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Mocro-Mafia

Drogenkrieg und fehlende Grenzkontrollen: Japan spricht Reisewarnung für NRW aus

In NRW herrscht ein Drogenkrieg – eine marokkanische Mafia aus den Niederlanden sorgte in den vergangenen Wochen für mehrere Explosionen. Jetzt hat Japan eine Reisewarnung für seine Bürger ausgesprochen.

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Die japanische Regierung hat eine Reisewarnung für das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. „Obwohl Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern als relativ sicher gilt, gibt es Statistiken, die zeigen, dass die Zahl der Straftaten mehr als zehnmal so hoch ist, wie in Japan“, heißt es auf der Website des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten.

Man bezieht sich ganz explizit auf den Drogenkrieg, der im größten deutschen Bundesland tobt – „kriminelle Gruppen“ könnten „problemlos die Grenze überschreiten und ein- und ausreisen“. Japanische Touristen sollen in Deutschland deshalb vorsichtig sein – genau wie Japaner, die in Deutschland leben.

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Gemeint mit den „kriminellen Gruppen“ ist die „Mocro-Mafia“, eine Mafia-Gruppierung aus den Niederlanden, die überwiegend aus Marokkanern besteht und seit Mai 2024 in NRW aktiv ist. Die „Mocro-Mafia“ handelt mit Drogen, überwiegend Cannabis und Kokain. Dieses importieren sie über niederländische Häfen und verteilen es dann weiter.

In den letzten Wochen kam es in Düsseldorf, Köln, Engelskirchen und Duisburg bereits zu Explosionen, die im Zusammenhang mit der „Mocro-Mafia“ stehen – gezielte Sprengungen vor Wohnungen, Geschäften und Betrieben sollen wohl dazu dienen, ihre Gegner einzuschüchtern. Anlass für die Explosionen in Deutschland ist offenbar der Diebstahl von 300 Kilogramm Cannabis im Wert von über einer Million Euro, das die „Mocro-Mafia“ wiederhaben wollte.

In dem Kontext wurden nach Informationen der Bild zwei Mitglieder des El-Zein-Clans von der „Mocro-Mafia“ gefoltert. Der kurdisch-libanesische El-Zein-Clan hat weltweit circa 3.000 Mitglieder und ist überwiegend in Deutschland aktiv. Seine Mitglieder fallen immer wieder wegen diverser Straftaten auf, unter anderem wegen Diebstählen, Geiselnahmen und Morden.

Bisher ist es im Zusammenhang mit der „Mocro-Mafia“ in Deutschland noch zu keinem bekannten Todesfall gekommen. Aktuell gehen nach offiziellen Angaben international über 70 Morde auf die Mafia zurück. Der Großteil davon ereignete sich in den Niederlanden, aber auch in Barcelona und Panama-Stadt soll die Mafia schon zugeschlagen haben. Zu den Mordfällen kommen noch sechs Entführungen, bei denen kaum bis keine Hoffnung mehr besteht, dass die Opfer lebendig freikommen.

Wenn der Drogenkrieg in NRW weiter eskaliert, ist es durchaus denkbar, dass noch mehr Länder dem Beispiel Japans folgen und Reisewarnungen aussprechen – zumindest für einen Teil von Deutschland. Düsseldorf, die Hauptstadt von NRW, hat eine enge Beziehung zu Japan. Über 8.000 Japaner wohnen in der Stadt, die überdies enge Handelsbeziehungen zu dem asiatischen Land pflegt.

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