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Fehlende Unterstützung

Dänemark gibt auf: Vorhaben für verpflichtende EU-Chatkontrolle gescheitert

Die dänische Regierung hat einen Passus zur verpflichtenden Chatkontrolle aus einem Gesetzesvorhaben der Europäischen Union gestrichen. Damit wird die Chatkontrolle vorerst nicht kommen. Grund dafür ist die fehlende Unterstützung für das Vorhaben.

Der dänische Justizminister Peter Hummelgaard verkündete, dass die Chatkontrolle gestrichen wird. (IMAGO/NurPhoto)

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Die verpflichtende Chatkontrolle wird in der Europäischen Union vorerst nicht kommen. Denn Dänemark, das im EU-Rat den Vorsitz über die Mitgliedstaaten innehat, hat diesen Teil aus einem Gesetzesvorhaben zur Bekämpfung von Kinderpornografie gestrichen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Ansonsten wäre nach Einschätzung der dänischen Regierung keine Einigung der 27 Mitgliedstaaten auf den Rest des Gesetzes möglich gewesen. Das Gesetz befindet sich bereits seit drei Jahren im Abstimmungsprozess.

Zu Beginn seiner einjährigen Ratspräsidentschaft hatte Dänemark noch die verpflichtende Chatkontrolle befürwortet. Diese hätte vorgesehen, dass Nachrichten von verschlüsselten Nachrichtendiensten wie Telegram, Threema oder WhatsApp auf strafrechtlich relevante Inhalte untersucht werden, bevor sie verschlüsselt und versendet werden. Verdachtsfälle hätten direkt an eine EU-Behörde gemeldet werden müssen. 

Der dänische Justizminister Peter Hummelgaard sagte gegenüber AFP, dass Internetplattformen und Messenger-Dienste weiterhin auf freiwillige Überprüfung setzen können, allerdings könne die Überprüfung nicht richterlich angeordnet werden. Denn er befürchtet, dass ohne eine vorherige Einigung der EU-Staaten auch die freiwillige Chatkontrolle nicht mehr stattfinden würde, wenn deren rechtliche Grundlage im April 2026 ausläuft. 

Eine Einigung der Staaten war vor allem an der Haltung zur verpflichtenden Chatkontrolle gescheitert. Deutschland hatte sich gegen eine solche ausgesprochen. Im Dezember treten die Regierungschefs der Länder erneut zusammen, die dänische Regierung hofft, dass es dann zu einer Einigung kommt. 

In Deutschland hatten sich zuletzt sowohl die Justizministerin Stefanie Hubig als auch die Unionsfraktion gegen die Chatkontrolle ausgesprochen. Diese müsse „in einem Rechtsstaat tabu sein“, so die Justizministerin. Man müsse beim Kampf gegen Kinderpornografie Fortschritte machen. „Aber auch die schlimmsten Verbrechen rechtfertigen keine Preisgabe elementarer Bürgerrechte“, hatte sie am 8. Oktober gesagt. Auch Jens Spahn, der Vorsitzende der Unionsfraktion, sprach sich gegen die anlasslose Kontrolle aus. „Das wäre so, als würde man vorsorglich mal alle Briefe öffnen und schauen, ob da etwas Verbotenes drin ist. Das geht nicht, das wird es mit uns nicht geben.“ 

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Zu den Gegnern zählen unter anderem der Deutsche Kinderschutzbund, der UN-Menschenrechtskommissar, zahlreiche deutsche Datenschutzbehörden sowie mehr als 100 internationale Digital- und Bürgerrechtsorganisationen. Der Messenger-Dienst Signal hatte angesichts der geplanten Überwachung von Nachrichten mit seinem Rückzug aus der Europäischen Union gedroht (mehr dazu hier).

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23 Kommentare

  • Warum wollen die Dänische Politiker das?
    Es ist was faul im Staate Dänemark!

    • Wohnt nicht Habeck mit seiner Familie dort?

    • Weil sie wie alle linken Politiker und Entscheider unter der Fuchtel Chinas stehen.

      Aber das wollt ihr ja nicht verstehen.

  • Dieses Vorhaben hat mich schon die ganze Zeit an die chinesischen Methoden erinnert. Ich fürchte, dass solche Dinge irgendwann durch irgendeine Hintertür doch noch eingeführt werden. Aber bis dahin muss sich der allsehende Staat wohl ausschließlich auf die Kontrolle der Bürger über die Notruffunktion unserer Fahrzeuge und die schleichende Abschaffung des Bargeldes verlassen, um abweichendes Verhalten zu erkennen und zu bestrafen.

    • 👍👍👍👍👍

  • Wieder einmal bestätigt sich, daß die Entscheidung gegen ein Smartphone und social media die richtige war.

    Wieso sollte ich jemandem vertrauen, der mir nicht vertraut

    • Ich lebe ohne Smartphone wunderbar! Bin glücklich und habe lediglich ein Seniorentelefon (ohne Internet), unter dem ich von überall telefonieren kann. Von einem Smartphone abhängige, ja süchtige Menschen, bewundern mich deshalb. Übrigens, niemand kann zur Verwendung eines Smartphones gezwungen werden, weder von Behörden noch von Banken oder Dienstleistern. Die müssen immer auch eine andere Lösung anbieten. Also. … es geht auch ohne!

  • Die finden schon einen Grund um uns auszuhorchen.
    Auf solche Ideen kommen nur Leute die selber viel zu verheimlichen haben.

    • Bei der am 7. November in Leipzig stattfindenden Justizminister-Konferenz (JuMiKo) will die saarländische Justizministerin Petra Berg (SPD) darauf drängen, daß Kritik an und Beleidigung von Journalisten und Medien genauso hart bestraft wird wie an Politikern
      Bisher sind letztere die einzigen, für die eine Sonderregelung im Strafgesetzbuch gilt. Artikel 188 bestraft Beleidigung an Politikern schärfer als an normalen Bürgern.
      Von dem „Majestätsbeleidigungs-Paragraphen“ machen Politiker aller Parteien seitdem regen Gebrauch und zeigen vor allem Internetuser wegen kritischer Äußerungen an.
      https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2025/spd-will-kritik-an-journalisten-so-hart-bestrafen-wie-an-politikern/

  • Die Dänen sind brandgefährlich mit dieser Denke.

    • Komisch. Sie sind doch sonst so vernünftig, siehe Asylpolitik.

  • was hat das ganze denn bitte mit „Kinderpornografie“ zu tun?
    Wahrscheinlich genaus so viel wie Elektroautos mit dem Klimaschwandel.

  • Das Thema kommt bald wieder. So etwas lässt sich die EU nicht entgehen…jede Wette!

  • Wie kann man überhaupt auf solche Ideen kommen?

  • Sie wird kommen, da bin ich mir sicher, denn auch Spahn hat unrecht, da wir ja wissen, dass die CDU lügt, sobald sie den Mund aufmacht. In der DDR war es Gang und Gäbe, dass das Postgeheimnis nicht gewahrt wurde. Und in der heutigen Zeit wird es auch nicht gewahrt, siehe Zoll, denn auch dort werden Päckchen, oder Warensendungen einfach geöffnet, wenn der Scan nicht eindeutig zeigt, was drin ist.

    Ich denke mir, dass Dänemark da etwas naiv rangeht, denn der Sinn und Zweck der Anwendung, ist m.E. nur vorgeschoben.

  • Chatkontrolle zur „Bekämpfung der Kinderpornographie“ ist ja auch zu fürwitzig, selbst für EU-Polit-Darsteller.

    Ein Grund zum jubeln ist das allerdings nicht. Die Diktatur wird ausgerollt wie ein roter Teppich, Schritt für Schritt….wie es der olle Juncker damals eindrucksvoll formuliert hat,

  • Creo wird die nächste Kommunikationsapp sein. Merkt euch das! Creo.ws

  • Die dänische EU-Ratspräsidentschaft beschloss, das grundsätzliche Ausspähen privater Chatnachrichten aus den Gesetzesplänen zum Vorgehen gegen Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern zu streichen.
    Der Kompromiss, auf den sich die EU-Staaten nun verständigen sollen, ähnelt den derzeitig gültigen Regeln: Demnach dürfen Onlineplattformen weiterhin Systeme zur Erkennung solcher Inhalte verwenden – allerdings nur auf freiwilliger Basis und nicht etwa auf richterliche Anordnung. Internet-Messenger, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung anbieten, haben aber keinen direkten Zugriff auf die Inhalte.
    lt. Speichel
    https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/eu-verzichtet-auf-anlasslose-ueberwachung-von-messengern-a-78f9a6ea-7007-4a9e-9d37-7e05589f6df3
    – Erstaunlich in Zeiten der Rundumüberwachung von Rechten …
    einer KI, die in ein paar Sekunden ganze YTVideos analysiert…
    Manche Linke Organisationen eine Sorge weniger…

  • man darf gespannt sein, wie die nächste zu diesem thema stattfindende abstimmung ausgehen wird. ich wette, D knickt mal wieder ein. und was DK angeht, ein kleines land (~6 mio. einwohner), das seinen bauern ab 2030 eine kuh-furz-steuer abverlangen wird, kann ich nicht ernst nehmen.

  • Da heute ja inzwischen alle nicht regierungsaffinen Meinungen Hetze sind, ging es hier nur um Zensur. In diesen Staat und die EU habe ich null Vertrauen mehr. Glauben die ernsthaft jemand will diesen Staat noch verteidigen? Ich kenne noch das DDR System mit den russischen Freunden der Unterschied ist nicht mehr groß.

  • Von wegen! Das bleibt weiterhin auf der Agenda, und wird als sogenanntes „Omnibus-Gesetz“ (im Verbund zusammen mit anderen Regulierungen gemeinsam unter einem anderen Titel) irgendwo anders versteckt aufgenommen!
    Die EUdSSR wird niemals aufgeben! NIEMALS!

  • Wer hat Hummelgaart für Diesen Versuch bestochen?

    • Die üblichen verdächtigen wenn es darum geht eine neue Diktatur zu errichten.Gates ,Soros und das weitere raffgierige Pack.

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