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Automobil-Krise

„Intern herrscht blanke Panik!“ – Porsche tauscht Top-Manager aus

Bei Porsche kommt es zum nächsten Beben. Aufgrund der wirtschaftlichen Schieflage wird man nun zwei Top-Manager austauschen. Der Konzern taumelt immer weiter.

Bei Porsche kriselt es immer weiter.

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Der Porsche-Konzern wird zwei Top-Manager im Vorstand austauschen, um so gegen die prekäre wirtschaftliche Entwicklung des Automobilunternehmens anzukämpfen. Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche sei, so heißt es in einer Pflichtmitteilung des Unternehmens für die Börse, beauftragt worden, Gespräche mit zwei Vorständen über ein einvernehmliches vorzeitiges Ausscheiden aus dem Vorstand zu führen. Nach Recherchen der Bild-Zeitung handelt es sich bei den beiden Vorstandsmitgliedern um den Finanzchef Lutz Meschke und den Vertriebsvorstand Detlev von Platen.

Der Porsche-Konzern kriselt bereits seit Jahren. Der Aktienkurs des börsennotierten Stuttgarter Unternehmens stagniert seit Monaten, das Geschäft kriselt ebenfalls. Meschke und von Platen werden für die miserablen letzten Jahre mitverantwortlich gemacht. Innerhalb des Konzerns soll die Entscheidung für Panik gesorgt haben; „Sowas habe ich noch nie erlebt“ und „Intern herrscht blanke Panik!“, heißt es von einem Top-Manager gegenüber der Bild.

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Der Chef von Porsche, Oliver Blume, soll nicht in seiner Rolle betroffen sein von dem Austausch. Auch er stand zuletzt immer öfter in der Kritik. Für Blume würde der Rausschmiss von Lutz Meschke sogar einen süßen Beigeschmack haben: Immer wieder gab es laut Bild zuletzt Streit zwischen Blume und dem Finanzchef. Demzufolge hatte Meschke intern immer wieder seine Augen auf den Chefposten von Blume gerichtet.

Porsche seit Jahren in der Krise

Der Stuttgarter Automobilkonzern steckt seit Jahren in der Krise. Das Unternehmen kämpft mit klar verfehlten wirtschaftlichen Zielen, vor allem in der E-Auto-Strategie, die völlig gescheitert ist. Zuletzt gingen auch die Umsatzzahlen des Unternehmens stark zurück. Porsche verzeichnete in den ersten drei Quartalen 2024 einen Rückgang bei den Fahrzeugauslieferungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Besonders das schwächelnde China-Geschäft bringt den Konzern dabei ins Wanken, dort hatten sich die ambitionierten E-Auto-Pläne von Porsche gerächt. Porsche hatte sich die größten Ziele für E-Mobilität gesetzt, mehrere Erfolgsmodelle, etwa den 718 als Verbrennermodell, hatte man deswegen auslaufen lassen. 80 Prozent der Fahrzeuge sollten bis 2030 Elektroautos sein – doch die Strategie geht nicht auf. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 verkaufte Porsche in China nur 43.280 Einheiten, ein Minus von knapp 30 Prozent zum Vorjahr.

Bereits Ende Oktober kam daher schon die erste Schreckensmeldung nach schlechten Quartalszahlen: Lutz Meschke, Finanzchef von Porsche, der jetzt gehen soll, hatte in der Porsche-Pressekonferenz zu den Unternehmenszahlen des dritten Quartals 2024 unmissverständlich angekündigt, die Kostenstruktur im Unternehmen vorsorglich auf einen Absatz von 250.000 Einheiten pro Jahr auszurichten. Bezogen auf Meschkes Absatzrechnung sei hierfür eine Job-Reduktion um 20 Prozent erforderlich, rechnete die Automobilwoche. Mehr als 8.000 der aktuell rund 42.000 Jobs könnten also gefährdet sein. 

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