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Baden-Württemberg

Flüchtlingshelferin von iranischem Flüchtling ermordet

In Nürtingen (Baden-Württemberg) ist die Flüchtlingshelferin und Volkshochschullehrerin Isabelle D. nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei von einem iranischen Flüchtling ermordet worden – von einem Mann, dem die 66-Jährige Deutschunterricht gab.

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„Eine sehr engagierte und kompetente Dozentin“ – das war Isabelle D. aus Nürtingen. Nun ist die 66-jährige Volkshochschullehrerin, die seit Jahren in der Flüchtlingshilfe aktiv war, tot. Am Nachmittag des 20. Oktober entdeckten Spaziergänger ihre Leiche im Neckar, nur wenige Meter von ihrer Wohnung entfernt. Die Kriminalpolizei ist sich inzwischen sicher: Ihr Mörder stammt aus einem der Flüchtlingsheime, in denen sie sich engagiert hatte.

Die Indizien der Strafverfolgungsbehörde weisen laut Bild darauf hin, dass Isabelle von einem 39-jährigen Iraner ermordet wurde. Dieser verweigert bislang die Aussage, gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. Der Flüchtling aus dem Iran soll nach Polizei-Informationen den Deutschunterricht von Isabelle besucht haben und in Oberboihingen in einem Asylbewerberheim gelebt haben, wo er laut Aussagen von Mitbewohnern gegenüber der Bild immer wieder negativ auffiel.

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So sagte ein Mitbewohner des Flüchtlingsheimes aus Togo: „Der Iraner hat in der Unterkunft mit den anderen Bewohnern ständig Streit angefangen. Er wollte Geld und versuchte, mich anzupumpen.“ Er sei die letzte Person, mit der der mutmaßliche Mörder telefoniert hatte – sein Handy wäre daher jetzt bei der Polizei, so der Mann aus Togo weiter.

Zu dem genauen Motiv sowie den Tatumständen ist bisher wenig öffentlich bekannt. Die Polizei und die Strafverfolgungsbehörden würden aus ermittlungstaktischen Gründen nichts zu den Details der Tat sagen. Ein Ansatz über das Motiv, dem die Strafverfolgung nachgeht, ist, dass der Unterricht der 66-jährigen Flüchtlingshelferin den Mann aus dem Iran stark verärgert haben könnte.

Isabelle soll in dem Unterricht regelmäßig Vorwürfe gegen das iranische Mullah-Regime erhoben haben – wegen der Unterdrückung von Frauen. Ein Video, das die brutale Festnahme einer Iranerin ohne den muslimischen Hidschāb zeigt, kommentierte Isabelle D. auf Facebook mit den Worten „Das ist Diktatur. Lasst die Mädchen in Ruhe, ihr Monster“.

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Der Tod von Isabelle ist ein Schock für die baden-württembergische Kleinstadt und die Flüchtlinge, die mit ihr gearbeitet haben – laut Bild habe sie wegen ihrer Hilfsbereitschaft und Aufopferung großes Ansehen genossen. Der 44-jährige Flüchtling aus Togo sprach davon, dass Isabelle für ihn und die anderen „wie die liebe Mutter“ war. „Deshalb nannten wir sie auch ‚unsere Mama‘“, so der Togoer.

Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich sprach in der Nürtinger Zeitung davon, dass man mit Isabelle „eine sehr engagierte und kompetente Dozentin der Volkshochschule verloren habe, die für ihre offene, interessierte und bereichsübergreifende Mitarbeit sehr geschätzt worden sei“. Seit vielen Jahren habe sie geflüchteten Menschen die deutsche Sprache beigebracht, heißt es weiter. Isabelle habe „sich mit großem Einsatz auch außerhalb des Unterrichts ehrenamtlich engagiert und dabei vielen Menschen geholfen“. Man sei bestürzt über den Verlust.

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