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Hamburg

Grundschulkinder demonstrierten gegen die AfD – Schule reagiert mit Projekt gegen Rechtsextremismus

In Hamburg sorgte eine 'spontane' Schüler-Demo gegen die AfD für Aufsehen. Die Grundschule Thadenstraße reagiert mit einer Veranstaltung gegen Rechtsextremismus - und lädt einen taz-Journalisten zum Vortrag ein.

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Symbolbild - „Ganz Hamburg hasst die AfD!“ riefen Kinder auf dem Pausenhof einer Hamburger Grundschule

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Im April hatten 40 Kinder einer Grundschule in Altona-Altstadt gegen die AfD demonstriert – mitten auf dem Schulhof der Grundschule Thadenhof. In der ersten großen Pause zogen die Schüler mit selbstgebastelten Plakaten über das Schulgelände und skandierten „Ganz Hamburg hasst die AfD!“ Die Schulbehörde bezeichnete dies als „spontane Aktion“.

Verwunderte Anwohner hielten das Geschehen mit ihren Handys fest und schickten das Video – das auch Apollo News vorliegt – der AfD, die daraufhin eine Anfrage an den Senat stellte. Die Schülergruppe sei unverzüglich aufgefordert worden, sich aufzulösen, teilte der Senat mit. Anschließend sei das pädagogische Personal angewiesen worden, das Thema „staatliche Neutralität“ im Unterricht zu behandeln.

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Fraktionsvize und schulpolitische Sprecher der AfD in Hamburg Alexander Wolf äußerte sich entsetzt: „In diesem Land läuft gewaltig etwas schief, wenn 8- und 9-jährige Kinder manipuliert und zu Hass gegen eine politische Partei aufgehetzt werden“.

Die Schule reagiert auf die Kritik jetzt mit einer Veranstaltung gegen „für Demokratie und Grundrechte“ und „gegen Rechtsextremismus“. Damit wolle man „ein Zeichen zu setzten“ – für die „Rechte der Kinder“ und gegen die „Instrumentalisierung der AfD“. Das berichtet die Hamburger Morgenpost. Unter dem Motto „Unser Schulhof, unser Platz! Meinungsfreiheit für unsere Kinder!“ sollen Experten die Grundschüler über die Gefahren des Rechtsextremismus aufklären – „altersgerechte“ Workshops und Lesungen zum Thema inklusive. Hauptredner des „bunten Nachmittags“ am kommenden Montagnachmittag ist ein Journalist der linken taz, der als „Rechtsextremismusexperte“ gehandelt wird. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger seien eingeladen, heißt es.

Die Elterninitiative der Schule sieht in der Veröffentlichung des Videos einen „Angriff auf den geschützten Raum Schule“ und die „Meinungsfreiheit der Kinder“. In einem Statement heißt es: „Die AfD und Medienplattformen der extremen Rechten haben versucht, mit unerlaubt angefertigten Videoaufnahmen von Grundschulkindern eine Kampagne gegen die Grundschule Thadenstraße loszutreten.“ Man sei nicht bereit, „einen solchen Eingriff in den geschützten Raum Schule hinzunehmen.“ Am Ende fordern die Verfasser: „AfD, lasst unsere Kinder in Ruhe!“

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Die Anti-AfD-Demonstration sei auf „Initiative der Kinder selbst heraus“ entstanden, heißt es weiter in dem Statement. „An der Grundschule Thadenstraße werden zahlreiche Kinder unterrichtet, die unmittelbar von den an die Öffentlichkeit gekommenen sogenannten „Remigrationsplänen“ der AfD betroffen wären“, so die Begründung der Elternvertretung. „Eine spielerische Verarbeitung von gesellschaftlichen Konflikten“ sei „nicht nur normal, sondern wünschenswert.“

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hamburg unterstützt die Veranstaltung expliziert – sie betonte bereits zuvor: Neutralitätsgebot bedeute nicht Wertneutralität. Schulen dürften und sollten sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen. Man solidarisiere sich „mit der Schulgemeinschaft, den Kindern, Eltern und Lehrkräften.“ Dass die Eltern jetzt Haltung zeigen würden, sei „die richtige Reaktion“, heißt es in einer Stellungnahme. Die GEW zeige damit „klare Kante gegen die AfD und engagiert sich vielfältig gegen deren rassistische Hetze.“

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