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Warnbrief-Verfasserin im Gespräch: Regierung wurde vor Taliban-Ankunft gewarnt und versucht, ihr Versagen „zu kaschieren“

Vor kurzem sprach ein ranghoher Taliban-Funktionär bei der DITIB-Moschee in Köln. Das Außenministerium erklärte daraufhin, nichts von der Einreise der Taliban gewusst zu haben - doch das scheint nicht zu stimmen. Afghanische Aktivisten warnten die deutschen Behörden schon im Oktober, doch folgenlos. Apollo News hat mit der Verfasserin des Warn-Briefes gesprochen.

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In einer Kölner DITIB-Mosche hat Abdul Bari Omar, ein ranghohes Mitglied der Taliban, vor kurzem über die „Erfolge“ der Taliban gesprochen, zum Misstrauen gegen die Medien angemahnt und die Werbetrommel für Spenden gerührt. Das Außenministerium (AA) hat am Freitag den Auftritt von Abdul Bari Omar über die Plattform X (vormals Twitter) „auf das Schärfste“ verurteilt und behauptet, die Einreise sei nicht angekündigt oder bekannt gewesen – doch das scheint nicht wahr zu sein.

Apollo News sprach mit Dr. Patoni Teichmann, geschäftsführende Direktorin der Gruppe „European Organisation for Integration e. V.“ und afghanische Aktivistin – sie war es, die die deutschen Behörden schon im Oktober vor der Einreise der Taliban warnte.

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Außenministerium versucht Fehler „zu kaschieren“

Dr. Teichmann bestätigte gegenüber Apollo News, dass das Schreiben – dass sie am Samstag auf X (vormals Twitter) veröffentlichte – schon am 10. Oktober an das Außenministerium, das Innenministerium und zahlreiche andere Behörden weitergeleitet wurde. Außenministerin Annalena Baerbock versuchte man sogar gleich unter mehreren E-Mail-Adressen zu kontaktieren. Das Ergebnis: nichts. Weder von Baerbock noch von einer der zahlreichen anderen Behörden kam eine Rückmeldung.

Die Warnung der afghanischen Aktivisten, dass „im Oktober mehrere Mitglieder des De-Facto-Regimes der Taliban einen Besuch in Deutschland geplant haben, um an mehreren Treffen teilzunehmen“, sei schlicht ignoriert worden. Dabei hatte man sich eindringlich dafür ausgesprochen, die Einreise der Taliban zu verhindern – sonst würde man Deutsche und Europäer, die in den vergangenen 20 Jahren durch die Hand der Taliban gestorben sind „entehren“.

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Doch es kam nichts – Dr. Teichmann sei über dieses Verhalten der Bundesregierung „schockiert“ gewesen. Mitglieder der Taliban könnten einfach so nach Deutschland einreisen und dann versuche die Regierung auch noch ihr Versagen „zu kaschieren“ anstatt sich wenigstens Fehler einzugestehen.

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Regierung sollte „für die Sicherheit unseres Landes handeln“

Schriftlich erklärt uns die Dr. Teichmann: „Warum haben das AA und das BMI nicht reagiert und mehr über die Reisen der Taliban herausgefunden?“ Darüber hinaus macht sie sich offensichtlich große Sorgen über den Einfluss, welchen die Taliban auf in Deutschland lebende Afghanen haben könnten: „Wie kommt es, dass den Taliban in Deutschland eine Bühne gegeben wird, um über ihre terroristische Ideologie zu sprechen, Menschen nach Afghanistan zurückzulocken, Verbindungen zu den Gemeinschaften hier aufzubauen?“

Dr. Teichmann macht der Bundesregierung Vorwürfe: „Unsere Regierung behauptet, sie habe davon nichts gewusst?“ – „Das ist sehr beunruhigend für uns alle“. Man müsse sich vorstellen, „wie diejenigen, die in Taliban-Gefängnissen gefoltert und misshandelt wurden, erfahren, dass selbst in Deutschland die Taliban Zugang haben.“ Doch nicht nur vor den Taliban geflohene Afghanen: „Wie fühlen sich deutsche Familien, die ihre Lieben durch die Hand der Taliban verloren haben?“

Die Regierungen sollte die Sorgen und Warnungen der Menschen laut Dr. Teichmann hierzulande wieder „ernst nehmen“ und für „die Sicherheit unseres Landes handeln“.

Bilder aus den sozialen Medien beweisen, dass Abdul Bari Omar nur wenige Tage vor seinem Auftritt in Deutschland an einer Gesundheits-Tagung in den Niederlanden teilnahm. Falls er für die Teilnahme ein Visum für die Niederlande erhielt, hätte er aufgrund des Schengen-Abkommens ohne weitere Kontrollen nach Deutschland reisen können – auch Dr. Teichmann vermutet diese Art der Einreise.

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