Werbung

Brisante E-Mails

Impfschutz „überschätzt“: RKI-Chef Wieler wusste schon im April 2021, dass Corona-Impfung kaum Infektionsschutz bietet

RKI-Chef Lothar Wieler vermutete schon wenige Monate nach dem Impfstart, dass die Corona-Impfung keinen langfristigen Infektions- und Übertragungsschutz bieten. Er ging davon aus, dass „die Übertragung trotz Impfung wieder“ zunimmt. Die Politik hielt jedoch an ihrer einseitigen und tatsachenwidrigen Argumentation fest.

Lothar Wieler hat zum 1. April 2023 seinen Posten als RKI-Präsident aufgegeben

Werbung

Die Affäre um die RKI-Files weitet sich aus. In den Dokumenten sind nun vertrauliche E-Mails zwischen dem Bundesgesundheitsministerium und dem Robert-Koch-Institut aufgetaucht. Diese Schriftwechsel bergen weiteren massiven politischen Sprengstoff. Brisant ist unter anderem eine Nachricht, die Lothar Wieler, der damalige Präsident des RKI, an das Gesundheitsministerium verschickte. Dort erklärte er, an einer kommenden Sitzung nur sporadisch teilnehmen zu können. Seinen Kollegen gab er jedoch mit auf den Weg, insbesondere zu diskutieren, inwiefern der Corona-Impfstoff längerfristig tatsächlich auch einen Impfschutz bietet.

https://twitter.com/tomdabassman/status/1817825133911822723

Am 16. April 2021 schrieb er: „Wer weiß, wie lange der Impfschutz hält“. Seiner Auffassung nach wurden entsprechende Antikörper, welche Ansteckung und Übertragung verhindern, nur etwa „2 Monate vorhanden“. Hieraus folgere denklogisch auch, „dass danach die Übertragung trotz Impfung wieder zunimmt.“ Die Ergebnisse der bisher herausgegebenen Studien, so Wieler, seien zweifelhaft. Die Patienten seinen hier in aller Regel innerhalb der ersten zwei Monate nach der Impfung untersucht worden. „Darum ist in den Studien die Übertragungsschutz-Wirkung wahrscheinlich überschätzt“, so der damalige Präsident des RKI.

...
...

Politik hielt an Behauptung des Infektionsschutzes fest

Für die Politik und zumindest einmal für die Außendarstellung des RKIs hatte diese fachliche Einschätzung jedoch keinerlei Auswirkung. Noch Ende Juni erklärte etwa Gesundheitsminister Jens Spahn in der Bundespressekonferenz: „Impfen ist das beste Mittel gegen diese Pandemie“. Und weiter: „Impfung oder Infektion – das ist die Wahl.“ Lothar Wieler, der an besagter Bundespressekonferenz ebenfalls teilnahm, widersprach Spahn – trotz besseren Wissens – nicht.

Auch Ende Juli rief die Politik auf, sich gegen Corona impfen zu lassen, um andere nicht anzustecken. So erklärte die Bundesregierung in einem Werbevideo von Ende Juli 2021: „Wer sich gegen das Coronavirus impfen lässt, schützt sich selbst und seine Mitmenschen. Die Corona-Schutzimpfung ist der Weg aus der Pandemie“. Doch auch andere Politiker riefen weit nach dem 16. April dazu auf, sich aus Infektionsschutzgründen impfen zu lassen.

Ebenfalls im Juli erklärte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder: „Impfen ist der Weg zur Freiheit“. Diese Aussage konkretisierte er wie folgt: „Ich glaube, der erste Ansatz, den wir dringend brauchen, ist mehr Freiheiten für Geimpfte“. Diesen stellte er etwa Besuche in Clubs und Diskotheken in Aussicht. Kurz nachdem Söder und andere diese Maßnahme in die Realität umgesetzt hatten, gab es zahlreiche Berichte darüber, dass Geimpfte sich auf Partys ansteckten. Gesundheitsminister Jens Spahn behauptete dennoch etwa noch am 3. November 2021, dass es eine „Pandemie der Ungeimpften“ gebe und diese die Infektionswelle treiben würden.

Werbung