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Weltklimakonferenz

Entwicklungsministerin Schulze: neue Steuern gegen den Klimawandel

Im Vorfeld der Weltklimakonferenz stellt sich Entwicklungsministerin Svenja Schulze lautstark hinter einen Vorschlag der sozialistischen Regierung Brasiliens: Globale Vermögenssteuern sollen zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen.

Svenja Schulze Anfang November in Berlin. Die SPD-Ministerin will „Ultrareiche“ weltweit zur Kasse bitten

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Im Vorfeld der Weltklimakonferenz hat Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) Steuererhöhungen als Instrument zur Klimarettung vorgeschlagen. Konkret forderte die Politikerin eine globale Vermögenssteuer für Milliardäre.

Schulze erklärte, die vorgeschlagene Steuer könne „jährlich etwa zusätzliche 250 Milliarden US-Dollar in die Staatskassen spülen“. Von einer Milliardärssteuer würden ihr zufolge nicht nur Länder wie Deutschland, sondern auch afrikanische Staaten profitieren und dringend nötige Mehreinnahmen erzielen. „Ultrareiche, die noch nicht ihren fairen Anteil am Gemeinwesen leisten, gibt es schließlich auch in vielen Entwicklungsländern“, sagte sie.

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Die Entwicklungsministerin schließt sich damit dem Vorschlag der sozialistischen Regierung in Brasilien an. Diese fordert eine globale, sogenannte Milliardärssteuer von zwei Prozent auf das Vermögen. In einem Interview der Funke Mediengruppe sagte die SPD-Politikerin: „Alle rund 3.000 Milliardäre weltweit müssen jährlich Steuern in Höhe von mindestens zwei Prozent ihres Vermögens bezahlen. Wer das sowieso schon tut, für den ändert sich nichts. Aber wer das bislang umgehen konnte, der muss dann mehr zum Gemeinwohl beitragen.“

Schulze vertritt die brasilianische Idee schon seit geraumer Zeit. Im Juni behauptete sie in einer offiziellen Erklärung: „Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in der EU bezahlt 35 Prozent Einkommenssteuer, aber die Milliardäre dieser Welt tragen effektiv mit weniger als einem Prozent Steuern zum Gemeinwesen bei.“ Dabei vermischte sie Einkommens- und Vermögenssteuern.

Bei der Weltklimakonferenz in Baku, Aserbaidschan, soll es in diesem Jahr vor allem um die sogenannte „Klimafinanzierung“ gehen. Dieser Mechanismus soll Geld global umverteilen, damit reichere Staaten die ärmeren bei Klimaschutzmaßnahmen und Resilienz-Projekten unterstützen. Bundeaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warnte im Vorlauf der Konferenz vor Naturkatastrophen, sprach über „Killerstürme“ und „immer neue Jahrhundertfluten und Hitzerekorde“. Deutschland stehe hinter der Klimafinanzierung, „damit wir gemeinsam auch die vulnerabelsten und verletzlichsten Staaten bei der klimagerechten Transformation unterstützen können.“ Die Rede ist von 100 Milliarden US-Dollar jährlich, die global dafür aufgebracht werden sollen.

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