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Grevesmühlen: Polizei ermittelt jetzt gegen ghanaischen Vater des Mädchens

Nach dem vermeintlichen Angriff auf zwei Mädchen ermittelt die Polizei Rostock jetzt auch gegen den ghanaischen Vater der Kinder. Nach einem vermeintlichen Schlag waren die Eltern der Kinder mit einer zwanzigköpfigen Gruppe aneinandergeraten – es kam wohl auch zu Rangeleien.

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Nachdem fälschlicherweise medial behauptet wurde, eine zwanzigköpfige Gruppe hätte am Wochenende zwei ghanaische Mädchen in Grevesmühlen attackiert, wendet sich allmählich das Blatt. Nachdem die Polizeidirektion Rostock bereits mitgeteilt hatte, die angebliche Verletzung eines achtjährigen Mädchens könne nicht bestätigt werden, wurden am Dienstag dann sogar Ermittlungen gegen den Vater der Mädchen eingeleitet.

Am Montag stellte sich zunächst die Meldung über einen Tritt ins Gesicht des Mädchens als falsch heraus. Die Behauptung, das Kind sei getreten worden, als sie mit „ihrem Roller an einem Jugendlichen vorbeifahren“ wollte, stellte sich zunächst als falsch dar: Der Jugendliche habe das Mädchen mit der Fußspitze gestreift, das Mädchen sei unverletzt.

Auf Apollo News-Anfrage teilte die Polizei zudem mit, der vermeintliche Täter sei gerade einmal elf Jahre alt. Weil die Situation schnell eskalierte, die Mutter und der Vater des vermeintlichen Opfers die zwanzigköpfige Gruppe zur Rede stellten und es dabei zu Rangeleien kam (Apollo News berichtete), fragte Apollo News bei der Polizei nach, ob möglicherweise auch gegen den Vater ermittelt wird. Einerseits wegen des Vortäuschens einer Straftat – denn seine Tochter wurde nachweislich nicht getreten. Und andererseits wegen Körperverletzung.

Letzteren Punkt bestätigte eine Pressesprecherin der Polizeidirektion Rostock am Dienstagabend auf Anfrage der Jungen Freiheit. Zunächst wird auch wegen eines Angriffs auf den Ghanaer wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, „weil es sich um eine gemeinschaftlich durchgeführte Tat handelt. Darüber hinaus gab es eine Gegenanzeige gegen den Vater, wegen einer einfachen Körperverletzung“, teilte die Polizei mit.

In einem Video des Vorfalls ist nach rund drei Minuten eine schlagartige Bewegung des Vaters zu sehen, die auch eine Reaktion der um ihn herumstehenden Gruppe zur Folge hatte. Die vor ihm stehenden Personen zucken leicht zurück. Ob es seitens der Gruppe Verletzte gab, teilte die Polizei nicht mit. Bei dem Vater seien leichte Verletzungen festgestellt worden, in welcher Form er von der Gruppe angegriffen wurde, ist nicht hinreichend geklärt.

Während der, größtenteils verbalen, Auseinandersetzung kam es zudem zu Beleidigungen. Auch rassistische Begriffe wie „Nigger“ sollen von der Gruppe geäußert worden sein. Deswegen hatte die Polizei bereits Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung und der Beleidigung eingeleitet. Eine zuvor geführte Anzeige wegen Landfriedensbruch ist nun aber nicht mehr Gegenstand der Ermittlungen.

Der Vorfall hatte deutschlandweit für Empörung gesorgt, auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin, Manuela Schwesig, hatte sich noch am Samstag zu Wort gemeldet und gefordert, „diese abscheuliche Tat muss rasch Konsequenzen haben.“

Mittlerweile ist bekannt: gegen die zwei Mädchen ging seitens der zwanzigköpfigen Gruppe keine Gewalt aus. Die Auseinandersetzung mit dem Vater und der dazu geeilten Mutter, die wenig später auch das achtjährige Mädchen zur Diskussion hinzuzog, ist weiterhin Ermittlungsgegenstand. Am Montag schaltete sich auch der Staatsschutz ein.

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