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Interner Bericht

In mehr als 80 Prozent der Fälle schaffen Jobcenter es nicht, Langzeitarbeitslose zurück in Arbeit zu bringen

Eine interne Prüfung der Bundesagentur für Arbeit zeigt: In über 80 Prozent der untersuchten Fälle gelang es den Jobcentern nicht, Langzeitarbeitslose zurück in Arbeit zu bringen. Fehlender Kontakt, geringe Aktivität und ungenutzte Vermittlungschancen prägen das Bild.

Von

IMAGO/NurPhoto

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Eine interne Untersuchung der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat erhebliche Schwächen bei der Vermittlung von Langzeitarbeitslosen durch die Jobcenter offenbart. Nach Angaben der internen Revision gelingt es den Vermittlern in der Mehrzahl der überprüften Fälle nicht, Bürgergeld-Bezieher dauerhaft in Beschäftigung zu bringen. „Bei den meisten der in die Revision einbezogenen Fälle wurde der Langzeitleistungsbezug nicht vermieden“, heißt es in der Untersuchung, über die die Bild berichtet.

Für die Untersuchung wurden insgesamt 180 Fälle von Bürgergeld-Empfängern ausgewertet, die bereits zwischen 15 und 18 Monaten Leistungen bezogen. Eigentlich sollen Jobcenter in dieser Zeit mit gezielten Vermittlungs- und Beratungsmaßnahmen den Weg zurück in den Arbeitsmarkt ebnen und so den Dauerbezug verhindern. Doch laut der Revision blieb dies häufig ohne Erfolg: In 145 Fällen, rund 81 Prozent, gelang keine Rückkehr in Arbeit.

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Darüber hinaus bewerteten die Prüfer in 39 Prozent der Fälle die Arbeit der Jobcenter als „nicht zielführend im Hinblick auf die Erhöhung der Integrationschancen“.

Die Untersuchung zeigt, dass es häufig an persönlichem Kontakt und aktiver Unterstützung fehlte. Es habe eine zu geringe Kontaktdichte sowie „fehlende oder unzureichende Vermittlungsaktivitäten“ gegeben. In drei Fällen fand überhaupt kein Beratungsgespräch mit den Leistungsbeziehern statt. In 30 weiteren Fällen wurden Beratungsprotokolle oder Bewerberprofile „erkennbar ohne Kundenkontakt nach Aktenlage“ erstellt.

Auch bei den eigentlichen Vermittlungsversuchen offenbarten sich Defizite: In 22 Fällen seien „keine oder nur unzureichende“ Aktivitäten unternommen worden, obwohl ein Handlungsbedarf bestand.

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Die Prüfer kritisieren, dass die sogenannten Integrationsfachkräfte der Jobcenter „nicht alle Möglichkeiten zur Unterstützung der Bürgergeldbezieher“ ausschöpften, „wenn sie sie nicht oder zu selten beraten, die Handlungserfordernisse nicht aufgreifen und nur unzureichende Vermittlungsbemühungen unternehmen“.

Die interne Revision zieht daraus eine klare Schlussfolgerung: Die Jobcenter müssten „ihre Aktivitäten deshalb intensivieren und über die gesamte Dauer des Leistungsbezugs kontinuierlich fortsetzen, um Übertritte in den Langzeitleistungsbezug wirkungsvoller zu verhindern“.

ha

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39 Kommentare

  • Die Wahrheit ist: Den Jobcentern gelingt es in den allerwenigsten Fällen ihrer – gesamten – Klientel, diese wieder in Lohn und Brot zu bringen.
    Vielmehr ist es so, dass die meisten Arbeitslosen sich ihre Jobs selber organisieren, weil sie mit dem Jobcenter-Wasserkopf rundherum aufgeschmissen sind.

    Was die Langzeitarbeitslosen betrifft ist es natürlich auch so, dass viele Unternehmer diese von sich aus ablehnen (was natürlich nicht offen kommuniziert wird), weil sie diesen Menschen pauschal Arbeitsunwilligkeit o.ä. einfach unterstellen, was auf viele absolut nicht zutrifft.

    Wenn eine Regierung – bzw. gleich mehrere hintereinander – die Wirtschaft vorsätzlich an die Wand fahren, was zu abertausenden von Arbeitslosen führt und unzähligen notleidenden Unternehmen und Freelancern führt, wirkt das natürlich auch direkt im Vermittlungsbereich in hohem Maße negativ.

    Man sollte diese „Jobcenter“ ersatzlos abschaffen, weil das Kosten-Nutzen-Verhältnis absolut negativ ist.

    • In der Folge hätten wir dann noch mehr arbeitslose. Immerhin ist der Überhang an „gerade so“ Verwaltungsfachangestellten in solchen Läden schön warm und trocken aufgehoben.

    • So schlimm sich dieser Vorschlag anhört, es wäre in der Konsequenz logisch!

      Dass das Arbeitsamt ein effektiver und funktionierender Arbeitsvermittler zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber war, ist schon lange vorbei (Jahrzehnte) und nicht erst in der sog. Neuzeit!

      Das liegt zum Einen an ihren Fähigkeiten und Willen, zum Andereren an der Klientel!
      Unabhängig davon welcher Nationalität. … Die „Kohle“ reicht ja offensichtlich …. zzgl. der Einen oder anderen Schwarzarbeit + Geschäftchen in gleicher Farbe.

      Nur Dumme und Verblödete gehen noch Arbeiten.

  • Nebenbei müssen sich Mitarbeiter solcher Institutionen inzwischen noch mit ganz anderen Sachen beschäftigen und „Deeskalierungs,- und Selbstverteidingungskurse“ besuchen!

    • Dafür sind die rund 55 Prozent Merkel-Gäste hauptverantwortlich.

      Finde den Fehler

  • Nice. Weiter so!

  • In meinem Bekanntenkreis habe ich genau das miterlebt. Die Bekannte hat auf eigene Faust eine neue Stelle bekommen und festgestellt, das die Arbeitsämter fast ausschließlich noch Bürgergeld verteilen. Ihrer eigentlichen Aufgabe kommen sie nicht mehr nach. Im Grunde gehören sie abgeschafft. Aber dann würde die Arbeitslosenzahl rasant steigen.

    • Auch Sozen-„Hüpfdohle“ Nahles müsste sich dann wieder um einen Job umsehen, der dann aller Voraussicht nach nicht mehr so gut dotiert wäre wie der derzeitige.

      • Die SPD nimmt sie zurück. Große Schnauzen werden dort dringend gesucht. 🤔

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  • Am witzigsten finde ich, wenn Vermittlungsvorschläge für Zeitarbeitsfirmen gemacht werden. Nach dem Motto „Sollen doch die Zeitarbeitsfirmen schauen, daß sie einen Arbeitgeber für den Bewerber finden. Das ist doch deren Job!“.

    Dazu passt, daß der sog. Vermittlungsvorrang mit der Reform des Bürgergelds 2022 abgeschafft wurde. Es ist damit gar nicht mehr vorrangige Aufgabe der Jobcenter, Menschen in Arbeit zu bringen.

  • Wie wohl die Quote wäre bei Menschen im arbeitsfähigen Alter und wenn sie gesund sind, wenn die staatliche Hilfe auf maximal 12 Monate begrenzt wäre und danach exakt Null Euro Unterstützung kämen? In meinen Augen ist der Solidargedanke pervertiert.

    • In einer – vorsätzlich herbeigeführten – notleidenden Wirtschaft können sie keine oder zumindest kaum Arbeitskräfte vermitteln.
      Das ist dann nicht die Schuld der Betroffenen und ein kompletter Leistungsentzug würde dem Sozialstaatsprinzip und der Menschenwürde widersprechen und zu einem grassierenden Elend auf den Straßen führen. Das kann niemand ernsthaft wollen.

      Mehr als die Hälfte aller Bürgergeldbezieher sind übrigens Merkel-Gäste. Da wäre es in der Tat sinnvoll, generell deutliche Begrenzungen einzuführen, weil ansonsten – speziell durch diese Klientel – in der Tat das Sozialstaatssolidarprinzip ad absurdum geführt wird.

      • In meinen Augen besteht weder ein moralischer noch ein ethischer Grund, gesunden Menschen im arbeitsfähigen Alter länger als 12 Monate eine Art soziales Netz angedeihen zu lassen. Die von ihnen angesprochenen Menschen die noch keinen Cent eingezahlt haben, haben in meiner „Welt“ gar keinen Anspruch das sie alimentiert werden. Es kann nicht sein das Millionen Menschen hier für Lau durchgefüttert werden.

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  • Das frühere AA hatte schon ähnliche Probleme: wenn einer nicht arbeiten will, dann findet er auch einen Weg drumherum und in der Behörde selbst arbeiten auch höchsten 10% daran, Menschen in Arbeit zu bringen, während der Rest verwalten muss. Die Lösung war nie ein Geheimnis: erhöhe die Entscheidungskompetenz der Mitarbeiter, zahl ihnen mehr bei Erfolg und schaffe störende Regulierung ab.

  • Mitunter ist die Suche nach Arbeit schon deshalb unmöglich gemacht, wenn gleichsam aus dem Nichts heraus so manches Personalwesen behauptet, vor allem der in Kopie dort vorgelegte Gesellenbrief sei angeblich eine Fälschung. Um die Sache zu klären, bleibt dann nur noch, gegen das Unternehmen vor dem Arbeitsgericht eine Klage auf Schadenersatz zu erheben. Damit ist aber von vornherein die Bewerbung auf die ausgeschriebene Stelle etwa eines Mechanikers hinfällig geworden. Allein daran ist erkennbar, welche Fallstricke der Gesetzgeber am Arbeitsmarkt ausgelegt hat, in denen man sich heillos verfangen kann.

  • Erst wurden 1000ende neue Mitarbeiter eingestellt, die sich nun gegenseitig Tipps geben wie oft Zimmerpflanzen gedüngt werden, oder man Aquarienfische 3 x Täglich füttern soll damit diese nicht so viel Hektik im Büro erzeugen. Auch hier leistet man sehr Gute Arbeit!

  • „Fehlender Kontakt, geringe Aktivität und ungenutzte Vermittlungschancen…“! Das ist wie bei den AusreisePFLICHTigen, solange die Kohle uneingeschränkt (!) fließt…..!

    • Der wirkliche Arbeitsmarkt bedarf dieser Einrichtung nicht.

    • Der „fehlende Kontakt“ ließe sich m.E. ganz einfach durch signifikante Leistungskürzungen bis hin zum kompletten Leistungsstopp herstellen.

      Da würden die einschlägig bekannten „Fachkräfte“ plötzlich alle vor der Tür stehen.

  • Rambo-Zambo Kanzler Merz Was nun? Oder kann der Lars helfen. Oder muss wieder eine externe Beratungsagentur für einen dreistelligen Millionenbetrag beauftragt werden? Oder ist alles sowieso nur „Bullshit“ , wie Bärbel immer sagt?

    • „Bullshit“ dürfte Duisburg-Marxloh-Slang sein.

  • Über viele Jahre hat sich diese Behörde offenbar vorrangig mit sich selbst beschäftigt. Nun steigt die Zahl der Arbeitslosen, auf diese Behörde kommt also jetzt echte Arbeit zu und was passiert? Das, was wir derzeit erleben. Aber natürlich werden große Sprüche geklopft. Nur, die Leute wollen Taten sehen!

  • Wie soll das auch funktionieren, wenn die Unternehmer Leute suchen, die es gar nicht gibt? Die Arbeitslosen sind ja arbeitslos, weil die Unternehmer sie nicht einstellen wollen.

  • Die Fluktuation der Mitarbeiter in den Jobcentern ist enorm, weil die zustände dort nicht auszuhalten sind. Ich könnte nirgends arbeiten, wenn ich merke, meine Kunden wollen mich hinters Licht führen und ich aber dank „Arbeitsansweiungen“ so tun soll, als wäre alles in Ordnung.

    • Und DAS ist nicht nur bei den Jobcentern so! Meine Nachbarin hat mal in einer Ausländerbehörde gearbeitet bis sie genau das, was Sie beschreiben, nicht mehr ausgehalten hat!

  • Bei der Arbeitsagentur handelt es sich um eine Weiterschiebungsagentur.Arbeitslose werden in Bewerbungstrainings und Sinnlose Maßnahmen gesteckt um die Statistik zu schönen.Wie soll es jemanden helfen in Arbeit zu kommen wenn in Maßnahmen den ganzen Tag Mandalas ausgemalt werden sollen oder ähnlich anspruchsvolle Aufgaben.

  • Warum sollten sie auch? Wenn sie feststellen das sie mit einer 40h Woche nur unwesentlich mehr haben als Bürgergeldempfänger!
    Meine Tochter hat nach der Lehre in der Industrie ein Übernahmeangebot bekommen das bisschen über Mindestlohn lag! Mit Bürgergeld hätte sie genau das gleiche bekommen!

  • Heisst das, dass diese Langzeitarbeitslosen sehr wichtig fuer die Mitarbeiterinnnen der Arbeitsaemter sind, damit diese weiter ihren Arbeitsplatz behalten und sich nicht hinten einreihen muessen ?

    Oder heisst das, dass alle „unerfolgreichen“ Mitarbeiterinnen den Hut nehmen sollten, denn sie haben ihren Zweck nicht erfuellt ?

    Arbeit ist kein Zwang, aber ein Privileg.
    Das System sollte erreichen, dass die Arbeitslosen/Buergergeldler der Arbeit hinterher laufen. Nicht das Arbeitsamt den Arbeitslosen.

  • Das Jobcenter verbaut mit Sparmaßnahmen auch Wege zur Arbeitsaufnahme, das möchte ich an dieser Stelle mal anmerken:

    Nimmt man eine Arbeit an, steht man dem Arbeitsmarkt nicht mehr 8Std täglich zur Verfügung, was Voraussetzung für’s Bürgergeld ist. Bürgergeld wird im voraus gezahlt, Lohn gibt es nach getaner Arbeit – Zack, steht man einen Monat ohne Einkommen da und muss von seinem nicht-vorhandenen Geld (Arbeitslose sparen meist nicht) die gestiegenen Kosten tragen – die ersten 1-2 Monate können dadurch sehr bitter werden.

    Ist der Job nun eine Sklaventreiberei oder andere Parameter stimmen nicht, d.h. der Job wird schnell wieder verloren, gilt beim Wiedereinstieg ins Bürgergeld das Geldeingangsprinzip – alles Geld das im Monat der Antragsstellung einging wird angerechnet (Freibetrag 100€ + 1/5 des Überschusses konnte man mal behalten), so dass das durchaus richtig teuer werden kann, wenn z.B. der erste Monat um ist und die Überweisung zu spät ankommt.

    Arbeitsaufnahme – Risiko 🤔

  • Dann müssen wir mehr Geld in die Hand nehmen, um die Menschen wieder in Lohn und Brot zu bringen. Politik ist das Bohren dicker Bretter. Es gibt keine einfachen Antworten auf die Probleme einer immer komplexer werdenden Welt, auch wenn Populisten das ständig behaupten.

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    • Sie müssen Satire kennzeichnen!

    • Mein Gott, was seid ihr doch für ein Haufen Spaßbremsen hier.

      • Vielleicht mal als Ironie kennzeichnen, wenn es eine ist!? Es gibt ja leider nicht wenige Leute, die das ernst meinen!

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    • …mehr Geld in die Hand nehmen…
      Stimmt. Es werden ja immer mehr. Und wenn der Geldregen versiegt werden die auch vor Ihrer Tür stehen und sich holen was sie glauben, dass ihnen zusteht.

  • Ein Fall für DOGE. Wobei: bei dieser Faktenlage brauch ich nicht mal ne KI-Software. Da reicht purer Menschenverstand. Behörde auflösen und die eingesparte Kohle für neue Radwege nach Peru überweisen ☝️

  • Die Chefin von dem Saftladen ist bisher immer erfolgreich einer wertschöpfenden Tätigkeit aus dem Weg gegangen. Sesselfurzende und Arbeit , finde den Fehler.

    • Wohldotierte Versorgungsposten für gescheiterte und abgehalfterte Polit-Darsteller werden offenbar nie knapp.

  • Das Bürgergeld ist auch viel zu hoch . Das Lohnabstandsgebot ist nicht mehr vorhanden. Es ist ja auch nicht nur das Bürgergeld, sondern auch noch andere Vergünstigungen. Wenn ich z.b. heize achte ich auf die Kosten, da ich die selbst bezahlen muss. Der Bürgergeldempfänger sitzt den ganzen Tag im warmen und wenn die Rechnung kommt, leitet er sie einfach weiter! Ich muss von meinem Verdienst diese Kosten noch abziehen!

  • Unsere Firma meldet einigen Jahren keine offene Stellen mehr an die BfA.

    Die dort arbeitenden Quoten-Uschis sind vollkommen unqualifiziert. Die schicken auf eine offene Stelle als Systemadmin einen ehemaligen Lagerarbeiter der von ihnen zu einen Computergrundkurs geschickt wurde. (Tatsächlich bei uns so vor ein paar Jahren so passiert). Der weiß natürlich das er dafür nicht qualifiziert ist, aber für das System ist es richtig. Er bekommt eine Stempel, der Träger für den Computerkurs verdient Staatsknete, die Quoten-Uschi kann eine Vermittlung in ihrer Bucket-List abhaken und der gesamte Verwaltungsapparat hat Beschäftigung (lochen, knicken, heften, stempeln)

    Nein, die ganze Bagage dort kann man ersatzlos streichen und die Verwaltung des Bürgergeldes einer KI überlassen. Dazu pauschal nur Grundsicherung wie die Rentner. Und jedes Jahr 20% weniger.

    Und die freigewordenen Leute können dann als Kellner, Erntehelfer oder Putzfrau arbeiten. Dort sucht man händeringend Arbeiter.

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