AfD-Umgang
DM-Chef Werner attackiert Anti-AfD-Kampagne und verteidigt Dialog mit Abgeordneten
DM-Chef Christoph Werner kritisiert den Umgang mit der AfD und verteidigt den Dialog mit Abgeordneten der Partei, den sein Verband der Familienunternehmer suchte. Ebenfalls kritisiert er die „Warum bei Edeka Blau nicht zur Wahl steht“-Kampagne.
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Der Chef der Drogeriekette DM, Christoph Werner, äußerte sich im Podcast Table Today mit bemerkenswerten Thesen und Einblicken zur Causa Verband der Familienunternehmer, der AfD und der Meinungsfreiheit in Deutschland. Hintergrund war die Einladung des Verbandes zu einem Parlamentarischen Abend, zu der Vertreter aller Parteien des Bundestages geladen waren – eben auch die AfD. Es folgte ein medialer Shitstorm, Boykottaufrufe wurden gestartet, die Drogeriekette war ebenfalls davon betroffen.
Werner war von der Reaktion zunächst erschüttert. Er könne gut nachvollziehen, dass sich andere Unternehmer bei so einer Reaktion komplett zurückziehen. Der Geschäftsführer konnte sich jedoch auf seine Analysten verlassen und dadurch schnell herausfinden, dass dieser Sturm eher virtueller Natur war. „Wir konnten beispielsweise jetzt in diesen Geschehnissen der letzten Wochen erleben, dass wir im Umsatz keine Auffälligkeiten hatten“, sagt der 53-Jährige.
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Was dem DM-Chef jedoch große Sorge bereitet, ist die Debattenkultur in Deutschland. Zwar gibt es Meinungsfreiheit in Deutschland, doch durch den enormen Druck entstehe eine Selbstzensur. Der Unternehmer sah sich für seine Mitarbeiter verantwortlich, wenn etwa diese durch den Shitstorm angegangen würden. Das wollte er auf jeden Fall vermeiden. „Und dann haben wir das Problem, dass am Ende nur noch die Lautsprecher das Regiment führen.“
Besonders besorgt blickt Werner auf die Blasenbildung im Netz. Diese würde es immer schwerer machen, auf die Positionen der Gegenseite einzugehen: „Dann fängt man eben an, dagegen zu polemisieren, statt sich auf diesen Standpunkt mal einzulassen, um ihn mal zu durchdenken und dann entscheiden zu können, ob man sich diesen Standpunkt auch zu eigen machen möchte oder ihn ablehnt.“ Die zunehmende Polarisierung im Umgang mit der AfD sieht er kritisch.
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Beim Thema Brandmauer hat der DM-Chef eine sehr pragmatische Haltung: „Das ist ein politisches Konstrukt. Das ist jetzt die Frage, wie politische Parteien beispielsweise mit der AfD umgehen wollen. Und das müssen sich die Parteien überlegen zusammen mit ihren Parteimitgliedern, weil das ist deren Aufgabe.“ Weiter sagte Werner: „Politische Parteien am Ende entscheiden und nicht die Wirtschaft, die Wirtschaft kann das auch nicht entscheiden.“
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Für den DM-Chef war die Einladung nur folgerichtig: „Da ist es meines Erachtens normal, dass ein Wirtschaftsverband, der die Interessen, in diesem Fall der Familienunternehmen, vertritt, mit den Mitgliedern der Legislative in den Austausch kommt.“ In der Wirtschaft agiere man mit Funktionsträgern, in der Politik hingegen mit Parteien. „Und das sollten wir schön auseinanderhalten“, gibt Christoph Werner zu bedenken.
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Angesprochen auf das Hin und Her beim Verband der Familienunternehmer wollte Werner keinen Kommentar dazu abgeben. Der Verband solle erst für Geschlossenheit in den eigenen Reihen sorgen, wenn man sich politisch äußern will. Jedoch kritisiert er die Anweisungen von Außenstehenden, wie sich der Verband zu verhalten habe. Das hätten die Verantwortungsträger selbst zu entscheiden, sonst sei es nur wohlfeil.
Generell ist Werner kein Freund der Lippenbekenntnisse und des Gratismutes. Ein Beispiel für ihn war eine Aktion von Edeka mit dem Slogan „Warum bei Edeka Blau nicht zur Wahl steht“. Dazu meinte er: „Das konnte man auch beobachten in diesen Kampagnen, die beispielsweise von einem deutschen Einzelhändler auch gemacht wurden in Ostdeutschland. Also kein blaues Gemüse und kein blaues Obst usw. Das hat nichts bewirkt.“ Er sieht diese Positionierungen allgemein kritisch. „Ich kann nicht beobachten, dass ein Bekenntnis von einem Unternehmen, für oder gegen eine Partei zu sein, eine Wirkung hat im Hinblick auf das, was in Deutschland geschieht.“
Werner könne außerdem nicht erkennen, was und für wen das etwas konkret ausdrücken soll: „Was bedeutet das konkret? Bedeutet es, dass die Gesellschafter ein Statement abgeben sollten? Oder die Geschäftsführung? Oder alle Mitarbeiter? Im Fall vom DM-Drogerie-Markt wären es 64.000 Menschen in Deutschland oder die 2 Millionen Kunden, die jeden Tag bei uns einkaufen? Was ist denn das Unternehmen, dass es sich politisch positionieren könnte?“
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Eine Werbekampagne für Demokratie hielte er für absurd, wenn das Unternehmen dahinter beispielsweise einer Schreckensherrschaft gleiche. Für ihn sei das Vorleben im Unternehmen viel wichtiger als irgendwelche Kampagnen, „da können wir vorbildlich sein“, sagt Werner.
Im Umgang mit der AfD wünscht Werner sich mehr unternehmerisches Denken. Die politischen Mitbewerber müssen selbst konkrete Angebote machen, anstatt den Wählern zu sagen, was sie nicht machen dürfen. So wie er als Teilnehmer in unternehmerischem Wettbewerb schauen müsse, dass sein Angebot verstanden wird und attraktiv ist, damit es von Kunden angenommen wird, müsse auch in der Politik vielmehr gedacht werden. „Es ist Leistung, die letzten Endes überzeugt“, so der DM-Chef.
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Da hat Herr Werner ein ganzes Register an Missständen angesprochen. Schwierig, einzelne Punkte herauszupicken. Den Aussagen kann man rundum nur zustimmen.
Nur noch bei DM!
Ja die sind meist auch noch günstiger als rossmann. Und das ist ja das was heute zählt bei der Installation wenn man nur wenig Knöppe hat….
Ein toller Unternehmer mit viel Verstand. Ich kaufe nur noch bei dm.
Ich werde meine Winterreifen jetzt auch nur noch bei dm kaufen…
Aufmerksamkeitsdefizit?
Nein sie bekommen dort keine alle anderen ja nur sie nicht…
Nur 3 Daumen nach unten??
Was ist los ihr Pappnasen, das hat aber schonmal besser geklappt 😆
Na Ja..Der Spruch hat schon etwas von Humor, deshalb kein Dislike..
Wie noch keine Auffälligkeiten im Umsatz? Also Leute auf zu dm!
Wenigstens ein Unternehmer mit A… in der Hose.
Mit Theo Müller gibt’s schon zwei. Im Ernst, hunderttausende Unternehmer wählen AfD – reden jedoch nicht darüber, um sich und ihre Beschäftigten nicht zu gefährden.
Wundert dich das?
Ich denke die AfD würde schon regieren, wenn der Ottonormalmichel nicht so abgrundtief feige wäre!
…,kombiniert mit einer erschreckenden Einfältigkeit – um nicht das Wort Dummheit ins Spiel zu bringen.
Die Wahlfälschungen nicht zu vergessen!
So sollte und muss es sein.
Unsere Familie geht nunmehr bei Seifensachen u.a.
nur noch bei dm einkaufen.
Wie schön! Nachdem ich EDEKA nur noch im äußersten Notfall betrete und Rossmann meiden möchte, weiß ich jetzt, wo ich meine Drogerieartikel herbekomme.
Wir meiden EDEKA auch schon – auch Nah und Gut etc.
DM wird in Zukunft die Drogerie meiner Wahl sein.
Also ich war immer noch nicht wieder bei Rossmann! Wollt ich nur mal sagen!
Der soziale Zwang, sich für oder gegen eine politische Überzeugung u/o Partei zu positionieren und damit einer „Blase“ beizutreten, ist typisch für rein ideologisch basierte politische Strömungen.
Ideologen handeln aufgrund ihrer tiefen Überzeugung, recht zu haben, und nicht auf Basis von Fakten, Vernunft, Meinungsoffenheit und Gegenrede.
Deshalb ist es müßig, von Ideologen eine Dialogbereitschaft einzufordern. Sie werden diese immer ablehnen, weil sie Widerspruch als persönlichen Angriff ansehen und sich vor Gegenargumenten fürchten, die uU ihre Positionen faktenbasiert widerlegen.
Das ist der eigentliche Grund für die Dialogverweigerung und auch für die Tatsache, dass jeder Andersdenkende von ihnen inzwischen mit Attributen belegt wird, die ihn zum Feind der Gesellschaft erklären, mit dem man nicht reden darf.
Solange sich Parteien hinter Ideologien verschanzen, gibt es keinen Dialog.
Da kann man fordern, wie man will.
Genau so ist es, jeder Tag beweist es aufs Neue, aber die eher rechts Stehenden hoffen immer noch auf irgendeine Einsicht derer, die sich ideologisch voll nach links verlaufen haben. Laßt die Hoffnung fahren! Ansprechbar sind nur die Wankenden, Die Idologisierten sind aus Beton.
Kluger Mann. Chapeau!
….er denkt an übermorgen…an Umsatz ..er denkt an wirtschaftlichen Erfolg
… weil er das Kapital und den Markt auf seiner Seite hat, wäre das nicht so, wäre er ganz schnell weg vom Fenster. Kredite und/oder Konto gekündigt.
Ein Glück gibt es solche Menschen . . .
Danke Herr Werner. Wir und viele Freunde kaufen bei DM und nicht bei Rossmann.
Huch! Da hat ja einer Mut! Die AFD ist das, was die CDU/CSU in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts war.
Das Programm der AFD hat auch zuviel „Staat“. Davon brauchen wir weniger.
Die AFD ist nicht der Heilsbringer, auch wenn viele sich das erhoffen.
Eine Diskussion muss es immer mit den Parteien geben!
In diesem Land braucht es eher eine Art „Milei“, der diesen überflüssigen Behörden Apparat gewaltig schrumpft!
Milei ist eine IWF Marionette . . . Argentinien unter Milei haben kürzlich erst wieder Mrd Kredite vom IWF erhalten, nachdem sie das getan haben was sie vom IWF vorgegeben bekommen haben.
Ja echt schlimm! Meine Nachbarin hat heute vor ihrer Garage geparkt… echt unfassbar was in der Welt los ist 🙂
das war die Garage vom Nachbarn, ich habe gar keine Garage und kein Auto.
Es ist schon erstaunlich, wie einem das Allerselbstverständliche mindestens so wohlige Gefühle machen kann, wie der tonale Schlußakkord eines atonales Stücks.
„Ich kann nicht beobachten, dass ein Bekenntnis von einem Unternehmen, für oder gegen eine Partei zu sein, eine Wirkung hat im Hinblick auf das, was in Deutschland geschieht.“
Doch, immer mehr Leuten wird die Absurdität des ganzen klar!
Ganz ehrlich du hast mich überzeugt
Bist Du ein kaputter Bot oder sowas?
Da hat dein Programmierer aber echt versagt…
Einfach ignorieren….
Ohne meine Unflätigkeiten kriegt man hier ja keine Antworten. Ich mag die gepflegte Unterhaltung.
Sehr richtig! Leistung in der Politik bemisst sich im neuen Zeitalter das KI daran, ob ein Politiker in der Lage ist, einen originären Autor-Beitrag zu formulieren, ohne auf studierte Redenschreiber oder LLMs zurück greifen zu müssen!
Es muss übrigens auf der analogen Ebene der lokalen Ortsgliederungen der Parteien beginnen! Der §7 Parteiengesetz ist dafür der gesetzliche Anker!
Politiker, die den Gesellschaftsvertrag kündigen, und sich „staatsfern“ über SocialMedia in Drittstaaten organisieren und hochklüngeln, haben die Demokratie und die soziale Marktwirtschaft dekonstruiert! Und sie haben die Parteien geentert, um Karrierezugänge und Politik als Erwerbsökonomie zu erobern!
Genau an diesem Punkt fangen alle „Politikverbrechen“ an!
§7 PartG sichert die „bottom-up“ Demokratie, den Bewöhrungsaufstieg der Funktionäre und Wahlkandidaten! Wird die analog-körperliche Politikpräsenz virtualisiert (digitalisiert), beginnt das „Denken über Menschen“, die „Top-Down-Denkweisen“ entstehen! Es ist ein „epistemischer Phasenwechsel“ der den repräsentierenden, geerdeten Politikertypus vom entgrenzten Kaderparteipolitikertypus unterscheidet!
Es ist ein Systemproblem der (digital-medial) entgrenzten Politik, das Stadt- und Land-Gesellschaften mit mehr als 250.000 Einwohnern betrifft.
Ich halte es deshalb für notwendig, Politik wieder über Lokalpresse-Medien zu erden! Und habe deshalb daraus PUBLIC MEDIA gemacht! Keine Abo-Paywalls, keine SocialWalls für Leser. Gültige Information, wirksame Generalprävention. Keine Veröffentlichungsfiktionen der Verwaltung mehr! (aber alles in News verlinkbar!). SocialMedia als Extensions erlaubt!
Viele gute Aussagen vom DM Chef, aber einen wichtigen Aspekt hat er leider nicht erwähnt. Aufgrund der vom Markt erzwungenen Wachstumsblase, die „zufälligerweise“ durch Corona zum platzen gebracht wurde, haben viele „Famielien-Unternehmen“ große Investitionen tätigen müßen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese Investitionen könnten häufig nicht aus der Portokasse gestemmt werden und so mußten sich viele der Unternehmen auf dem Kapitalmarkt mit Krediten versorgen, die ihnen nun zum Verhängnis geworden sind. Umsatzeinbrüche und massive Verdienstsausfälle haben vielfach dazu geführt das diese Unternehmen Insolvenz anmelden mußten oder am wirtschaftlichen Abgrund stehen, und somit vom Kapitalmarkt abhängig sind. Soll heißen, wer das Spiel nicht mitspielt (z. B. sich nicht gegen die größte Oppositionspartei stellen und Front machen) stehen schnell ohne Kreditlinie da oder es wird ihnen das Kontogekündigt. Dieses Schreckensszenario sorgt dafür das wenige bis keiner ausschert… wie DM!
Das klingt schon besser als das Zurückrudern vom letzten Mal.
Herr Christoph Werner von DM hat mich überzeugt, Er hat alles angesprochen, was hier in Deutschland dringend nötig ist anzusprechen. Er bringt alles auf eine positive Weise vor und schließt niemanden aus. Deshalb habe ich angefangen, dort online zu kaufen. Er hat DM auf eine sehr gute Art und Weise rübergebracht. Rossmann hat mich nicht überzeugt, war teilweise überheblich, ist mir entschieden zu eng am linksgrünen Mainstream und schließt in meinem Augen den großen AFD-Wähler-Stamm in Deutschland aus. Anscheinend kann Rossmann sich das leisten. Deshalb kaufe ich dort nichts mehr. Wahrscheinlich hat Rossmann nicht erkannt, dass dieser Auftritt im Fernsehen neue Kunden bringen kann und er alte Kunden verlieren kann.
Der DM Chef ist genauso wie Herr Rossmann ein erfolgreicher Unternehmer mit glasklarer politischer Haltung. Meine Hochachtung.
Rossmann hat sich als Corona-Hardliner gezeigt und offen gegen die AfD positioniert. Insofern hat er zwar tatsächlich auch glasklare politische Haltung geoffenbart, nur in die andere Richtung. Meine Tochter und ich gehen lieber zu DM.
Bei Schlecker war der Schlendrian drin. Immer leere Läden.
Spätestens Nächstes Quartal wird DM ihre Einstellung in Den Umsatzzahlen Positiv merken. Bei mir ist ei DM praktisch um Die Hausecke, Umwege zu Rossmann wird es nicht mehr geben.
Übrigens, was Rossmann nicht hat ist neben Dem Fotodruck Der Praktische Dokumenten und Kopierdruck mittels PDF, und eigentlich im Vergleich zu einem Eigenen Drucker Relativ günstig.
Wenigstens einer, der noch den Kopf über Wasser hat.
Solche Kampagnen gegen einzelne Firmen gibt es auch nur in Deutschland. Einige Leute haben aus der Geschichte nichts gelernt. Schon aus Prinzip würde ich Firmen meiden, die mir vorschreiben wollen, wen oder was ich zu wählen habe.
Der Rossmann Typ ist ja etwas zurück gerudert in Punkto AFD. Aber er hat sich immer noch ein Hintertürchen offen gehalten (mehr linksgerichtet). Aber Herr Werner hat seinen Standpunkt und vertritt ihn rigoros. Und DAS ist Rückgrat! Hut ab.