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Halbleiterindustrie

Intel in der Krise: Erst stoppte man das Habeck-Prestigeprojekt, jetzt tritt der CEO ab

Pat Gelsinger ist von seinem Posten als CEO von Intel zurückgetreten. Das Unternehmen strauchelt seit Jahren - diese Auswirkungen spürte man auch in Deutschland. Zuletzt legte man in Deutschland die Intel-Chipfabrik in Magdeburg, ein Prestigeprojekt von Scholz und Habeck, aufgrund von Sparmaßnahmen aufs Eis.

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Pat Gelsinger ist von seinem Posten als CEO von Intel zurückgetreten.

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Der CEO des einstigen Marktführers in der Halbleiterindustrie Intel, Pat Gelsinger, ist am zum ersten Dezember überraschend zurückgetreten. Seinen Rücktritt gab Intel am Montag in Santa Clara, in Kalifornien, bekannt. Solange es keinen Nachfolger für Gelsinger gibt, wird das Unternehmen kommissarisch von David Zinsner und Michelle Johnston Holthaus geführt. Beide hatten bislang hohe Positionen im Konzern. Zinser war bisweilen Leiter des Finanzressorts und Holthaus führte mehrere der Intel-Sparten.

Der Konzern hat unmittelbar eine Kommission ins Leben gerufen, um einen neuen CEO zu finden. Intel ist seit mehreren Jahren in einer starken Krise. Gelsinger, kam 2021 ins Amt, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Doch es scheint Gelsinger nicht wirklich gelungen zu sein. Seit Jahresbeginn hat der Aktienkurs um mehr als 50 Prozent nachgegeben, und die Marktkapitalisierung ist auf unter 90 Milliarden Dollar gesunken. Nach diesem Einbruch kündigte der Konzern drastische Sparmaßnahmen an. Insgesamt sollen diesen Sparmaßnahmen 15 Prozent der Jobs zum Opfer fallen.

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Von den drastischen Rettungsmaßnahmen war auch Deutschland direkt betroffen. Mit 10 Milliarden Euro Subventionen wollten Bundeskanzler Scholz und Wirtschaftsminister Habeck den früheren Marktführer in der Chipbranche nach Deutschland holen. Die Intel-Chipfabrik in Magdeburg war das Prestigeprojekt des Kanzlers und seines Vizes. 3000 Hightech-Arbeitsplätze sollten entstehen. Deutschland sollte im großen Halbleiter-Rennen mitspielen. Doch die schwache Wirtschaftslage machte dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung.

Gelsinger teilte im September mit, dass die geplante Fabrik in Magdeburg auf Eis gelegt wird und mindestens zwei Jahre mit Baumaßnahmen gewartet werden soll. Intel wollte bis zu 30 Milliarden Euro in den deutschen Standort investieren. Dieses Geld hatte der Konzern nicht zur Verfügung; im vergangenen Quartal fuhr man einen Milliardenverlust ein.

Um liquide zu bleiben, greift Intel auf unkonventionelle Maßnahmen zurück. So soll beispielsweise der Forschungs- und Entwicklungscampus in Folsom verkauft und anschließend zurück gemietet werden. Zudem sucht das Unternehmen aktiv nach Investoren, um die Kosten für seine teuren Chip-Fabriken zu teilen.

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Doch es steckte wohl mehr dahinter, unter anderem wohl auch die Unattraktivität des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Denn kurz nach dem man in Deutschland abgesagt hatte, erhielt Intel eine Milliardenförderung aus den Vereinigten Staaten. Im Rahmen des US-amerikanischen CHIPS Act, sicherte sich das Unternehmen Förderzusagen in Höhe von 7,86 Milliarden US-Dollar (Apollo News berichtete).

Das Geld wird in den Bau neuer US-Produktionsstätten in Arizona, New Mexico, Ohio und Oregon investiert. Damit kann das Unternehmen seine Position in der Chipfertigung stärken und Deutschland geht leer aus.

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