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Gerichtsurteil

„Indoktrination“: Nordirlands Religionsunterricht soll gegen Menschenrechte verstoßen, weil er zu christlich ist

Der Oberste Gerichtshof im Vereinigten Königreich hat entschieden, dass der Religionsunterricht in Nordirland gegen die Menschenrechte verstoße, weil er sich zu einseitig auf das Christentum fokussiere. Es müsse ein pluralistischer Religionsunterricht sein.

An nordirischen Schulen sind Schulgottesdienste gesetzlich vorgeschrieben. (Symbolbild) (IMAGO/H. Tschanz-Hofmann)

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Am Mittwoch entschied der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs, dass der Religionsunterricht an nordirischen Grundschulen gegen Menschenrechte verstößt, weil er einseitig auf das Christentum ausgerichtet ist. Geklagt hatten ein nicht-religiöser Vater und seine Tochter, wie die BBC berichtete.

An der Schule in Belfast wurde – wie in allen staatlich geförderten Schulen Nordirlands – der gesetzlich vorgegebene Religionslehrplan vermittelt, der sich auf das Christentum konzentriert. Andere Religionen werden erst in späteren Jahrgangsstufen behandelt. Das Mädchen besuchte die Schule von vier bis sieben Jahren. Laut Irish Times sagte sie mit sechs Jahren, sie glaube, Gott habe die Welt geschaffen, und betete vor Mahlzeiten.

Die Eltern sahen darin einen Widerspruch zu ihren humanistischen Grundsätzen. In einem Schreiben an die Schule im Jahr 2019 äußerten sie die Sorge, das Christentum werde als „absolute Wahrheit“ vermittelt. Sie forderten einen „objektiven, kritischen und pluralistischen Religionsunterricht“. Eine Abmeldung vom Unterricht lehnten sie ab, weil ihre Tochter die einzige gewesen wäre und sie Nachteile fürchteten. Die Schule verwies darauf, dass ihr Unterricht biblisch basiert sei und dem Kerncurriculum entspreche.

Ein Gesetz von 1986, das „Education and Libraries (Northern Ireland) Order“, sieht vor, dass jeden Tag Schulgottesdienste stattfinden sollen und dass der Religionsunterricht auf Basis der Bibel stattfinden soll, ohne dass die Interpretation einer Denomination vorherrschend ist. Kinder können vom Besuch des Schulgottesdienstes und des Religionsunterrichts freigestellt werden. 

2022 hatte bereits der Oberste Gerichtshof Nordirlands zugunsten der Eltern entschieden. Ein Berufungsgericht hob dieses Urteil jedoch auf, woraufhin die Familie vor den Supreme Court zog. Dieser gab ihr nun einstimmig recht. Richter Lord Stephens sagte laut Sky News, das Berufungsgericht habe einen Fehler gemacht, als es zwischen „Indoktrination und der Vermittlung von Informationen oder Wissen durch den Staat auf eine nicht objektive, nicht kritische und nicht pluralistische Weise unterschied“. Weiter sagte er: „Die beiden Konzepte sind zwei Seiten derselben Medaille: Die Vermittlung von Wissen auf eine nicht objektive, nicht kritische und nicht pluralistische Weise läuft auf das Ziel der Indoktrination hinaus.“

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Das Bildungsministerium kündigte an, zeitnah Leitlinien zu veröffentlichen, damit Schulen Unterricht und Gottesdienste anpassen können. Erwartet wird, dass andere Religionen früher behandelt und die Formen der Schulgottesdienste überarbeitet werden.

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21 Kommentare

  • Es herrscht der blanke Wahnsinn !

  • „Um eine Weltregierung umsetzen zu können, ist es nötig Individualität, Loyalität gegenüber Familientraditionen, nationalem Patriotismus und religiöse Dogmen aus den Köpfen der Menschen zu bekommen.“
    ― George Brock Chisholm zitiert aus: Davis, Llewellyn B. (1991) „Going Home to School“, S. 69

    • Lassen wir mal eine Wertung weg: Bemerkt man nicht, daß das im Falle des Islam nicht funktioniert? Und auch der religiöse Klimawandelwahn ist ein religiöses Dogma …

      • Der wird wahrscheinlich auch nur als Op-Besteck benutzt, danach ist Schluß mit Firlefanz.
        Das Wassermannzeitalter (2000 Jahre) ist pure Technik.

        3
  • Demnächst: Matheunterricht verstößt gegen Menschenrechte, er konzentriert sich zu einseitig auf Zahlen und Mengen und diskriminiert das Gute Wahre und Schöne.

    • Wir ersetzen am besten Plus, Minus, Mal und Geteildurch durch einen woken Einheizoperator: „:-O<=8"

    • Wieso demnächst? Ist schon, Mathematik ist rassistisch. Googlen und vor dem Lesen der Ergebnisse hinsetzen. Das wird sie nämlich umhauen, was Linke Ideologen fordern.

    • Ähnliche Töne kamen doch schon vor ein/zwei Jahren aus den woken US-Unis…!

  • Religion ist Privatsache und hat meiner Meinung nach in Schulen nichts zu suchen.

    • Dann soll auch zur Philosophie und Evolution geschwiegen werden? Hat in weiten Teilen ja auch etwas mit Glauben und vorherigen Annahmen zu tun…

  • Das ist doch Konsens unter Linken, Liberalen und manchen Rechten: Nach deren Vorstellungen muss das Europa von heute antichristlich sein, zumindest seine christlichen Traditionen soll es relativieren und verleugnen.

    • Der Laizismus ist nur Zwischenstufe auf dem Weg. Das Ziel is lahm.

    • Konsens unter Linken ist: Antichristlich und sich der Sharia unterwerfen.

    • In Europa – allen voran Deutschland – regiert schon lange der Anti-Christ, nur noch leidlich bemäntelt durch den „christlichen“ Schein im Sein.

  • wenn man bedenkt welche Verbrechen die Katholische Kirche bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts in Irland begangen hat, sieht man die Sache etwas anders.

  • Glück für die Eltern, dass sich ihre Ablehnung gegen das Christentum richtete.
    Andere Religionsgemeinschaften sind nicht so verständnisvoll.

  • Ob sich der Gerichtshof hier einen Gefallen getan hat, wird sich zeigen. Irland ist nicht gerade dafür bekannt, sich bei religiösen Themen friedlich zu verhalten und sich einem Diktat aus London zu fügen. Der letzte „Krieg“ in Irland ist noch nicht so lange her

  • Die neue Kirche besteht aus Links-woker Ideologie, da ist die Christlichkeit nur im Weg.
    Die woke Kirche hat ihre eigenen Propheten (in Deutschland z.b. Robert Habeck)

  • Zuerst wird die eigene Kultur, Religion und Geschichte ins Abseits geschoben, umgeschrieben und dann vergessen.

  • Wieder ein sehr gutes Beispiel dafür, wie die christlichen, autochthonen Gesellschaftsstrukturen von internationalen Verbrechernetzwerken systematisch und zielgerichtet zerstört werden.

    Wenn man sich anschaut, wie groß der Widerstand der Autochthonen – all over Europe – dagegen ist, so kommen einem angesichts der Tragweite und finalen Existenzvernichtung allerdings Tränen in den Augen.

  • Dämonisch. ANTI-CHRISTLICH, diktatorisch, religionsfeindlich, diskriminierend.

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