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USA in Sorge

Haben die Islamisten in Syrien jetzt Assads Chemiewaffen?

Mit der Machtübernahme der islamistischen HTS in Syrien steht die Frage, wie sehr man den Rebellen vertrauen kann, im Mittelpunkt der Debatte. In Washington herrscht Sorge, dass der Miliz das Chemiewaffen-Arsenal von Assad in die Hand fallen könnte.

Die Ära Assad ist vorbei - doch was wird aus Syrien jetzt unter der Herrschaft der HTS-Miliz ?

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Die jahrzehntelange Herrschaft des syrischen Diktators Baschar al-Assad ist praktisch über Nacht zusammengebrochen (Apollo News berichtete), die Rebellen der islamistischen HTS-Miliz haben das Land nach 13 Jahren Bürgerkrieg jetzt übernommen und regieren fortan. Wie es in Syrien weitergeht, ist unklar: Die Männer von HTS-Anführer Abu Mohammed al-Jolani gaben sich zuletzt offen gegenüber dem Westen – wirkliches Vertrauen darf man in die islamistische Rebellenmiliz aber noch nicht stecken.

Sorge um Chemiewaffen-Arsenal

Entsprechend herrscht neben dem Jubel, dass die Diktatur Assads ein Ende gefunden hat, Sorge darüber, was Syrien jetzt bevorsteht. Ein wesentlicher Grund: Mit der Übernahme des Landes haben die Islamisten der HTS-Miliz jetzt auch Zugang zu Assads umfangreichem Chemiewaffen-Arsenal, mit welchem Assad nicht zögerte, auch Frauen und Kinder zu vergiften. Die Vereinigten Staaten und Israel, wichtigste Verbündete des Westens in der Nahost-Region, zeigen sich deshalb besorgt. Das berichtet die renommierte New York Times. Was könnten die Islamisten mit den Waffen vorhaben, wenn sie wissen, wie man sie einsetzt?

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Assads Arsenal an Chemiewaffen ist nicht klein: Zu den bisher auch gegen Zivilisten im eigenen Land eingesetzten Waffen gehören laut den USA etwa hochgefährliches Nervengas und Chlorgas. Menschenrechtsorganisationen sind sich sicher, dass diese im Bürgerkrieg mithilfe von Russland und Iran von Assad auch gegen Frauen und schlafende Kinder eingesetzt wurden. Dieser Schrecken mag vorbei sein, hatte man zwischendurch befürchtet, Assad könnte, um seine Macht zu sichern, mit denselben Waffen gegen die anrückenden Rebellen vorgehen. Jetzt herrscht dagegen die Angst, die Islamistengruppen würden die Chemiewaffen in ihre Hände bekommen.

Der Times zufolge würden die US-Geheimdienste daher die mutmaßlichen Lagerstätten der gefährlichen Chemiewaffen in Syrien aufmerksam im Auge haben, auch wenn man zuletzt Zurückhaltung in dem Konflikt ankündigte. Der designierte US-Präsident Donald Trump sprach von „nicht unserem Kampf“ in Bezug auf die Kämpfe in Syrien. Mitarbeiter von Präsident Biden hatten in den letzten Tagen vor der Machtübernahme der Rebellen klargestellt, dass die Vereinigten Staaten nicht die Absicht haben, einzugreifen und den Ausgang des Krieges zu beeinflussen.

Die Sorge, die Islamisten würden an die Waffen kommen, scheint aber jetzt größer zu sein. Laut der Times erwarten die US-Geheimdienste, dass die Streitkräfte von Assad über begrenzte Vorräte an Chemiewaffen verfügen, darunter auch Munition, die mit dem Nervengift Sarin geladen ist.

Israel attackiert Chemiewaffenlager

Der Westen wird aktiv gegen diese Sorge: Mehreren Medienberichten zufolge griff die israelische Armee am Sonntag in Syrien ein, um zu verhindern, dass die islamistische Miliz in den Besitz der Chemiewaffen kommen könnte. Die Jerusalem Post bestätigt die Information, dass die israelische Armee am Mittag eine Chemiewaffenfabrik auf syrischem Gebiet angegriffen hat, in der Assad wohl Chemiewaffen lagerte.

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