Heute ist es zwei Jahre her. Bomben in Europa, Einmarsch in den frühen Morgenstunden, Schockstarre. Deutsche Lebenslügen verpulvern über Nacht. Und doch gilt der Krieg in der Ukraine von Tag Eins an erst einmal als verloren, Kiew wird totgesagt, Deutschland räumt schon. Marie Agnes Strack-Zimmermann will keine Waffen liefern, die würden ohnehin nur den Russen in die Hände fällen. Dann scheitert der russische Sturm auf Kiew. Die Wende: Militärisch und medial; Deutschland euphorisiert sich plötzlich für diesen Krieg, Selenskyi wird mit einem Video zum Weltstar. Und etwas scheint ins Rutschen zu kommen, die sonst so überaus russlandfreundliche SPD initiiert die Zeitenwende, die Grünen begeistern sich für das Militär und sogar für Amerika. Doch die Wende bleibt eine Illusion.
Und der Krieg bleibt stecken, im Osten nichts Neues, schon seit Monaten, bald Jahren. Wechselseitige Offensiven scheitern, die Hoffnung auf einen schnellen ukrainischen Sieg weicht einem Stellungs- und Abnutzungskrieg unvorstellbaren Ausmaßes. Zehntausende Soldaten und Zivilisten sterben, Städte werden ausgelöscht. Eine Generation junger Ukrainer verliert ihr Leben, auf die eine oder andere Weise, im Tod im Schützengraben oder durch Traumatisierung für immer.
Schnell verschießt allein die ukrainische Seite 5000 Artilleriegranaten – am Tag. Die westlichen Arsenale sind für einen solchen Krieg für keine Woche gerüstet, da hilft auch kein Geld der Welt. Und genau wie der Krieg bleibt auch die politische Zeitenwende in Deutschland stecken: Die Aufrüstung wird verschleppt, Waffenlieferungen unendlich nach hinten gezogen (die schlechteste aller möglichen Varianten), Konsequenzen für weitere Krisenherde der Welt folgen keine. Von einem strategischen Umdenken kann keine Rede sein.
Der Griff der Geschichte
Gekämpft wird heute um Orte, deren Namen man aus dunkelsten Tagen deutscher Geschichte kennt. Charkiw wechselte während des Zweiten Weltkriegs viermal den Besatzer, die Wehrmacht errang hier einen letzten sinnlosen Sieg. Am Kursker Bogen fand die größte Landschlacht der Weltgeschichte statt, am Dnepr wollte Hitler um jeden Preis einen „Ostwall“ halten, beim Kampf um den Fluss verlor allein die Rote Armee über eine Million Soldaten.
Die Einsatzgruppe C des SD eröffnete auf ukrainischem Boden, insbesondere mit dem Massaker von Babyn Jar, den Holocaust, nicht einmal 10 Jahre nachdem Stalin mit dem Holodomor bereits einen Genozid durchgeführt hatte. Selten wurde ein Streifen Erde so mit Blut getränkt wie die Ukraine. Und heute wird wieder an den gleichen Orten getötet. Es ist die schicksalhafte Wiederauferstehung der Geschichte, die man längst glaubte, beerdigt zu haben.
Das Massensterben ist zurückgekehrt, das Undenkbare. Auch deshalb, weil Europa die Prinzipien vergessen hat, die Europa friedlich gehalten haben: Frieden durch glaubhafte Abschreckung. Die Tragödie ist, dass auch durch den Ukrainekrieg diese Prinzipien nicht zurück in die allgemeine Wahrnehmung gekommen sind und die Debatte sich in Mythen, Zeichen setzen und Selbsttäuschungen verloren hat.
Man muss ihnen nicht glauben
Kaum jemand steht so sehr für die Verlogenheit der Ukraine-Debatte heute wie Marie Agnes Strack-Zimmermann. Genau wie sie vorher für die Impfpflicht agitierte, machte sie den Krieg zu ihrem Karrierebooster. Dazu mischt sie martialische Sprache. Jüngst trat sie mit einem Pullover auf, auf dem Stand: „Gemeinsam zum Sieg“, dazu ein Blaugelber Taurus. Symbolik irgendwo zwischen „Refugees Welcome“ und letzte Tage im Führerbunker. Sie macht den Kampf für die Ukraine zum Klamauk.
Es gibt in der politischen Landschaft kaum eine glaubwürdige pro-ukrainische Stimme: Vor dem Ukraine-Krieg war Merkel die wichtigste Kollaborateurin von Wladimir Putin, die SPD ohnehin gefangen zwischen Korruption und sentimentalem Glauben an die längst widerlegte Neue Ostpolitik, fast alle im Bundestag vertretenen Partei waren für Nordstream 2, außer die Grünen, aber das mehr aus Klimaschutzgründen. Gleichzeitig lehnten diese jede Waffenlieferungen in Krisengebiete ab. Binnen weniger Tage war alles anders und keiner will mehr wissen, was er früher gesagt hat.
Es geht hier nicht darum, Menschen nicht anzurechnen, dass sie schlauer werden können. Nur muss man ihnen nicht glauben. Was wir viel hören sind große „Slava Ukraini“-Reden, Dauerbeschallung, blau-gelbe Fahnen überall – daraus folgt nur nichts.
Die USA werden die Entscheidung über die Ukraine nicht treffen
Die Ampel liefert Waffen, aber immer zu spät und immer so, dass es für die Ukraine weder zum Sterben noch zum Leben reicht. Ein Stellungskrieg wird manifestiert. Eine Wahrheit, die man nicht realisieren will: Die USA werden die Ukraine nicht retten. Sie werden ihre Kapazitäten auf Ostasien verlagern, früher oder später, egal unter welchem Präsidenten. Damit entscheiden sie aber auch nicht mehr über das Schicksal der Ukraine. Deutschland und Europa können sich also nicht länger auf den Windschatten verlassen und sich bei Washington anlehnen, wenn es um schwierige Entscheidungen geht. Jetzt liegt es eben wirklich bei uns: Entweder Europa liefert die Kapazitäten, die gebraucht werden oder man kann es gleich lassen. Es muss eine strategische Position her.
Die Ukraine will und wird kämpfen, so brutal das ist, so bewundernswert ist es auch. Wir müssen diesen Krieg nicht führen – niemand von uns wäre dazu in der Lage, nicht ich, nicht Sie, niemand. Deutschland wäre innerhalb von Tagen eingenommen, machen wir uns keine Illusionen.
Die Ukraine kämpft aber eben schon. Es ist ihre Entscheidung. Wir sollten darüber nicht richten. Und eigentlich müssten es gerade Konservative bewundernswert finden, dass eine alte, europäische Kulturnation bereit ist, um sich zu kämpfen. Und wir könnten glücklich sein, dass jemand bereit ist, diesen Kampf zu führen. Die Lieferung von Waffen ist das letzte, was Deutschland militärisch zustande bringt, immerhin das könnte man einmal entschlossen umsetzen.
Die ewigen Illusionen der Elite
Bei der Münchener Sicherheitskonferenz offenbarte die deutsche Spitzenpolitik jüngst erneut ihre völlige Hilflosigkeit. Man scheint fest entschlossen, alle Fehler im Umgang mit Putin auch in Sachen China und Iran eins zu eins wiederholen zu wollen.
Niemand wollte wahrhaben, dass Putin angreifen könnte. Auch aus dieser ganz wertneutralen Fehleinschätzung hat man nichts gelernt. Es gibt China-Warner und China-Freunde, es gibt Iran-Gegner und Iran-Verharmloser, aber die konkrete Option eines Krieges wird wieder ganz nach hinten weggeblendet. Dabei müsste man diesen Regimen nur zuhören: Weder Peking noch Teheran machen aus ihren Herzen eine Mördergrube. In Deutschland meint man nur, man wäre schlauer.
Der außenpolitische Mainstream in Deutschland ist hoffnungslos verrannt und wird die Wende nicht schaffen – schon gar nicht, was die Frage nach den Krisen der Zukunft angeht. Doch gerade das liberalkonservative Lager verkennt es in großen Teilen, die richtige Antwort darauf zu finden. Man lässt sich von der blau-gelben Fake-Euphorie blenden und bewegt sich reflexartig genau dahin, wo seine Gegner einen haben wollen: in die Putin-Ecke. Damit der Mainstream von seinem eigenen Putin-Kuscheln und seiner Inkonsequenz ablenken kann.
Seit der Corona-Zeit ist der Begriff Schwurbler kein Schimpfwort mehr. Es ist die politische Haltung der Skepsis gegenüber der Macht, der Kritik der Doppelmoral, es ist die Grundhaltung eines Demokraten. Wahre Schwurbler müssen aber auch diese Verdrehung der Debatte, diesen Knoten im Kopf durchschauen – wahre Schwurbler müssten für die Ukraine sein. Denn der Mainstream ist nicht pro-ukrainisch, er spielt es weitestgehend nur. Die Ukraine kämpft auch nicht für die westliche Linke, sondern für Nation und Freiheit. Es ist ein Kampf, der zutiefst die Sache jedes Liberalen und Konservativen ist. Mindestens einmal emotional.
Die Zeitenwende ist ausgefallen – militärisch, politisch, moralisch. Das ist die desolate Bilanz nach zwei Jahren Krieg. Man ist kaum schlauer, als vorher. Der erste Schritt für die dringend notwendige strategische Neuausrichtung wäre eine Bereinigung der politischen Debatte und ein Spalten des Nebels aus Doppelmoral und Verlogenheit, der sie lähmt. Denn Deutschland und Europa müssen realisieren, dass das alles keine PR-Fantasie mehr ist, sondern dass es tatsächlich auf unsere Entscheidung ankommt.
Putin hat die Ukraine nicht angegriffen, weil ihm langweilig war oder noch absurder, weil er jetzt nach und nach ganz Europa einnehmen möchte. Die Russen werden Polen oder geschweige denn Deutschland niemals angreifen. Das ist so absurd und lediglich eine mediale Panikmache, damit die Menschen hier schön Angst bekommen und weiter Pro-Ukraine, Anti-Russland und somit Pro-Krieg sind. Wem das letztlich in die Taschen spielt, kann sich mittlerweile jeder selbst denken.
Russland wurde der NATO-Beitritt verweigert, die NATO-Grenze hat sich stetig nach Osten verschoben, die Ukraine hat in provokanter Manier vergessen, wo ihre Wurzeln liegen und hat gemeinsame Sache mit den USA gemacht. Russland fühlte sich bedroht und hat ein Land angegriffen, das weder EU noch NATO-Mitglied und erst seit 1991 unabhängig ist. Zudem leben dort über 17% Russen plus andere Ethnien, die sich der Ukraine nicht zugehörig fühlen.
Jetzt die große Frage: Was zum Teufel haben wir in diesem Krieg verloren?
Sorry m. Mannhart, aber hier bin ich ganz anderer meinung. Der Krieg oder Konflikt in der Ukraine dauert bereits seit 2014 an – Ukrainian Agony https://www.youtube.com/watch?v=sy759dlJWYE.
Davon wird hier im Westen nicht berichtet. Die ganze Berichterstattung hierzulande ist mehr als heuchlerisch und verlogen. Warum hört man denn nichts von den durch die USA betriebenen Biolabore in der Ukraine ? Warum wird nicht berichtet, daß ein Großteil der landwirtschaftl. Fläche der Ukraine längst an US-Oligarchen verkauft sind ? Ob man auf die Ukrainer stolz sein soll, weil sie sich Russland entgegenstellen – ich habe da so meine Zweifel. Das einfache Volk spielt für den Wertewesten nicht die geringste Rolle; hier geht es nur um geostrategische Interessen. Und daß Russland sich nicht bieten lassen kann direkt an seiner Grenze die NATO zu haben, versteht sich von selbst. Es müssen Friedensverhandlungen her und keine Waffenlieferungen.
Dieser Kriegstreiber Regierung allen voran die Grünen machen für alles was in Deutschland geschieht diesen Krieg Verantwortlich …anstatt einmal vor der eigenen Haustür den MÜLL weg zu Räumen. Vor allem die ungebildeten Grünen treiben mit ihrer Politik unser LAND in den Abgrund. Man kümmert sich mehr um die anderen als um das eigene Volk und Wirtschaft.
Die Ukraine ist hochgradig korrupt und wird von Selenskyj autokratisch regiert: Opposition verboten, Minderheiten schikaniert. Wenn das unsere „westlichen Werte“ sind, verzichte ich gern auf deren „Verteidigung“. Die Kriegsbegeisterung der einfachen Ukrainer zeigt sich u.a. daran, dass bereits 100.000e wehrfähige Männer lieber in die EU geflohen sind, als sich für NATO-Interessen verheizen zu lassen. Man hätte bereits im April 2022 einen für beide Seiten annehmbaren Frieden erreichen können, es wurde von Johnson & Co verhindert. Jeder weitere Tag des Gemetzels verschlechtert die Bedingungen für die Ukraine, deshalb wäre JETZT der Zeitpunkt für Friedensverhandlungen auf Augenhöhe unter Anerkennung der aktuellen militärischen Lage. Ich bin jedenfalls nicht bereit, für Biden, Selenskyj, Scholz, Hofreiter und MASZ in den 3. Weltkrieg zu ziehen. Und genau dazu könnte es kommen, wenn die NATO jetzt Waffen (und Personal?) liefert, um Russland direkt anzugreifen.
Man sollte zunächst sich selbst helfen und dann weitersehen. Dem deutschen Volke ist die Regierung verpflichtet!
Günstige Energie für unsere Industrie muss das vorrangige Ziel sein: NS2 auf und AKW bauen, den faulen „green deal“ sofort zum Mond jagen!
Mit korrupten Staaten die nicht mal in EU und Nato sind haben wir nichts am Hut!
Viel interessanter sind die Hintergründe die zum Ukraine Krieg geführt haben, der seit 2012 von den USA provoziert wurde.
Im Oktober 2023 hat ein ukrainisches Gericht bestätigt, dass das Massaker an den Demonstranten 2014 auf dem Maidan in Kiew, das zum Sturz des pro russischen Präsidenten geführt hat, nicht wie in den Medien dargestellt, von der Geheimpolizei von Janukowitsch begangen wurde, sondern durch vom Westen angeheuerte Söldner. Darüber gibt es sogar ein Video der ARD das verschwiegen wurde, weil der pro russische Präsident den USA beim Aufbau ihrer Biowaffenlabore in der Ukraine im Weg war.
Das war der Grund weshalb Putin die Krim anekdiert hat.
Danach folgten 8 Jahre lang unglaubliche Verbrechen die von der Ukraine mit Unterstützung der USA und der EU trotz Minsker Abkommen im Donbass sowohl an der russisch stämmigen als auch an der eigenen Bevölkerung begangen wurden.
Außerdem stand ein Angriff der Ukraine mit Unterstützung der USA auf die Krim bevor.
Problem ist doch: Der Westen hält die restliche Welt für verblödet und nicht lernfähig.
Er schließt Abkommen und Verträge, die er selbst entweder schon nach kurzer Zeit bricht – oder die von vorne herein als Fake zur Erlangung spezieller Ziele konzipiert sind.
Wer ist denn so naiv, dass (kommende) Schwergewichte wie Brasilien, Indien oder China das nicht erkennen . oder einfach so hinnehmen?
Beispiele sind die mündlichen Abmachungen zur Nicht-Osterweiterungen der NATO (die schriftlich abgeschlossen wohl genauso gebrochen worden wären) oder auch die Minsker Verträge. Bei letzteren brüstete sich eine Merkel sogar, sie nur zu dem Zweck abgeschlossen zu haben, um Zeit für die Hochrüstung der Ukraine zu gewinnen.
Meint der Westen, o.g. Schwergewichte können nicht lesen – z.B. die strategischen Ausarbeitungen auf Basis der Mackinderschen Herzlandtheorie?
Wer ist den realistischerweise so blöde, mit jemandem Verträge abzuschließen, der als notorisch vertragsbrüchig bekannt ist?