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Majed Al-Zeer

Hamas-Führer, wohnhaft in Berlin

Majed Al-Zeer gilt Geheimdiensten laut Medienberichten als ein zentraler Mann des Netzwerks der Hamas, von den USA wurde er wegen seiner Terrorkontakte bereits auf eine Sanktionsliste gesetzt. Dennoch kann er offenbar seit Jahre unbehelligt in Berlin wohnen.

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Auf einer Demonstration in Berlin hat Al-Zeer gesprochen (Symbolfoto).

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Majed Al-Zeer, 62 Jahre alt, im Westjordanland geboren, soll, eigenen Angaben zufolge, seit 2014 in Berlin wohnen. Zur Schule und Universität ging Al-Zeer in Kuwait, und in den 90ern zog er nach London. In der britischen Hauptstadt soll er immer noch eine Meldeadresse haben. Wie die Welt am Sonntag erfuhr, halten internationale Geheimdienste den Mann für eine der führenden Personen der Hamas in Europa.

Al-Zeer war am Aufbau des Palestinian Return Centre (PRC) in London beteiligt. Eine Organisation, die auch schon in Berichten des Verfassungsschutzes aufgrund von Bezügen zur Hamas genannt wurde. Die PRC ist in Londons Räumlichkeiten in einem Co-Working-Space, in dem auch die Muslimbruderschaft Räume angemietet haben soll, sesshaft. Bis 2021 war er auch Direktor der Organisation, die sich für eine vermeintliche Rückkehr aller Palästinenser nach Israel sowie aller Nachkommen einsetzt.

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Die Welt am Sonntag zitiert dazu aus einem Bericht einer westlichen Regierung, in dem es heißt, dass Al-Zeer „Aufwiegelung in Europa betreibt“. Dazu soll er „Mitglieder des Netzwerks“ der Hamas verbinden und ihre Agenda verbreiten. Auf Twitter betreibt Al-Zeer einen Kanal, auf dem er Anti-Israel-Demonstrationen aus Europa dokumentiert und auch für diese wirbt. Auf Aufnahmen von einer Demonstration in Berlin ist zu sehen, dass Al-Zeer an dieser teilgenommen hat. Auf der Demonstration forderte er ein vermeintliches Rückkehrrecht der Palästinenser.

Ob sich Al-Zeer noch in Berlin aufhält, ist derweil unbekannt. Seit Oktober steht Al-Zeer im Fokus des US-Finanzministeriums. Laut dem Ministerium ist Al-Zeer der ranghöchste Hamas-Vertreter in Deutschland und gehört zu den „ranghöchsten Hamas-Mitgliedern in Europa“. Außerdem heißt es in der Mitteilung: „zusammen mit anderen hochrangigen Hamas-Mitgliedern öffentlich aufgetreten, um Finanzmittel und andere Unterstützung für die Hamas zu beschaffen“. Als Folge dessen wurde Al-Zeer von den USA auf eine Sanktionsliste gesetzt. Gegenüber dem arabischen Sender al-Jazeera bestritt er alle Vorwürfe der USA.

Eine Mitgliedschaft in einer Terrororganisation wie der Hamas oder auch die Finanzierung einer Terrororganisation sind in Deutschland strafbar und können bis zu zehn Jahre Haft nach sich ziehen. Ob es Ermittlungen gegenüber Al-Zeer gibt, wollte die für Terrorverdacht zuständige Bundesanwaltschaft nicht kommentieren. Ob Al-Zeer noch in Berlin ist oder ob er aufgrund der Sanktionierung das Land verlassen hat, ist unklar.

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