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Grundsatzänderung in der katholischen Kirche – droht nun eine konservative Revolte?

Die vatikanische Glaubensbehörde erlaubt nun katholischen Geistlichen, unverheiratete und homosexuelle Paare zu segnen. Konservative Kardinäle, darunter fünf prominente Stimmen, sind verärgert. Es bahnt sich ein großer Streit innerhalb der katholischen Kirche an.

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Die katholische Glaubensbehörde eröffnet mit der Veröffentlichung der Grundsatzerklärung „Fiducia supplicans“ eine neue Phase für katholische Geistliche. Diese erhalten nun offiziell die Befugnis, unverheiratete und homosexuelle Paare zu segnen. Die Erklärung unterstreicht die „Möglichkeit der Segnung von Paaren in irregulären Situationen und von gleichgeschlechtlichen Paaren“, wie es in der offiziellen deutschen Übersetzung festgelegt ist.

Trotz dieser wegweisenden Entscheidung betont die Glaubensbehörde ausdrücklich, dass eine Verwechslung mit einer Eheschließung ausgeschlossen werden muss. Zusätzlich wird Geistlichen untersagt, den Segen im Rahmen eines regulären Gottesdienstes zu erteilen. Diese klaren Richtlinien sollen sicherstellen, dass die Segnung einen spezifischen Rahmen hat und nicht mit der sakramentalen Ehe verwechselt wird.

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Die Auswirkungen dieser neuen Regelung auf die katholische Gemeinschaft und ihre Gläubigen sind noch nicht absehbar.

Die Möglichkeit, dass homosexuelle Paare nun den Segen in der Kirche empfangen können, ruft bei eher konservativen Bischöfen Unmut hervor. Insbesondere fünf Kardinäle stechen hervor: Walter Brandmüller aus Deutschland, Raymond Burke aus den USA, Juan Sandoval aus Mexiko, Robert Sarah aus Guinea und der ehemalige Erzbischof von Hongkong, Joseph Zen, gelten als Stimmen der konservativen Bewegung. Im Vorfeld der Weltsynode im Oktober dieses Jahres richteten sie einen Brief mit kritischen Fragen und Zweifeln am Vorgehen des Papstes an den Vatikan, bekannt als „dubia“. Unter anderem äußerten die Kardinäle Bedenken hinsichtlich der Segnung von Homosexuellen und der Weihe von weiblichen Priestern.

Ist ein Schisma eine reale Option?

Es bleibt abzuwarten, ob sich eine neue (konservative) katholische Kirche formt. Die Entscheidung, Homosexuelle zu segnen, wird zweifellos zu erheblichen Auseinandersetzungen in der Kirche führen. Ein Streit führt jedoch nicht zwangsläufig zu einem Schisma, wie oft vermutet wird. Die Vorstellung einer neuen „konservativen katholischen Kirche“ ist nicht nur absurd, sondern auch in praktischer Hinsicht problematisch, da zwei römisch-katholische Kirchen nicht gleichzeitig existieren können. Eine solche Spaltung würde dem tief verwurzelten Selbstverständnis der katholischen Kirche widersprechen, die sich als die einzige wahre Kirche betrachtet, von Jesus selbst gegründet.

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In diesem Kontext wird der kleinste gemeinsame Nenner entscheidend, auf den sich Konservative und Reformer einigen können und müssen. Eine mögliche Spaltung hätte nicht nur Auswirkungen auf das Selbstverständnis der Kirche, sondern könnte auch zu einem erheblichen Mitgliederschwund führen, den sich die Kirche in Zeiten gesellschaftlicher Veränderungen nicht leisten kann. Die Überlegung, einen Gegenpapst einzusetzen, ist zwar eine historische Option, doch müsste dieser genügenden Unterstützung gewinnen, um vom Vatikan ernsthaft in Betracht gezogen zu werden. Die kommenden Entwicklungen in der katholischen Kirche werden zweifellos von großer Bedeutung sein und könnten einen wegweisenden Einfluss auf ihre Zukunft haben.

Was geschieht mit Franziskus?

Der aktuelle Papst könnte aufgrund seines fortgeschrittenen Alters und möglicherweise nachlassender körperlicher Kräfte nicht bereit sein, sich offen mit den konservativen Bischöfen zu konfrontieren. Es scheint wahrscheinlich, dass er die Diskussion um die beschlossene Segnung von homosexuellen Paaren eher aussitzen wird.

Ähnlich wie sein Vorgänger könnte er in den kommenden Jahren in den Ruhestand treten und somit den Weg für einen potenziell neuen Papst ebnen, der sich den bevorstehenden Herausforderungen in der katholischen Kirche stellt. Es ist wichtig zu beachten, dass Papst Franziskus bereits vor seiner Wahl zum Papst im Jahr 2013 einen Wechsel in den Ruhestand erwogen hatte.

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