktionen gegen russisches Erdgas zurückzuführen, die die Ampelregierung zu Beginn des Ukraine-Kriegs verhängt hat. Vor dem Krieg stammten noch rund 55 Prozent der deutschen Gasversorgung aus Russland – diese Importe wurden schlagartig eingestellt. Daraufhin erfolgte der Umstieg auf Flüssigerdgas (LNG) aus Katar und den USA. Da dieses zunächst verflüssigt, mit speziellen Tankschiffen über die Ozeane transportiert und anschließend wieder regasifiziert werden muss, ist es deutlich teurer als konventionelles Pipelinegas aus Russland. In gewissen Fällen kostet LNG sogar mehr als doppelt so viel wie herkömmliches Erdgas.
Hinzu kommt die stetig steigende CO₂-Steuer, die auf fossile Energieträger wie Gas erhoben wird und die Kosten weiter in die Höhe treibt, sowie weitere Abgaben, darunter die Mehrwertsteuer, Gasnetzentgelte und sonstige Umlagen, die zusammen mittlerweile rund die Hälfte des Gaspreises ausmachen.
Wer keine Autos mehr baut, braucht auch keine Lacke mehr.
Der Lack ist ab. Und zwar endgültig.
Nun die DHU darf jetzt auf höchster juristischer Ebene Mercedes verklagen, dass diese nur noch E-Autos verkaufen dürfen. Man darf nach einem möglichen Sieg seitens der DHU gespannt sein, wo der neue Firmensitz sein wird? Deshalb wird es praktischer sein, gleich die Farbe im Ausland zu haben als in Deutschland.
Deutschland schafft sich ab. Was Herr Sarrazin gesagt hatte wird jetzt Realität.
Sarrazin war angesichts dessen, was gerade passiert ein hoffnungsloser Optimist. Würde der sein Buch heute schreiben, würde die Polizei ihn um 6 Uhr abführen.
Sommerschlussverkauf. Alles muss raus. Alles ist 50% im Preis gesenkt und das intelectual property wird nur für kurze Zeit gratis digital mit übersandt:D
Mein Kommentar wartet auf Freigabe. Sorry Folks.
Diese ganze EU und die deutsche Regierung, auch die Verantwortlichen der Ampel, gehören vor Gericht. Wie kann man sich einen Industriestandort mutwillig zerstören lassen?
Nun von Ludwigshafen wird auch nur ein Museum überig bleiben, damit die nachfolgenden Generationen sehen können, woher früher der Wohlstand kam, bevor das links-grüne woke Mittelalter begann.
Was sagt der gute Mann von Evonik dazu?
Man darf nicht vergessen, dass die Höchstgerichte hierzulande inzwischen auf Untreue erkennen, falls die Grenzen des unternehmerischen Ermessens überschritten sind (BGH, Urteil v. 10.1.2023, Az.: 6 StR 133/22, Rn. 20). Angesichts dessen bleibt keine andere Wahl, als die Betriebsteile zu veräußern, die nicht mehr innerhalb des damit abgezirkelten Umkreises fortgeführt werden können. Fraglich bleibt dann, ob allen voran die Zahlungen für emittiertes CO2 nicht bereits als unzulässiger Vermögensabfluss gelten, welcher den Aktionären als den Eigentümern zum Nachteil gereicht.
Tja, wieder ein Marktführer in seinem Segment aus Deutschland vertrieben, an eine Heuschrecke verhökert……traurig!
Qatar kann sein LNG künftig zum Vorteilspreis an Ex-BASF liefern und verdient doppelt. Und Carlyle kündigt den Arbeitnehmer den teuren Haustarif. Bezahlt wird dann zukünftig nur noch nach Chemie-Basistarif.
Interessant seinem eigenen Umtergang bei wohnen zu dürfen. Wenigstens haben wir noch ein paar nette Jahre mitgenommen.
„Dort werden jährlich rund 15 Millionen Tonnen Energie verbraucht. „. Diese Aussage ist sinnlos, Energie wird nicht in Tonnen gemessen. Es ist unklar, worauf genau sich die genannten 15 Tonnen im Artikel beziehen.
Internationaler Währungsfonds blickt positiv auf die Weltwirtschaft:
In seiner Konjunkturprognose rechnet der IWF in diesem Jahr mit einem Plus von 3,2 Prozent, im kommenden Jahr mit 3,1 Prozent.
Für Deutschland geht der IWF in diesem Jahr von einem 0,2 Prozent-Wachstum aus.
Auch im kommenden Jahr nimmt die deutsche Wirtschaft laut Prognose an Fahrt auf, allerdings nicht so stark wie erwartet:
0,9 Prozent Plus sind es laut IWF, der Bund hatte ein Plus von 1,3 Prozent errechnet.
– Deutschgeist AG, ich bin beeindruckt
Die gläubigen Jünger in Hamburg haben abgestimmt.
War man beim Corona-Diktat Vorreiter beim Beschneiden von Rechten,
so driftet man auch hier ab.
Direkte Demokratie zeigt deutlich, wo die Masse steht…