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USA

Kaum Widerstand gegen Antisemiten: Präsidentin der Columbia Universität tritt zurück

Ihre Uni wurde zum Aufmarschgebiet von Judenhassern: Wegen Besetzungen und Bedrohungen durch pro-palästinensische, radikale Studenten nimmt die Präsidentin der renommierten Columbia University ihren Hut. Sie ist die jüngste Uni-Präsidentin von Ivy-League-Hochschulen, die wegen der pro-Hamas-Umtriebe auf ihrem Campus zurücktreten muss.

Wurde den Hamas-Fans nicht Herr: Nemta Shafik

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Nach einem Jahr der Angst für jüdische Studenten der Universität Columbia kündigt die Präsidentin Nemta Shafik ihren Rücktritt an. Wie viele Universitäten war nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 auch die Columbia von antisemitischen Protestcamps und gewaltbereiten, zu großen Teilen linksradikalen Studenten geprägt, die ihre jüdischen Kommilitonen bedrängten und einschüchterten. Shafik schaffte es über Monate hinweg nicht, die Uni zu einem sicheren Ort für Juden zu machen.

Durch den wachsenden Druck auf die Führungspositionen der Ivy League traten bereits vergangenen Winter die Präsidentinnen der University of Pennsylvania, Elizabeth Magill, und Harvard University, Claudine Gay, zurück. Nun gab auch die Präsidentin der Columbia University, Nemta „Minouche“ Shafik, nach einem „Sommer der Reflexion“ ihren Rücktritt bekannt.

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Sie war die erste Frau, welche dieses Amt für 13 Monate und 13 Tage bekleidete. Die britisch-US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftlerin mit ägyptischen Wurzeln forschte über die wirtschaftliche Zukunft der afro-arabischen Welt und war zuvor Direktorin der London School of Economics.

In einer E-Mail vom 14. August erklärte sie, der Spaltung und Ausgrenzung an ihrer Universität nicht Herr werden zu können. Das Kabinett der Columbia University nahm ihre Rücktrittserklärung umgehend an. Mehreren Medienberichten zufolge erhielt sie bereits eine neue Stelle im britischen Außenministerium, um die politische Entwicklung der britischen Regierung zu untersuchen. Ihre Nachfolgerin in New York wird voraussichtlich die Medizinerin Katrina Armstrong, welche sich früh nach dem palästinensischen Angriff auf Israel pro-israelisch positionierte.

Antisemitismus tief in den Uni-Strukturen verankert

Mediale Aufmerksamkeit hatte vor allem das Protestcamp auf dem Campus der Uni erzeugt, welches durch die New Yorker Polizei mit Massenverhaftungen aufgelöst wurde. Die nationale Reaktion waren viele weitere Protestcamps an den größten Universitäten des Landes, wie in Austin (Texas), Yale, Atlanta, Emerson College Boston und Southern California. In vielen Fällen riefen Studenten zu dem Töten von Zionisten, dem Niederbrennen von Tel Aviv und der Vernichtung des Staates Israel auf.

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Der Jüdischen Allgemeinen zufolge wurden vergangene Woche zudem drei Dekane der Columbia University aufgrund von antisemitischen Textnachrichten gefeuert. Sie hatten am 31. Mai an einem Gremium für jüdisches Studentenleben teilgenommen und versendeten parallel Nachrichten, die Juden als geldgierig und überprivilegiert bezeichneten. Ein vierter Dekan entschuldigte sich für sein Verhalten und behielt seine Stelle.

Solche Vorfälle zeigen, dass der „neu“ entflammte Antisemitismus nicht nur durch pro-palästinensischen Radikalismus der Studenten ausgeht, sondern tief in den Führungspositionen der Universität verwurzelt ist. Wie sich die Stimmung an den amerikanischen Universitäten entwickeln wird, bleibt angesichts einer neuen Phase des Israel-Gaza-Krieges durch wachsende Drohungen des Irans abzuwarten. Das vergangene Jahr zeigte allerdings eine neue Art des studentischen Aktivismus, der häufig in Gewalt endete.

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