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Russen-Affäre

Bystron klagt auf Herausgabe von angeblich belastendem Material

Nach langem Zögern stellt sich die AfD-Führung am Montag geschlossen hinter den von Korruptionsvorwürfen angeschlagenen Bystron. Die Partei will nun offensiver gegen die noch unbelegten Anschuldigungen vorgehen.

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In der vermuteten Zahlungsaffäre um den AfD-Politiker Petr Bystron hat sich die Parei nach anfänglicher Zögerlichkeit nun hinter den angeschlagenen Europawahl-Kandidaten gestellt. Bystron hatte die Vorwürfe der Geldnahme aus russlandnahen Quellen immer wieder angefochten, blieb aber oft vage und ließ Zweifeln Raum. Der AfD-Vorstand sieht diese nun aber ausgeräumt: Der Bundesvorstand sähe „keinen Grund für Zweifel“ an Bystron und seinem Dementi, meldet die ZDF-Journalistin Nicole Diekmann. In der Schalte des Gremiums am Montagmorgen hat Bystron nach eigenen Angaben nun zugesichert, niemals Geld angenommen zu haben.

Der Bundesvorstand habe Bystron den Rücken gestärkt, hieß es aus Parteikreisen. Scheinbar will die Partei auch Bystrons Ansinnen eines juristischen Vorgehens gegen die Story unterstützen: Man habe vereinbart, sich über weitere rechtliche Schritte zu informieren, sagte der Abgeordnete. „Ich habe nichts anderes erwartet. Wir lassen uns durch manipulative Anwürfe ausländischer Geheimdienste nicht unseren Wahlkampf diktieren“, so Bystron.

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AfD-Spitze stellt sich hinter Bystron – zögerlich

Der gebürtige Tscheche will gegen den Geheimdienst der Republik klagen, um die Herausgabe der Audiomitschnitte zu erzwingen, die ihn angeblich belasten sollen. Das tschechische Medium Denik N hatte berichtet, dass bei einer Kabinettssitzung der Regierung in Prag der Name Bystrons im Zusammenhang mit Zahlungen gefallen sein soll. Ein nicht genanntes Regierungsmitglied sagte demnach unter Berufung auf den Inlandsgeheimdienst BIS mit Bezug auf Bystron: „Sie können die Übergabe von Geld als Audio belegen.“

Chrupalla sagte in einem ARD-Interview für den Bericht aus Berlin am Sonntag, hier stehe Aussage gegen Aussage. Bystron habe sich klar davon distanziert, Geld empfangen zu haben, deshalb vertraue er dieser Aussage erst einmal. Die Berichte über den Fall Bystron bezögen sich auf „dubiose Quellen, auf Dienste, auf Geheimdienste“. Für ein schuldhaftes Verhalten des AfD-Politikers fehle aber jeder endgültige Beweis.

Daher sehe er derzeit keinen Grund, warum dieser Wahlkampfauftritte absagen sollte. Die Führung der Partei schien zuvor lange uneins, wie sie mit den schweren Anschuldigungen gegen den Zweiten der Europawahlliste umgehen sollte. Der Spitzenkandidat der Partei für die Europawahl, Maximilian Krah, hatte Bystron dies zuvor nahegelegt. Auch er ist in Anschuldigungen rund um das Netzwerk des pro-russischen Oligarchen Viktor Medvedchuk verwickelt.

 

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