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„Forum gegen Fakes“

Faeser installiert Bürgerrat – gesetzlicher Auftrag zur „Strafverfolgung von Desinformation“

Das Bundesinnenministerium und die Bertelsmannstiftung haben einen Bürgerrat ins Leben gerufen, der Strategien gegen Fake News entwickeln soll. Und die ersten Ergebnisse haben es in sich: Meldestellen, Löschung von Social Media-Posts und ein gesetzlicher Auftrag zur „Strafverfolgung von Desinformation“.

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Um gegen Hass im Netz und Desinformationen zu kämpfen, hat die Bertelsmannstiftung das Projekt „Forum gegen Fakes – Gemeinsam für eine starke Demokratie“ ins Leben gerufen. Und das soll gemeinsam mit der Bundesregierung in „einer bisher weltweit einzigartigen Form der Bürgerbeteiligung“ durchgeführt werden. Das bedeutet: Ein zufällig ausgewählter und etwa nach Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund repräsentativ ausgewählter Bürgerrat solle Strategien zur Bekämpfung von Fake News entwickeln – als Vorlage für die Regierung.

Mittels des Bürgerrats wolle man eine „bundesweite Debatte zum Umgang mit Desinformation im Internet anregen und zur Aufklärung sowie zu konkreten Empfehlungen beitragen“, so das Innenministerium. Wie demokratisch und unabhängig der Bürgerrat tatsächlich ist, bleibt jedoch fraglich. Schon das Thema „Fake News“ hatten die Mitglieder des Bürgerrats nicht Eigeninitiativ auserkoren. Auf der Website des Bundesinnenministeriums erklärt Nancy Faeser im Vorfeld der Etablierung des Bürgerrats zudem: „Gezielte Falschinformationen verfälschen und vergiften die politische Diskussion. Unsere Maßnahmen gegen Desinformation sind deshalb Maßnahmen zum Schutz unserer Demokratie.“

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Die Prämisse das Desinformation im Netz ein großes Problem sei, setzt die Innenministerin für die Arbeit des Bürgerrats also schon einmal voraus. Die Frage, ob der Staat restriktiver gegen Hass und Fake News im Netz vorgehen soll, stellt sich also erst gar nicht – sie lautet nur noch wie die Behörden dieses Problem angehen. Den Bürgerratsmitgliedern werden in ihrer Arbeit zwar grundsätzlich keine Vorgaben gemacht. Durch die gesetzten Rahmenbedingungen findet dennoch eine massive Lenkung von Seiten der Politik statt.

Forderungen nach noch mehr Meldestellen und staatlicher Strafverfolgung

Inzwischen hat der Bürgerrat erste vorläufige Empfehlungen gemacht. So wird etwa vorgeschlagen eine „deutschlandweite Aktionswoche Desinformation“ durchzuführen. Außerdem solle es ein „Fake News Quiz“ geben. Durch die Konfrontation mit „Fake-News“ solle es so bei dem Einzelnen zu einem „Aha-Effekt“ kommen. Zur „Steigerung der Medienkompetenz der Bevölkerung“ heißt es, dass „in Bildungseinrichtungen (z.B. Schule, VHS) und an vielen anderen Orten (z.B. Fußgängerzonen, Sport/Musikevents) Aktionen stattfinden“ sollen, um die Bevölkerung zu sensibilisieren.

Außerdem wird die Einrichtung von Meldestellen gefordert. So bedarf es nach Ansicht der Bürgerratsmitglieder einer KI-Meldestelle „zur Prüfung von Informationen, Beratung bei Fragen“ und der „Übernahme von Klagen“. Doch auch grundsätzlich brauche es eine „Anlaufstelle für die Öffentlichkeit & Journalisten zur Meldung von Desinformation“. Hier sollen Inhalte geprüft und gegebenenfalls richtiggestellt werden. Zudem soll es einen gesetzlichen „Auftrag zur Strafverfolgung von Desinformation“ geben.

Auch die Plattformbetreiber wollen die Bürgerratsmitglieder noch stärker in die Pflicht nehmen. So sollen Facebook, Twitter und Co. „Filter für die Kennzeichnung und ggf. Löschung von Desinformation einführen“. Außerdem solle man zu „strittigen Themen“ zeitnahe Faktenchecks durchführen und etwa mittels Algorithmen „andere Blickwinkel“ bereitstellen. Die Inhalte der Plattform solle man zudem regelmäßig „durch unabhängige Stellen prüfen lassen“.

Die Empfehlungen sollen in der letzten Sitzung des Bürgerrats Ende Mai final ausgearbeitet und im Sommer in einem Gutachten ausformuliert werden. Im September soll das Papier dann der Bundesinnenministerin übergeben werden. Nancy Faeser erklärte im Vorfeld: „Wir werden die Empfehlungen unter anderem für die Erarbeitung einer neuen Strategie der Bundesregierung zum Umgang mit Desinformation nutzen“.

Eine Verpflichtung hierzu besteht indes nicht. Um ihre eigenen Vorhaben mit mehr „demokratischer Legitimation“ zu versehen, gilt es jedoch als nicht unwahrscheinlich, dass Faeser auf die ausgearbeiteten Strategien des Bürgerrats zurückgreift. Die bisherigen Einlassungen des Bürgerrats sind jedoch durchaus problematisch. So wird schon der Begriff „Desinformation“ an keiner Stelle definiert. In der jetzigen Pauschalität der Aussagen würde man der Regierung wohl weitgehende Durchgriffsrechte einräumen.

Bürgerräte in Grüner Hand

Schon in der Vergangenheit wurde berichtet, dass die Debatten innerhalb des Bürgerrats alles andere als ausgeglichen und ergebnisoffen geführt werden. Stefan Staudenecker wurde als einer von 160 Bürgern als Mitglied in den Bürgerrat „Ernährung im Wandel – Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben“ gewählt. Wie er gegenüber der Schwäbischen Zeitung erklärt, wirft er den Initiatoren der Bürgerräte eine erhebliche Beeinflussung von links vor. Die – nicht gelosten – Moderatoren der Bürgerräte würden ihre Neutralitätspflicht regelmäßig missachten. Zwar seien sie dazu angehalten eigene Meinungen zurückzustecken, „aber sie kommt immer wieder durch“, erklärt Staudenecker.

Bei den Sitzungen habe er immer wieder das Gefühl gehabt: „Wir geben euch vom Bundestag vor, was rauskommen soll.“ In seinem Fall wurde die Moderation etwa durch die Grünen-Politikerin Jana Peters übernommen. Zudem werde bei den Bürgerräten immer wieder in Kleingruppen diskutiert. Unterstützt wird der Austausch dabei von einem „Tischassistenten“. Mehrere dieser Betreuer seien laut Staudenecker mit der Letzten Generation in Verbindung zu bringen. Für die Organisation der Bürgerräte sei zudem unter anderem der Verein „Mehr Demokratie e. V“ verantwortlich. Mehrere Vorstandsmitglieder des Vereins sind ebenfalls bei den Grünen engagiert.

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106 Kommentare

  • Mich würde interessieren, welche Konsequenzen sich für Desinformation von Regierungsseite ergeben: nebenwirkungsfreie Impfungen, Einwanderung von Fachkräften, Ausländer nicht krimineller als Deutsche, Antisemitismus überwiegend von „Rechts“ u.v.m.

    167
  • ist wo im Grundgesetz vorgesehen?

    75
  • Aber es werden doch hoffentlich keine Mainsteaminhalte meldbar sein, oder?
    Kann ich dann auch ARD und ZDF Beiträge „überprüfen lassen“?
    Ich glaube kaum…

    70
  • Ach ja…die gute alte Räterepublik! Und wie „zufällig“ ausgewählt die Mitglieder sind, kann man regelmäßig bei der Berichterstattung des ÖRR sehen („Ein Zufall! Der Hauch des Schicksals hat uns 2 berührt.“).
    Damit kann Frau Faeser noch nicht einmal den Affen aus der Trigema-Werbung mehr belügen.

    57
  • Faeser kann es einfach nicht lassen. Aber sie wird scheitern es ist gegen die Verfassung sie überfährt grade das Stoppschild vom Verfassungsgericht das Politik Kritik auch polemischer Art aushalten muss. Auch versteht sie nicht das Hass eine Emotion ist und nicht immer steuerbar ist.

    46
  • Das Wahrheitsministerium!
    Wenn das George Orwell noch erleben dürfte!

    41
  • Ein Bürgerrat, der Denunziationsportale fordert? Mit solchen „Mitbürgern“ braucht man keine Feinde mehr.
    Danke Nancy, hattu fein gemacht.

  • Wenn der Bürgerrat das jetzt macht, dann können wir unser Parlament abschaffen, das brauchen wir dann ja nicht mehr und dann werden wohl Faeser und Co die Ersten sein, die wegen Desinformation vor Gericht und dann, so hoffe ich, im Knast landen.

  • Frau Faeser, warum so kompliziert? Warum verwirklichen Sie nicht endlich Ihren heimlichen feuchten Traum, wonach prinzipiell ALLE Bürger überwacht werden müssen.
    Ausnahmen sind nur: Mitglieder der Regierung, Mitglieder der Parteien SPD, Linke und Grün.!#-+=*:…/\*inne, nachgewiesene Antifamitglieder, nachgewiesene Mitglieder von parteinahen Stiftungen und NGOs der vorgenannten Parteien und nachgewiesene Mitglieder islami(sti)scher Gruppierungen.

    Erich H. und Erich M. wären mächtig stolz auf Sie! Bestimmt bekämen Sie für Ihre Leistungen den Orden „Held der Arbeit“ – pardon, natürlich „HeldIN der Arbeit“!

    19
  • „Strafverfolgung von Desinformation“

    Gerade heute hat er es schon wieder gesagt : „Unsere Erkenntnisse kamen vom RKI und das hat hervorragende Arbeit geleistet.“

    Der Staat macht keine Fehler.
    Ich auch nicht.

    18
  • Da wäre die Faeser doch selbst dran … wenn es sich um objektive Bürgerräte handeln würde.

  • Auf Russisch heißt „Rat“ übrigens „Sowjet“.

    17
  • „Außerdem solle es ein „Fake News Quiz“ geben. Durch die Konfrontation mit „Fake-News“ solle es so bei dem Einzelnen zu einem „Aha-Effekt“ kommen.“

    Funktioniert nicht wie man im Ergebnis bereits bei den letzten vier Bundestagwahlen sehen konnte. Nahezu alle etablierten Parteien hauen dort seit über zwanzig Jahren eigentlich in allen Reden ausschließlich nur noch Fake-News raus. Gewählt wurden sie trotzdem. Warum also ist der zu erwartende „Aha-Effekt“ ausgeblieben?

    Das wird bei diesem totalitär „Bürgerrat“ (Räterepublik) nicht anders sein. Vielmehr werden darüber i.d.F. noch mehr Bürger in ihren Grundrechten widerrechtlich eingeschränkt werden. Aber Krüge gehen zum Glück immer nur zum Brunnen bis sie brechen.

    Das werden auch die Neuauflage vonMargot Honecker im Innenministerium und ihr Westententaschen Mielke noch lernen. Hessen hat bereits gezeigt was sie von einem Remake Margot Honekers mit Armbinde als Ministerpräsidentin gehalten hätten: Größtmöglichen abstand!

  • Ich dachte ja erst, der Bericht sei Satire.
    Wenn künftig alle Themen von einem zufällig (wie das?) ausgewählten und etwa nach Alter, Geschlecht und Migrationshintergrund repräsentativ ausgewählten Bürgerrat angedacht werden (bitte wenigstens noch Bildungsniveau, Beruf, politische Präferenz [nur Ampel-Wähler], Hautfarbe, Stadt/Land-Wohnort berücksichtigen), fragt man sich natürlich ganz spontan, … wofür wir dann noch große Parlamente, Ministerien/Beamte, „Experten“ für alles und jedes brauchen. Und: Ausgerechnet die Bertelsmann-Stiftung, die Skepsis gegenüber Politikern und Parteien, der „Elite“, als Volks-„Populismus“ brandmarkt, hat plötzlich den klugen kleinen Mann (m/w/d) entdeckt, lustig.
    Und natürlich entziehen sich die meisten Themen einer klaren Einordnung in Fakten und Fake News/Desinformation. Die öffentliche Diskussion handelt von Meinungsunterschieden, moralischen Vorstellungen, Prognosen, Wertungen, das Wenigste sind objektiv nachweisbare (Correctiv-)Wahrheiten.

  • na dann, wilkommen in der Sowjet Republik Deutschland und seinem Satelliten Banderastan. Schon erschreckend wie ungehemmt sich Linksfaschisten mit Neonazis verbrüdern, aber sie haben ja einen gemeinsamen Feind: uns Demokraten die wir an die persönliche Freiheit und individuelle Menschenrechte glauben.

    12
  • Bei dieser schwierigen und sehr zweifelhaften Geburt kann man jetzt sagen: Der Kopf ist schon da.

  • Es ist ein purer Krieg Lüge gegen die Wahrheit => 2.Thess2:10

    Alle, die ins Verderben gehen, wird er mit seinen Verführungskünsten zum Bösen verleiten. Sie werden ihm erliegen, weil sie es abgelehnt haben, die Wahrheit zu lieben, die sie gerettet hätte. 11 Aus diesem Grund liefert Gott sie der Macht der Täuschung aus, dass sie der Lüge glauben.

    Die ganze Welt arbeitet für Schwab/Gates narrative
    😄

    11
  • Da ist sie wieder: die linke Räterepublik aus den Anfängen der Weimarer Zeit. Sozialisten, egal ob braun oder rot, greifen immer wieder in dieselbe Mottenkiste, weil sie außer Machtwahn und Neid nichts vorweisen können.

  • Gut dass sich Leute wie Fässer (absichtliche Falschschreibung beabsichtlich, und man bemerke das „L“ wurde weggelassen) und BertelsmannStiftung für mehr Demokratie einsetzen. Man stelle sich nur vor das hätten die Falschen gemacht.

  • Die Regierung hat sich den Staat unter den Nagel gerissen u. terrorisiert die Bürger.

    Von den 1980ern bis ca. 2005 war der Mündige Bürger erwünscht. Alle Medien schwärmten davon. Mit der Reformsozialistin Merkel wurde begonnen, den Unmündigen Bürger zu erschaffen.

    6
  • Es soll also gezielt gegen Falschinformationen vorgegangen werden.
    Heißt das, dass öffentlich rechtliche Sender jetzt keine Nachrichten mehr senden?

  • Der Überwachungsstaat nimmt Fahrt auf. Desinformation wird alles sein, was Faeser, Paus und Co nicht passt.
    Verlogene Politiker, die aus einem freien Staat einen Denunziantenstaat mit völliger Überwachung machen mit der Lüge es sei für Freiheit und Demokratie. Und jeder der sich auf lehnt ist sofort ein Nazis, Antidemokraten und Faschist.
    Willkommen im besten Deutschen aller Zeiten.
    Mehr sage ich nicht, sonst kommt die Gesinnungspolizei und ich verschwinde ohne Spuren, wie es in einer Demokratischen Diktatur wohl guter Brauch ist.

  • Um was wollen wir Wetten, dass keine Konservativen in diesem „Bürgerrat“ sein werden?

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