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Führungsleute der Letzten Generation likten antisemitische Posts und Tweets von Holocaust-Verharmlosern

Eine Führungsfigur der Letzten Generation likt auf X Posts von Partnerorganisationen, in denen Netanjahu als Kriegsverbrecher bezeichnet wird und Israel „Apartheid“ und Ermordung von Kindern in Palästina vorgeworfen wird. Zugleich gefallen einer Mehrheit der Führungsriege Posts von Holocaust-Verharmloser Roger Hallem, von dem sich die Gruppe eigentlich nach außen distanziert hatte.

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Als Greta Thunberg offen erklärte, sie würde „mit Gaza stehen“ (engl. „Stand With Gaza“), war der deutsche Ableger von Fridays for Future um Schadensbegrenzung bemüht. Luisa Neubauer distanzierte sich sehr schnell von Gretas fragwürdigen Posts. Auch andere deutsche Klimaschutzgruppen wie die Letzte Generation möchten nach außen den Anschein erwecken, an der Seite der Juden zu stehen. Sie unterbrachen dafür sogar einmal ihre Blockaden in Berlin, damit Polizeikräfte jüdische Einrichtungen schützen konnte.

Recherchen von Apollo News zeigen jedoch, dass ranghohe Mitglieder aber ähnliche Einstellungen zu Israel haben wie Greta. Mitgründerin und eine der Entscheider in der Führungsriege, dem dreiköpfigen „Kernteam“, der Letzten Generation, Melanie Guttmann, hat auf X mit ihrem privaten Account mehrere Israel-feindliche Posts geliket (also mit „gefällt mir“ markiert). Und mit Guttmann als auch Henning Jescke, ebenfalls Kernteam-Mitglied, likten zwei von drei Führungspersonen der Letzten Generation Posts von Roger Hallam, von dem sich die Letzte Generation eigentlich nach außen hin völlig distanziert hatte – wegen dessen Holocaust-Verharmlosung.

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Guttmann likte unter anderem einen Post der britische Klimaschutzgruppe „Just Stop Oil“ auf X in dem steht: „Solidarity with those marching today #FreePalestine“. Auf dem zugehörigen Bild ist eine Aktivistin von „Just Stop Oil“ zu sehen, die auf einer pro-palästinensischen Demo ein Plakat hochhält. Auf diesem steht: „Stop Murdering children Free Palestine End Apartheid“. Dieses Plakat vereint alle gängigen antisemitischen Anti-Israel Klischees. Insbesondere die Darstellung, dass Israelis Kindermörder sind, ist unter Antisemiten gängig.

Einen weiteren Like bekam „Extinction Rebellion“ Niederlande für einen Post, indem sie mit einer Palästinenserflagge und einem Banner, auf dem sie den israelischen Ministerpräsidenten als Kriegsverbrecher bezeichnen und aus Solidarität mit dem palästinensischen Volk den internationalen Strafgerichtshof Den Haag besetzten.

In diesem Thread fordern sie außerdem, dass die niederländische Regierung jede finanzielle und politische Unterstützung für den Staat Israel einstellt. Brisant: Wenige Tage nach dieser Aktion blockierte die Letzte Generation gemeinsam mit Extinction Rebellion die Straße des 17. Juni in Berlin. Diese Blockade war innerhalb der deutschen Klimaschutzbewegung sehr umstritten. Andere Klimagruppen sagten für diesen Tag Proteste ab, damit die Polizei Juden in Deutschland besser schützen konnte.

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In einem von Melanie Guttmann gelikten Post von „Fossil Free London“ solidarisiert sich die Gruppe mit den Palästinensern. In dem beigefügten Video werden Schilder mit der Aufschrift „End Israel Apartheid“ hochgehalten und Palästinaflaggen geschwenkt. Dieser Post schafft es wie alle zuvor genannten den Aggressor zu beschützen und dem angegriffenen Staat Israel die Schuld zu geben.

Guttmann und Jeschke liken Roger Hallam – trotz kruder Holocaustvergleiche

Und dann ist da eben noch Roger Hallem: In den letzten Monaten sorgten die Klima-Vergleiche, mit denen Hallam den Holocaust verharmloste, immer wieder für Streit innerhalb der Letzten Generation. Große Teile der Letzten Generation forderten, dass man sich offiziell von der Person Hallam distanziert. Nach einem dramatischen internen Call (Apollo News berichtete), in dem Mitglieder mit dem Austritt drohten, musste die Führungsriege anfangen zu handeln.

In einem monatelangen Prozess wurde Vertrauen wieder aufgebaut und beschlossen, dass man sich von der Person Roger Hallam distanziert. Der Beschluss wurde am 26. Oktober verkündet. Obwohl Guttmann und Jeschke aufgrund der Berichterstattung von Apollo News spätestens seit Anfang August wussten, dass Hallam ein Persona non grata für einen Großteil der Letzen Generation ist, haben beide noch im Oktober Hallam gelikt. Die Glaubwürdigkeit der Distanzierung bröckelt.

Wie glaubhaft die Distanzierung von Roger Hallam und antisemitischen Gruppen ist, wenn die Mehrheit ihrer Führungsriege also entsprechende Posts von Hallam likt, darf damit mehr als fragwürdig gelten. Auch die Zusammenarbeit mit Extinction Rebellion Niederlande und ihrer offiziellen Partnerorganisation „Just Stop Oil“, mit der sie gemeinsam im A22 Netzwerk um Roger Hallam zusammenarbeiten, passt nicht zu einer Distanzierung von Antisemitismus.

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