„Inside Tagesschau“
„Keine kritische Distanz zu den Herrschenden“: Ex-Tagesschau-Redakteur rechnet mit der ARD ab
Der ehemalige Tagesschau-Redakteur Alexander Teske rechnet in seinem Buch „Inside Tagesschau“ mit Deutschlands größter Nachrichtensendung ab. Er wirft der Redaktion vor, undurchsichtige Strukturen, mangelnde Transparenz und eine westdeutsch geprägte Sichtweise zu pflegen.

Der ehemalige Planungsredakteur der Tagesschau, Alexander Teske, erhebt in seinem Buch „Inside Tagesschau“ schwere Vorwürfe gegen die internen Abläufe der größten Nachrichtensendung Deutschlands. Sein Buch, das am kommenden Montag im Langenmüller-Verlag erscheint, zeichnet ein Bild, das dem selbst auferlegten Anspruch der Tagesschau, einer unabhängigen und kritischen Berichterstattung, widerspricht.
Diese internen Abläufe sind laut Teske symptomatisch für eine Redaktion, die ihrer Verantwortung, „eine kritische Distanz zu den Herrschenden zu halten“, nicht gerecht werde. Der 54-Jährige wurde in Leipzig geboren und arbeitete sechs Jahre als Planungsredakteur bei ARD-aktuell in Hamburg. Seine Einblicke sollen aufdecken, wie undurchsichtige Strukturen und mangelnde Transparenz die Arbeit bei der Tagesschau prägen. Besonders pikant: Wichtige Posten werden offenbar nicht öffentlich ausgeschrieben, und Redakteure sollen aus Unsicherheit heraus gegenseitig abschreiben, anstatt eigenständige Entscheidungen zu treffen.
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Eine besonders ernüchternde Beobachtung des Journalisten betrifft den Umgang mit ostdeutschen Themen. Teske beschreibt, wie bei der Berichterstattung über Demonstrationen im Osten Deutschlands gezielt plakative und wenig tiefgründige Aussagen ausgewählt würden, um ein verzerrtes Bild zu zeichnen. „Westdeutsch sind die Chefs, westdeutsch ist der Blick auf die Welt – sprechen möchte man aber für Gesamtdeutschland“, schreibt er.
Die Veröffentlichung des Buches ging nicht ohne Widerstände vonstatten. Teske berichtet, dass ehemalige Kollegen ihn massiv unter Druck gesetzt hätten. Man hätte „auf allen Wegen versucht, das Manuskript zu bekommen“, so Teske im Interview mit der Berliner Zeitung. Mitarbeiter hätten ihn oder den Verlag direkt kontaktiert, angeblich um Buchveröffentlichungen zu besprechen.
Die Umstände seines unfreiwilligen Ausscheidens aus dem Hamburger Studio scheinen dabei eine treibende Kraft hinter dem Enthüllungsbuch zu sein. Teske macht keinen Hehl daraus, dass persönliche Erfahrungen und berufliche Enttäuschungen seine Motivation mitgeprägt haben.
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Jetzt kommen sie alle aus den Löchern, und wollen auch noch Bücher verkaufen.
Einen Peter Hahne jedenfalls, kann ich da nur loben. Er benennt seit zwanzig Jahre dieses Unwesen des ÖRR
Der ÖRR gehört jedenfalls ersatzlos abgeschafft.
Aus meiner Jugend kenne ich die Tagesschau noch als die Instanz für objektive und korrekte Nachrichten. Seit einigen Jahren ist sie auf dem Niveau von Aktuelle Kamera und Wochenschau angekommen.
Schön, dass jetzt endlich ans Tageslicht kommt, was die Gebührenzahler schon lange wissen sollten.
Ich halte den ÖRR für nicht reformierbar.
Wir Bürger müssen uns was Neues überlegen.
Freundliche Erinnerung: In einer Demokratie gibt es keine „Herrschenden“, sondern Volksdiener (ministrare=dienen).
Wen wundert’s noch? Mich nicht… Das ist die (west-)deutsche „Aktuelle Kamera“. Ganz ehrlich,- die braucht kein Mensch 😡
Zusperren und Ende.
Es reicht vollkommen aus, wenn der Bürger und GEZ-Steuerzahler zu diesem Sender eine kritische Distanz bewahrt. Leider sind das noch zu wenige.