USA, Deutschland, Russland
Gefangenenaustausch: Journalist Evan Gershkovich soll freikommen – „Tiergartenmörder“ im Gegenzug auch
Am Donnerstagnachmittag findet ein großer Gefangenenaustausch zwischen Russland, den USA und Deutschland mit 26 Beteiligten statt. Unter ihnen soll der amerikanische Journalist Evan Gershkovich, aber auch der in Deutschland lebenslang verurteilte „Tiergartenmörder“ sein.
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Noch vor zwei Wochen wurde der US-Journalist Evan Gershkovich in Russland zu 16 Jahren Haft verurteilt – wegen angeblicher Spionage (Apollo News berichtete). Jetzt ist der 32-Jährige Teil eines brisanten Gefangenenaustauschs zwischen den USA, Russland und Deutschland – Berlin spielt dabei die entscheidende Rolle.
Gershkovichs Verurteilung könnte als Druckmittel gedient haben, denn im Gegenzug für die Freilassung des Wall Street Journal-Reporters und weiterer Kreml-kritischer Akteure wird der in Deutschland zu lebenslanger Haft verurteilte russische Geheimdienstmitarbeiter Wadim Nikolajewitsch Krassikow nach Russland zurückkehren.
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Krassikow war in Deutschland als „Tiergartenmörder“ bekannt geworden, nachdem er 2019 einen georgischen Rebellen erschossen hatte – möglicherweise im Auftrag des russischen Staates. Welche Gegenleistung die USA erbringen, ist derzeit nicht bekannt. 26 Insassen sollen insgesamt an dem Austausch beteiligt sein: 13 kehren nach Russland zurück, zehn werden nach Deutschland gebracht, drei in die USA.
Am Donnerstagmittag sollen Flugzeuge, mit den betroffenen Personen an Bord, jeweils aus Deutschland und Russland Richtung Türkei aufgebrochen sein, wo der Austausch abgewickelt werden soll. In Ankara finden laut Spiegel am Donnerstagnachmittag Geheimgespräche zum weiteren Vorgehen statt.
In diesem Zusammenhang soll auch der Austausch von deutschen Staatsbürgern sowie regierungskritischen Personen gegen Mitarbeiter der russischen Staatssicherheit und Hacker vereinbart werden. Neben den bereits genannten Personen sollen laut mehreren Medienberichten auch der US-Marinekorporal Paul Whelan, der russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa sowie die russisch-amerikanische Journalistin Alsu Kurmashewa Russland verlassen dürfen.
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Nachdem Rico K. in einem Video um Gnade gefleht und der deutschen Regierung vorgeworfen hatte, sie würde nichts für seine Freilassung tun, war er von Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko am Dienstag begnadigt worden. Die Hintergründe sind weiterhin unklar. Teil des Gefangenenaustauschs in Ankara scheint der 30-Jährige aber zunächst nicht zu sein.
Die Geheimgespräche in Ankara, die zur Freilassung einiger politischer Gefangener in Russland führen könnten, sind vermutlich auch auf einen Vorstoß von Bundesjustizminister Marco Buschmann zurückzuführen. Der FDP-Politiker soll den Generalbundesanwalt laut Frankfurter Allgemeine Zeitung bereits vor Monaten angewiesen haben, von der Strafvollstreckung gemäß Paragraf 456a der Strafprozessordnung bei Krassikow abzusehen.
In eben jenem Paragrafen steht geschrieben: „Die Vollstreckungsbehörde kann von der Vollstreckung einer Freiheitsstrafe, einer Ersatzfreiheitsstrafe oder einer Maßregel der Besserung und Sicherung absehen, wenn der Verurteilte wegen einer anderen Tat einer ausländischen Regierung ausgeliefert ist“. Der Generalbundesanwalt zeigte sich laut FAZ wenig erfreut über diesen Auftrag.
Die Behörde äußerte am Donnerstag intern ihre „Ernüchterung“ über die Entscheidung des Justizministers, die Verurteilung Krassikows nicht weiterzuverfolgen und ihn stattdessen als Teil des Gefangenenaustauschs nach Russland zurückkehren zu lassen.
Da begeht einer in Deutschland einen Mord, wird von einem deutschen Gericht verurteilt und die USA bestimmen dann darüber, dass der freikommt???
Erzähle mir jetzt jemand, dass die deutsche Politik und Gerichtsbarkeit nicht von den USA gelenkt werden!!!
Haben wir ein Glück das wir in einer Demokratie leben, Da gibt es keine schmutzigen Geschäfte und Straftäter verbüßen ihre Strafe.
Ich wette keiner von euch, die ihr hier rumschreit, möchte und unschuldig schonmal gar nicht in einem russischen Gefängnis sitzen.
Der Preis für die Freiheit kann manchmal hoch sein. Und wenn im Gegenzug ein in Deutschland zu Lebenslänglich verurteilten Mörder frei gelassen, ausgeliefert und ausgetauscht werden muss, dann ist das ein hoher Preis aber kein zu hoher.
Mich würde sehr interessieren, auf welcher Rechtsgrundlage ein Minister des Bundesministerium für Justiz, die Freilassung eines verurteilten Mörder anordnen darf. Oder erfolgte das einfach nach dem Motto „L’État, c’est moi“.
Was ist mit den Rechten (postmortales Persönlichkeitsrecht) des ermordeten Selimchan Changoschwili, braucht der Mord an ihm nicht gebüßt zu werden? Hat er nun einfach doppelt Pech?
Was meint Hanns Eberhard Schleyer (H.M.Sch.s Sohn) dazu ?
Niemand hatte sich in D. aufgeregt, als die USA Binladen oder Sadam Hussein getötet hatten, könnten sie vileicht schreiben, wen diese Man da in Tiergarten getötet hat? Es war auch ein Mörder. Manche dürfen und andere nicht. Jeder der Tötet, aus egal welchen Grund ist ein Mörder, aber in diesen Zeiten habn wir gute und böse Mörder.
Teil 1:
Na ja – liegt das Problem denn nicht darin, dass es weltweit keine GEMEINSAME Ächtung von Terror und Terroristen gibt?
Um „harmlos-unauffällig“ zu beginnen:
In den letzten 25 Jahren wurden in Nigeria über 60.000 Christen von muslimischen Mordbanden abgeschlachtet. Interessiert das weltweit denn irgend jemanden, zumal es doch nicht einmal im Vatikan interessiert.
Die 9/11-Mörder/Terroristen gelten nur bei Nicht-Muslimen als Terroristen – bei Muslimen sind sie Helden-Märtyrer o.ä. Dito die Bataclan-Mörder usw. usw.
Wo hingegen Terror in den ehemaligen Sowjetrepubliken im (speziell im „politischen“) Westen als „Freiheitskampf“ gegen die dortigen Diktaturen gesehen wird.
Usw. usw.
Das mag als Verallgemeinerung anklingen – aber leider sind es nur unbeutende Minderheiten bzw. Stimmen bei Muslimen, verallgemeinert „Russen“ usw. bzw. im „Westen“, die Terror und Terrormorde klar und unmissverständlich als solches – und zwar ehrlich und nicht als leere Worthülse – bezeichnen…