Geheimpapiere der Grünen Jugend: So plant man einen Putsch
Süß und bitter, wach und benebelt - diese neue wöchentliche Kolumne von Elisa David ist ein Espresso Martini in Times New Roman. Denn wer will seinen Sonntag schon mit einem einfachen Espresso starten - oder schlechter Lektüre?

Vielleicht erinnern Sie sich noch an Ihre Schulzeit und eine sehr einfache Regel, die man spätestens in der zweiten Klasse gelernt hat: Klassensprecher werden immer die beliebtesten Schüler. Zwei Leute müssen es machen, es sieht schon auf dem Zeugnis gut aus, das gesamte Schuljahr bedeutet dieses Ehrenamt, dass man vielleicht zweimal zum Sekretariat laufen muss, weil der Lehrer nicht kommt. Niemand hat ein Programm oder eine Agenda, weil man eigentlich nichts machen muss.
Das gleiche Prinzip lässt sich aber nicht ohne Weiteres auf das Amt der Schulsprecher übertragen. Einmal im Jahr rennt eine Gruppe von vier bis zehn Schülern durch die Klassen und stellt sich vor. Sie versprechen Sachen wie mehr Fahrradständer oder einen Winter-Ball, und das ist das letzte Mal, dass man sie jemals wieder sieht. Ich habe mich für keine der Wahlen jemals interessiert. Bis ich in die Oberstufe kam. An unserer Schule durfte man sich erst als Oberstufenschüler zur Wahl stellen. In unserem Jahrgang war da absolut niemand scharf drauf.
Also meldeten sich zwei Jungen aus meiner Klasse. Eine Schlüsselszene in meinem Leben. Wenn die Schulsprecherwahl 2017 nicht so abgelaufen wäre, wie sie abgelaufen ist, wer weiß, wo ich heute wäre – wer ich heute wäre. Die beiden Jungen, die sich zur Wahl stellten, waren zwei der unsympathischsten Menschen, die ich in meinem damaligen Leben jemals kennengelernt habe.
Eine kurze Vorstellung: Da haben wir Alexander (Name natürlich geändert). Er war übergewichtig und zu einem Viertel Niederländer. In den fünf Jahren, in denen ich mit ihm in einer Klasse war, haben mindestens zwei Mädchen seinetwegen die Schule verlassen. Er war gemein und liebte es, sich ein Lieblingsopfer zu suchen, das er quälen konnte. Einmal hat er einem Mädchen ihr Handy geklaut und ihre Nachrichten durchgelesen, einmal hat er einen muslimischen Schüler aus der Nachbarklasse aus dem Nichts mit einer Schweinefleischwurst beworfen.
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Wenn man sich über ihn beschwerte, war die Antwort der Lehrer, ihm „Verantwortung zu geben, an der er wachsen kann“, wie etwa ihn zum Klassenbuchbeauftragten zu machen. Wenn man ihm einen Konter zurückgab, endete das auf zwei unterschiedliche Weisen: Entweder Rassismus, denn er war ja zum Teil Niederländer oder man mobbte ihn, weil er dick ist. Nach dem Abi hat er in unser Abi-Buch als Botschaft an alle eine Danksagung geschrieben. Darin bedankte er sich bei allen, die ihm sein Leben in der Schule durch ihr Mobbing zur Hölle gemacht hätten, weil er dadurch nur stärker geworden wäre. Als Traumberuf schrieb er Bundeskanzler.
Der andere Junge, nennen wir ihn Torben, erzählte uns ständig, er sei der Nachfahre von polnischem Landadel. Er hat für seine Familie ein eigenes Wappen kreiert – mit Löwen und Kronen – und auf Besteck drucken lassen. Er gab sich selbst den Spitznamen Lord Torben. Lord Torben ließ sich jeden Morgen von seiner Mutter eine Stunde früher zur Schule fahren, wartete vor dem Haupteingang und öffnete dort jedem Lehrer, der kam, die Tür. Jedes Jahr zu Ostern und vor Weihnachten kaufte er mit seiner Mutter Likörpralinen und schickte sie unseren Lehrern. Wenn diese sich bei der Klasse bedankten, betonte er, dass sie nur von ihm seien.
Auf jedem Klassenfoto oder überhaupt auf jedem Foto nahm er die gleiche Pose ein: ein Arm hinter dem Rücken über das Gesäß geknickt, den anderen wahlweise mit einer Faust aus seiner übertrieben herausgestreckten Brust. Wir nannten ihn immer die Watschelente, weil er seine Brust immer so weit herausstreckte, dass er seinen Rücken bog und den Hintern unweigerlich auch herausstreckte. Er kam sich dabei aber immer ganz besonders stattlich vor.
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Er saß immer in der ersten Reihe, neben Till, einem autistischen Mitschüler, der zwei Klassen übersprungen hatte. Till murmelte im Unterricht seine Antworten auf die Fragen der Lehrer immer vor sich hin, meldete sich aber nie. Das übernahm Torben, der die Antworten als seine eigenen ausgab.
Beide, sowohl Alexander als auch Torben haben sich jedes Jahr zum Klassensprecher aufgestellt, sind aber nie gewählt worden, denn niemand mochte sie. Doch bei der Schulsprecherwahl sollte das anders werden. Zwei Wochen nach der Bekanntgabe ihrer Kandidatur kam eine dritte Mitschülerin von mir in ihre Gruppe. Anna war die dritte der unsympathischen Menschen, die ich bis dahin jemals kennengelernt hatte. Sie begründete ihre Kandidatur aufopferungsvoll mit den Worten: „Irgendjemand muss es doch tun, wir können die Schule doch nicht den beiden überlassen.“ Nichts, was mich beruhigte. Eine Woche später waren sie und Torben offiziell ein Paar.
Ein paar Worte zu Anna. Sie war die Tochter eines – ihrer Auskunft nach sehr erfolgreichen – Professors. Sie erzählte mir einmal, dass sie Biologie im Abitur machen will, weil der Biologielehrer ein Fan ihres Vaters sei. Sie gab auch ständig damit an, dass ihre Eltern, beide Akademiker, sie schon mit drei Jahren in französische Kunstmuseen genommen haben und sie regelmäßig Nobelpreisträger zu Hause hätten, mit denen sie dann auf Englisch über Mikrobiologie diskutierte.
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Obwohl sie im Englisch-Leistungskurs war, konnte sie bis in die zwölfte Klasse keinen Hauptsatz bilden. Das erste Mal kennengelernt habe ich sie in einer Physikstunde, als sie sich zu mir umdrehte und mich fragte: „Wie war das mit dem Bruch nochmal, rechnet man da das obere durch das untere oder andersherum? Ich vergesse das immer.“
Die drei wurden gewählt. Als sich eine Konkurrenzpartei aus einer anderen Jahrgangsstufe zur Wahl stellte, fusionierten sie einfach mit ihnen, um es einfacher zu haben. Auf unserem Wahlzettel stand einfach: „Willst du Alexander, Torben, Anna und Co. wählen? Ja oder nein?“ Anna erklärte oft, dass wir doch gar nicht wüssten, was das Beste für uns wäre. Sie änderten rein gar nichts (große Überraschung) und wenn sie nicht gerade herumgammelten, wie gestresst sie doch seien, gaben sie damit an, dass sie mit der Direktorin zufrieden sind.
Das alles ist jetzt sehr lange her. Doch es vergeht kaum ein Tag, an dem mich die Bundespolitik nicht an diese Schülersprecherwahl zurückerinnert. Sämtliche Politiker erinnern mich an Alexander, Torben und Anna, manchmal zitieren sie sie sogar. Die drei haben damals auch große Schlachtpläne gemacht, und mindestens Torben hat sich wie Caesar höchst selbst gefühlt.
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Als ich vor wenigen Wochen die Geschichte der PowerPoint-Präsentation der FDP und vor wenigen Tagen die der internen Geheimpapiere des Ex-Vorstands der Grünen Jugend gesehen habe, war mein erster Gedanke: „Wie kann man so bescheuert sein und so etwas schriftlich machen???“ Nichts, was in den Papieren und Präsentationen steht, hätte man nicht auch mündlich in einer Bar besprechen können. Doch ich glaube, wenn man Politik wirklich verstehen will, muss man immer eins bedenken: Ungefähr die Hälfte aller, die heute in die Politik gehen, sind einfach nie zum Klassensprecher gewählt worden.
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Die Nachfolger der ausgetretenen grünen Jugend sind genauso ideologisch verbohrt..
Haustierverbote usw. Eigentlich ist das ganze Programm dieser „Jugend“
ein einziges Verbotsprogramm. Die Co-Vorsitzende findet das Geschäftsmodell der Meldestellen toll.
Die ausgetretenen der Grünen Jugend werden den Weg zu anderen vom Staat geförderten linken Öko-Organisationen finden.
Doch das gerade diese Leute, den hart für ihr Geld arbeitenden Menschen ihre Lebensweise vorschreiben wollen, ist skandalös. Merkel hat die Grünen gefördert und schreibt jetzt ein Buch mit dem Titel Freiheit. Die Grünen stehen nur für Verbote und Vorgeben der Lebensweise der Menschen. Das ist die Freiheit Merkels und der Grünen.
Da fällt mir auch was zu ein. Ein russischer Schriftsteller oder Philosoph oder sowas hat mal etwas gesagt wie: jede Frau ist schön. Und sei es nur für den, der sie liebt.
Ich glaube, diese beiden Grünen da oben hat noch nie jemand geliebt.
>>„Willst du Alexander, Torben, Anna und Co. wählen? Ja oder nein?“<<
Nette Anspielung auf die SED (2.0)
Das alles funktioniert nur, weil in unserer Gesellschaft sich die Werte verschoben haben und es heute wesentlich einfacher ist Dinge zu tun, welche die Gesellschaft schädigen.
Ja Frau David, auch mich erinnern die meisten Politiker an die Torben, Anna etc. und wir finden sie nicht nur in politischen Parteien, sondern auch in den Universitäten, in Verwaltungen und wenn sie noch etwas können auch in Unternehmen. Dort bereiten sie ihre politische Karriere vor oder versuchen zumindest ihren Einfluss zu nutzen, um politisch zu beeinflussen. Häufig sind es Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitsstörungen, welche in dieses Umfeld fallen. Früher ist man diesen Menschen lieber aus dem Weg gegangen. Dank der veränderten Umweltbedingungen, haben sie Instrumente gefunden, wie sie Macht ausüben können.
Unsere Wahl heisst demnächst:
Willst du Friedrich mit Robert, oder Friedrich mit Olaf wählen, Ja oder Nein?
Hahaha, herrlich! Anna, Lord Torben, Alexander der Dicke… man sieht sie direkt vor sich 😂 Und denkt natürlich gleich an unsere Regierungskasper, genau so sind sie… Mal wieder ein sehr schönes Stückchen von Frau David!
Typische Looser. Gab es bei uns auch. Heute immer noch Opfer, beruflich „backen sie kleinste Brötchen“, ihren Bestimmungsdrang leben sie im Ehrenamt aus.
Ich habe etwas ähnliches erlebt. Das Gymnasium war das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Osnabrück. Der zu wählende Schülersprecher hiess Christian Wulff und dieser hat uns als Schülervertreter nur das verkauft, was der Direktor Kähler damals wollte. Seine weitere politische Karriere beruhte auf dem gleichen Prinzip. Er war der, der bei Kohl am Rockzipfelchen hing und dann bei Merkel auch. Er brachte es dann zum Ministerpräsidenten von Niedersachsen. Eine seiner ersten Amtshandlungen war es, die Lehrmittelfreiheit in Niedersachsen abzuschaffen und dann noch den Sehbehinderten das Blindengeld zu streichen. Als Bundespräsident warb er dann später für eine „Bildungsoffensive“. Dann kam Scholz. Abi auf der gleichen Schule gemacht. Der Rest ist Geschichte. Das EMA sollte sofort geschlossen werden.
Der große Vorteil von Jung-Verbänden ist, dass sie nicht die Bürde der Verantwortung tragen. Ohne Verantwortung kann man ideologischer fordern. Es hat keine Konsequenzen. Man kann lauter schreien, wie ein Kind, und muss trotzdem von der Partei geliebt werden. Das ist das Unwesen einiger Parteijungverbänden.
Die JA putscht gerade aktive gegen die vergreiste, opportunistische Parteiführung und ihr erzählt was vom Klassensprecher.
Die einen Deppen weg ,und die nächste Deppen ( Stufe ) folgt ,mit noch schlimmeren Ideen .
Solange „Politiker“ keine Verantwortung für ihr Habdeln übernehmen müssen, wird sich nichts ändern.
Die Indoktrinierung mit linken, woken, freiheit- und deutschfeindlichen Gedankengut beginnt hier in der BRD schon in der Grundschule, wird in der Mittelstufe intensiviert und bis zum Abschluss verfeinert. Die Noten im Zeugnis zeigen dann, wie gut man das Vorgepredigte wie ein Papagei nachplappern kann, ohne es zu hinterfragen. Wer dann noch richtig Lust drauf bekommen hat, der geht dann zu einem Freiheits- und Volksfeindseminar an eine Universität, damit man dem Hass auf das eigene Land, Kultur und Volk von oberen Positionen in Politik und Wirtschaft (bei guter Vergütung) richtig frönen kann. So lässt sich ein Land, ein Volk und eine Kultur ganz leicht zerstören. Das Ergebnis sehen wir heute in Antifa, Klimaklebern und Linkswählern. Hurra Deutschland, du schaffst dich selber ab!
Wer nimmt diese lustigen Vögel den noch ernst? Sie sind in der Minderheit, zusätzlich ideologisch verbohrt und daher nicht erwähnenswert.
Gespräch auf Führungsebene. Einer fand auch in dieser Runde, dass auch Mitarbeiter Rechte hätten. „Dann werd doch Betriebsratsvorsitzender.“ Ein Kollege sprang dem Störenfried bei. „XX würde nie Betriebsratsvorsitzender.“ Ein irritiertes „Wieso?“ „Dann würde sich ja was ändern.“
Liebe Elisa David:
Sehr gut geschrieben! Wie krass, dass Sie diesen politischen Grössenwahn bereits im Mikrokosmos der Schule erlebt haben!
Weil Sie den Wahnsinn in der heutigen Politik wiedererkennen, sind Sie nicht bei den MSM, sondern hier. 😊
Selbst wenn diese Story total unwahr wäre, könnte man ihr die Lebensnähe nicht absprechen.
Das war auch mein erster Gedanke: Die Steigerungsform „Feind, Todfeind, Parteifreund“ ist ja nicht so dahingesagt – wie kann man da so bescheuert sein, ein Dokument zu erstellen, das mit Begriffen wie „offene Feldschlacht“ arbeitet und in dem geplant wird, wie man Narrative zu setzen gedenkt, nachdem man die Koalition hat platzen lassen. Es war doch völlig klar, dass dieses Dokument geleakt werden würde! Dumm, dumm, dumm!!!
„Ungefähr die Hälfte aller, die heute in die Politik gehen, sind einfach nie zum Klassensprecher gewählt worden.“
Weit mehr.
Die beiden Girls auf dem Foto, sehen echt verführerisch aus. KGE in jung. Voll heftig!
Köstlich, Frau Elisa David… Bravo!! Genauso läuft´s ab hier auf diesem Planeten!
Liebe Frau David, ich fürchte, Sie irren. Wir HABEN die ehemaligen Klassen- und Schulsprecher. Und Sie begründen es ja selbst völlig zutreffend:
„Waren sie gewählt, brauchten sie faktisch gar nichts mehr zu machen.“ Und fachlich waren sie eine Katastrophe.
Nehmen wir den ehemaligen Schulsprecher Guido, über den von seinen Ex-mitschülern ähnliche Berichte verfasst wurden wie Ihrer. Und dennoch wurde er posthum sogar hier teilweise gelobt als „ein noch wahrer Liberaler“. *laut auflach* Wo soll ich weitermachen? Beim running gag, oder bei Mutti? Ja, aber auch ein blauer Björn lässt so das eine oder andere Merkmal durchblicken, leider.
Aber da wir gerade in der Lebensbildungsanstalt Schule sind:
Ich werde ja nicht müde, darauf hinzuweisen, dass unser HAUPTPROBLEM die angeblichen Konservativen sind, die schon damals UNBEDINGT in der angeblich so coolen links-grün-gruftigen Raucherecke stehen wollten, aber nicht reingelassen wurden. Dieses unverarbeiteta Traume zerstört gerade D.
„Einmal hat er einem Mädchen ihr Handy“… Eigentlich muss es heißen: sein Handy, da Mädchen Neutrum ist. Ich verstehe, dass die Autorin die Verwechslung mit „sein“ Handy, das vom Jungen, vermeiden will, aber erstens ist der Kontext klar, zweitens muss man nicht einen grammatischen Fehler machen, um eine scheinbare Unklarheit zu vermeiden. Lösung: das Handy. Der Fehler der Autorin ist deshalb erwähnenswert, weil sie sich über die Grammatik der anderen echauviert.
Ich habe Durchfall. Auch durch die Quali.
der artikel ist voellig ausserirdisch. totaler quatsch auf sehe niedrigem journalistischen niveau.