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Industrie

Gesamtmetall-Chef warnt vor Grünen und SPD: „Wir werden noch mehr Arbeitsplätze verlieren“

Der Präsident des Verbandes Gesamtmetall geht davon aus, dass in der Industrie 2025 „noch deutlich mehr Arbeitsplätze“ gestrichen werden. Er warnt deshalb vor einer Regierungsbeteiligung von SPD und Grünen, die „unglaublich ideologisch geprägt“ seien.

Stefan Wolf ist seit 2020 Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.

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Stefan Wolf, Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, warnt vor weiteren Stellenabbaumaßnahmen in der Industrie – zumindest, wenn die Grünen oder die SPD wieder an die Macht kommen. Im Interview mit der Welt am Sonntag spricht er von den Wirtschaftsreformen, die nötig sind, um den seit Monaten andauernden Stellenabbau aufzuhalten.

Seit „zehn Monaten in Folge“ werden Arbeitsplätze gestrichen. Und die Industrie könnte „in den nächsten fünf Jahren noch deutlich mehr Arbeitsplätze verlieren“, warnt Wolf eindringlich und erklärt: In der Elektro- und Metallindustrie arbeiten zurzeit 3,91 Millionen Menschen. Da jedoch die durchschnittliche Auftragsauslastung bei 75 Prozent liegt, müssen Stellen abgebaut werden, um Kosten zu sparen.

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Ein Weg aus der Krise wäre eine grundlegende Reform der deutschen Wirtschaftspolitik. „Nur fehlt mir der Glaube, dass eine Koalition unter Beteiligung von SPD das umsetzt. Und mit den Grünen wird es gleich zweimal schwerer, sie sind unglaublich ideologisch geprägt“, so Wolf, der selbst Mitglied der CDU ist und sich eine Regierung aus Union und FDP wünscht. „Wenn eine neue Koalition keinen Politikwechsel hinbekommt, der uns wieder auf die Spur bringt, erwarte ich, dass wir in vier Jahren eine extrem starke AfD mit vielleicht 30 oder 35 Prozent haben“, meint Wolf.

Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Stärkung der Industrie sei der Bürokratieabbau. „Wir geben Geld aus ohne Ende, 70 Milliarden Euro in der deutschen Industrie nur für Bürokratie“, sagt er der Welt am Sonntag. Deshalb fordert er eine zügige Abschaffung der Datenschutzgrundverordnung und des Lieferkettengesetzes. Es sei überdies wichtig, dass die Sozialversicherungsbeiträge auf 40 Prozent gedeckelt werden. Niedrige Netzentgelte und eine Unternehmenssteuerreform sollten zudem für Entlastung sorgen, so der Gesamtmetall-Chef.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall ist der Dachverband für regionale Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie. Dem Verband gehören 22 Mitgliedsverbände an, die mehr als 7.100 Unternehmen mit 2,4 Millionen Beschäftigten vertreten. Zur Bundestagswahl hat Gesamtmetall unter dem Motto „Den Standort retten“ mehrere Forderungen veröffentlicht: Neben dem Abbau von Bürokratie und der Senkung von Kosten und Steuern fordert der Dachverband auch eine Wende in der Schulbildung.

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