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Nach Magdeburg

„Migranten haben Angst, angegriffen zu werden“: Landesbischof warnt vor angeblichem Bedrohungspotenzial für Migranten

Nach dem Terroranschlag in Magdeburg rät das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt Migranten, abends nicht allein durch die Stadt zu gehen. Auch Landesbischof Friedrich Kramer warnt: Migranten „haben seit dem Anschlag in Magdeburg Angst, angegriffen zu werden.“

Nach dem Terroranschlag in Magdeburg fürchten Verbände und die Kirche um die Sicherheit von Migranten.

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Nach dem Terroranschlag in Magdeburg befürchtet das Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) offenbar rassistische Übergriffe auf Ausländer. Der Verband rät „Menschen mit Migrationsgeschichte dringend davon ab, sich alleine und in den Abendstunden durch die Stadt zu bewegen“. Weiter heißt es, dass „man durch zahlreiche Berichte über rassistische Aggressionen im Nachgang des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt alarmiert“ sei.

Die Organisation hat kurz vor den Weihnachtsfeiertagen die Erklärung herausgegeben. Als Dachorganisation für Migrantenvereine in Sachsen-Anhalt fungiert LAMSA als zentraler Ansprechpartner für die Landesregierung in Fragen der Migration. Mit über 110 Mitgliedsorganisationen und Einzelpersonen versammelt LAMSA hinter sich immerhin rund 20.000 Menschen mit Migrationshintergrund in Sachsen-Anhalt.

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Doch LAMSA ist nicht die einzige Organisation, die das Sicherheitsgefühl von Migranten in Deutschland bedroht sieht. Dabei steht insbesondere die CDU und ihr Generalsekretär Carsten Linnemann in der Kritik. Dieser forderte, bei der zweiten vorsätzlichen Straftat das Aufenthaltsrecht von Ausländern zu entziehen. „Die CDU läutet den Wahlkampf mit unseriösen und populistischen Abschiebungsforderungen ein“, so die rechtspolitische Sprecherin von Pro Asyl, Wiebke Judith hierzu gegenüber dem RND.

„Solche Forderungen passen zwar auf Wahlplakate, halten aber einer rechtlichen Prüfung nicht stand“. Weiter erklärt sie: „Gerade, wenn es um Abschiebungen in Staaten geht, wo Folter oder unmenschliche Lebensbedingungen drohen, steht das internationale Recht dem klar entgegen.“ Auch die evangelische Kirche schlägt wegen des angeblichen Bedrohungspotenzials, mit dem Migranten auf Deutschlands Straßen konfrontiert wären, Alarm.

Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, appellierte in einer Erklärung zum Jahreswechsel, die Gesellschaft sollte das Zusammenleben „fremdenfreundlicher“ gestalten. Er erklärte: „Migrantinnen und Migranten in unserer Mitte haben seit dem Anschlag in Magdeburg Angst, angegriffen zu werden, und trauen sich in diesen Tagen nicht aus dem Haus.“ Und weiter: „Dieser neuen Gewalt müssen wir entgegentreten“.

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