Verbraucherpreise
Inflation steigt erneut überraschend an: 2,6 Prozent im Dezember
Die Inflationsrate ist im Dezember erneut überraschend stark auf 2,6 Prozent gestiegen. Bereits in den beiden Monaten zuvor war die Teuerungsrate wieder gestiegen und hatte das Zwei-Prozent-Ziel überschritten. Auch das Gesamtjahr 2024 bleibt mit 2,2 Prozent hinter den Erwartungen zurück.
Die Inflation in Deutschland ist im Dezember erneut angestiegen. Bereits im Oktober und November war die Inflationsrate nach einem Zwischentief wieder über die definierte Zielmarke von zwei Prozent gestiegen. Im Dezember sind die Verbraucherpreise den Angaben einer Schnellschätzung des Statistischen Bundesamts von Montag zufolge um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Mit 0,4 Prozentpunkten Anstieg im Vergleich zu November, wo die Rate bei 2,2 Prozent lag, liegen die Zahlen des Statistischen Bundesamts klar über den Erwartungen.
Für das Gesamtjahr ergibt sich aus den Zahlen des Statistischen Bundesamts mit den finalen Zahlen von Dezember somit eine Inflationsrate von 2,2 Prozent. Nach den Horrorjahren 2022 und 2023 ist die Teuerungsrate 2024 somit klar gesunken, konnte allerdings nach wie vor nicht auf den präpandemischen Stand normalisiert werden. Lag die durchschnittliche monatliche Inflationsrate 2019 laut Destatis noch bei 1,4 Prozent, stieg sie infolge der ergriffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-Pandemie ab Dezember 2020 drastisch an.
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Zum Amtsantritt der Ampel-Regierung im Dezember 2021 betrug die Teuerungsrate bereits 4,9 Prozent. Vor allem globale Lieferkettenschwierigkeiten und steigende Energiekosten sorgten für höhere Preise. Bis Oktober 2022 stieg die Inflationsrate stetig auf 8,8 Prozent an, dem höchsten Wert in Deutschland seit der Einführung des Euro. Gründe waren damals der Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, die grüne Energiewende, die in einem Winter der Energienot endete, und steigende Rohstoffpreise. 2022 lag die Inflationsrate dann insgesamt bei 6,9 Prozent, 2023 nur einen Prozentpunkt darunter bei 5,9 Prozent. Beide Jahre brachten somit absolute Rekordzahlen seit der Wiedervereinigung hervor.
In den vergangenen zwei Jahren ist die monatliche Teuerungsrate dann auf bis zu 1,9 Prozent im August 2024 und sogar 1,6 Prozent im September gesunken, ehe sie seit Oktober wieder anstieg. Jetzt beendet Deutschland das Jahr mit einer wachsenden Inflationsrate. Experten sehen die Gründe für den derzeitigen Anstieg der Inflationsrate laut Handelsblatt im steigenden CO2-Preis für unter anderem Benzin, Heizöl oder Gas, neben weiteren Sondereffekten wie der Verteuerung des Deutschland-Tickets.
Ende Oktober hatte der damals noch als Finanzminister agierende Christian Lindner die Inflation in Deutschland für „gestoppt“ erklärt. „Die Geldentwertung, die haben wir gestoppt“, behauptete der FDP-Minister in einem auf der Kurzvideoplattform TikTok veröffentlichten Beitrag (Apollo News berichtete). Die Jahresbilanz mit einer vorläufigen Teuerungsrate von 2,2 Prozent steht dieser Aussage widersprüchlich gegenüber: Vor 2022 war die Inflationsrate zuletzt 2011, also vor 13 Jahren, so hoch wie im vergangenen Jahr.
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Ist das jetzt der Wert für die Inflation oder die berühmte „Kerninflation“?
Die „Kerninflation“ ist schön niedrig, da dabei die Bereiche Lebensmittel, Energie und Wohnen nicht mitgerechnet werden… Dort könnte (und wird!) dann die Inflation deutlich höher liegen.
Aber hey, wer braucht schon Strom, Gas, Lebensmittel oder eine Wohnung? Hauptsache die neue Waschmaschine (oder gleich der Privatjet für die „gehobene Mittelschicht“) wird nicht viel teurer 😉
P.S.: Wer Ironie und/oder Sarkasmus findet, darf Selbiges gerne behalten und recyclen!
Wir wollten den €uro nicht, wo bleibt die starke D-Mark?
Überraschend?
Das war klar. Die Zinssenkungen der EZB kamen verfrüht und zu stark. Weil die überschuldeten Regierungen im Euroraum mit hohen Zinsen nicht klar kommen. Und so wird der Euro zur mediterranen Weichwährung, die die arbeitende und kapitalarme Bevölkerung im Stich lässt.
Wir haben die D Mark gegen was schlechteres eingetauscht.
Die Inflation wird das gesamte Jahr 2025 über 2 % und in der Nähe von 3 %, vielleicht sogar mehr verharren. Es ist in den großen Ländern des Euro Raums keine solide Haushaltspolitik in Sicht, selbst Friedrich Merz hat eine Aufweichung der Schuldenbremse zur Diskussion gestellt. Das heißt, die Schulden, und damit die Geldmenge, werden sich weiter erhöhen und das macht ein Sinken der Preise unwahrscheinlich. Das die EZB sich zu einer erneuten Erhöhung des Zinssatzes aufrafft halte ich ebenso für unwahrscheinlich, allenfalls ein Halten des Zinsniveau ist möglich.
EZB Lagarde hat ihr ureigenste Aufgabe als Währungshüterin ad absurdum geführt. Die Haushalte der hochverschuldeten EU Staaten bestimmen ihr handeln…
Wunderbar. Dann können sich die Südstaaten Europas schön weiter auf Kosten der (deutschen*) Sparer entschulden.
* betrifft halt haupsächlich die Deutschen, die ihre Ersparnisse auf dem Sparbuch liegen lassen.
So langsam hört sich das Wort DEXIT gar nicht mehr soo schlimm an…