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Letzte Generation

Haft auf Bewährung für Brandenburger-Tor-Vandalen – Warum das Urteil zu spät kommt

Für die Attacke auf das Brandenburger Tor wurden drei Aktivisten der Letzten Generation zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Die Bewährungszeit beträgt drei Jahre, damit die Täter nicht wieder straffällig werden. Dabei haben diese schon mehrfach demonstriert, dass sie zu erneuten Straftaten bereit sind.

Mit einer Farbattacke auf das Brandenburger Tor machte die Letzte Generation am 17. September vergangenen Jahres ganz Deutschland auf sich aufmerksam. Nun hat ein Berliner Gericht drei Angeklagte schuldig gesprochen und zu einer Haftstrafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt. Die Bewährungszeit beträgt drei Jahre und soll sicherstellen, dass die drei nicht wieder straffällig werden.

Eine irritierende Begründung. Immerhin sind alle drei Angeklagten schon seit längerer Zeit bei der Letzten Generation aktiv und haben sich an den illegalen Aktionen der Gruppierung beteiligt. Trotzdem ist die Beschmierung des Brandenburger Tors ihre erste offiziell vermerkte Straftat. Das liegt daran, dass Verurteilungen wegen Straßenblockaden erst dann registriert werden, wenn es zu einem Urteil über 90 Tagessätze kommt. Da dies jedoch nicht immer der Fall ist, gelten viele Aktivisten als nicht vorbestraft, obwohl sie bereits einmal wegen Mitwirkens an einer Straßenblockade verurteilt worden sind. Davon profitieren auch die drei Täter jetzt.

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Besonders brisant: Mitangeklagte Regi malte im November zusammen mit Mitaktivistin Lio das Brandenburger Tor erneut an. Bei diesem Mal benutzen die beiden lediglich Pinsel und konnten schnell gestoppt werden, ein Schaden entstand dennoch. Zu einem Gerichtsprozess kam es in diesem Fall noch nicht.

Lahmende Justiz wird zum Problem

Die Aktivistin Regi hatte zudem bereits im Sommer letztes Jahres mit Randale-Touren auf Sylt auf sich aufmerksam gemacht. Unter anderem war die Medizinstudentin beim Besprühen eines Privatjets mit oranger Farbe beteiligt gewesen. Die Folge war eine Schädigung des Triebwerks und dementsprechend ein enormer Schaden, der weit über den 140.000 Euro Reinigungskosten für das Brandenburger Tor liegen dürfte. Diese Tat ereignete sich am 6. Juni 2023, gut drei Monate vor dem Farbanschlag auf das Brandenburger Tor und fünf Monate vor ihrer Pinselattacke. Obwohl die Letzte Generation zu ihren Taten steht und sie sogar dokumentiert, erhob die zuständige Staatsanwaltschaft erst im Januar 2024 Anklage.

Nach Informationen von Apollo News werden seit ein paar Wochen wieder verstärkt sogenannte Wildbienen – also Nachwuchsaktivisten – intern ausgebildet und darauf vorbereitet, solche und ähnliche Straftaten zu begehen. In den sektenartig anmutenden Online-Schulungen werden die Aktivisten darauf eingeschworen, für das Ziel der Letzten Generation alles zu geben und sogar ihre persönliche Existenz aufs Spiel zu setzen.

Diese gezielte Anwerbung von Straftätern könnte durch die Justiz effektiv beendet werden, wenn die Letzte Generation als kriminelle Vereinigung erfolgreich verurteilt werden würde, doch obwohl mehrere Staatsanwaltschaften wegen genau dieses Verdachts bereits ermitteln, ist ein Urteil noch lange nicht absehbar.

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