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Taleb Al-Abdulmohsen

Magdeburg-Attentäter laut Generalstaatsanwaltschaft schuldfähig

Die Generalstaatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Magdeburg-Attentäter schuldfähig ist – ein Gutachten soll Klarheit schaffen. Derweil wird wegen Körperverletzung gegen einen Polizisten ermittelt, der an der Festnahme von Al-Abdulmohsen beteiligt war.

Bei dem Anschlag in Magdeburg starben sechs Menschen, 299 wurden verletzt.

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Die Generalstaatsanwaltschaft in Naumburg geht davon aus, dass der Täter von Magdeburg schuldfähig ist. Oberstaatsanwalt Klaus Tewes sagt zu Welt am Sonntag: „Es handelt sich – nach vorläufiger Bewertung – wohl um einen vorsätzlich geplanten Anschlag eines Amokläufers.“ Alle Indizien, die bisher gesammelt wurden, deuten darauf hin, dass Taleb Al-Abdulmohsen „steuerungsfähig“ war. Deshalb geht die Staatsanwaltschaft von einer Schuldfähigkeit aus. 

Außerdem wurde ein psychologisches Gutachten in Auftrag gegeben, das bis zum Frühjahr fertiggestellt sein soll. Das Gutachten eines Psychiaters soll Klarheit über die Schuldfähigkeit schaffen. Mehr als 100 Polizeibeamte ermitteln in einer „Soko Markt“ zum Täter und möglichen Mitwissern. Bisher wird davon ausgegangen, dass es keine Mitwisser gibt. Außerdem wird das Tatfahrzeug untersucht. Al-Abdulmohsen hatte den BMW X3, mit dem er am 20. Dezember auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg raste, einige Tage vor dem Anschlag gebucht und am Tag der Tat abgeholt. 

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Oberstaatsanwalt Tewes sagt dazu: „Ob etwa Fahrassistenzsysteme manipuliert oder abgestellt worden sind, wird ermittelt.“ Die Fertigstellung des Gutachtens wird noch einige Zeit dauern. Derweil wird gegen Unbekannt ermittelt, weil es bei der Festnahme durch einen Polizisten zu „eine[r] Körperverletzung zum Nachteil der festgenommenen Person“ gekommen sein soll. 

Das antwortet die Landesregierung Sachsen-Anhalts auf eine Kleine Anfrage der AfD, wie die Volksstimme berichtet. „Disziplinarrechtliche Maßnahmen wurden bislang nicht eingeleitet“, heißt es in der Antwort der Landesregierung. Es sei ein Ermittlungsverfahren nach Paragraf 340 Strafgesetzbuch wegen Körperverletzung im Amt eingeleitet worden. Die AfD wollte auch wissen, ob am Einsatz beteiligte Polizisten vom Dienst freigestellt oder suspendiert wurden. Das Innenministerium verneinte das.

Infolge des Anschlags in Magdeburg starben sechs Menschen. 299 weitere wurden verletzt, davon 68 schwer. Al-Abdulmohsen stammt aus Saudi-Arabien und arbeitete zuletzt im Maßregelvollzug Bernburg, wo er als Psychiater suchtkranke Straftäter betreute. Es hatte vor dem Anschlag zahlreiche Hinweise gegeben, unter anderem von saudischen Behörden oder Privatpersonen. Jedoch wurden diese Hinweise von deutschen Behörden ignoriert. Al-Abdulmohsen drohte auch in einer E-Mail an das Kanzleramt und unter einem X-Post von Innenministerin Nancy Faeser mit einem Terroranschlag (Apollo News berichtete).

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