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DIW-Präsident

„Die größte Gefahr“: Fratzscher behauptet, Unternehmen wandern wegen Klimawandel ins Ausland ab

Marcel Fratzscher fordert wegen des Klimawandels dramatische politische Anpassungen – er sei schuld an der Abwanderung deutscher Unternehmen ins Ausland, nicht die Energiekrise. Ein „Klima-Soli“, also noch höhere Steuern, müssten her.

Fratzscher sieht die deutsche Wirtschaft durch den Klimawandel dramtisch gefährdet

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In der wöchentlich in der Zeit erscheinenden Kolumne „Fratzschers Verteilungsfragen“ hat der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sich am Samstag dem Thema des Klimawandels gewidmet. „Energiekosten, Bürokratie, grüne Transformation. Die falschen Themen stehen im Mittelpunkt der Debatte über die Industrie“, erklärt Fratzscher gleich zu Beginn. „Die größte Gefahr“, die noch immer unterschätzt werde, sei der Klimawandel.

„Nicht die Energiewende gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland, sondern die wirtschaftlichen Folgen der Erderwärmung“, glaubt Fratzscher. Schon heute sei es evident, dass „Hitze, Dürre, Unwetter und Naturkatastrophen“ zunehmend „die Grundlagen der deutschen Wirtschaft“ untergraben würden. Insbesondere in der Industrie würden die Folgen des Klimawandels voll durchschlagen, so der DIW-Präsident.

Doch nicht nur in der Wirtschaft würde man die Auswirkungen der globalen Erderwärmung dramatisch unterschätzen. Auch für den einzelnen Menschen sei die Klimakrise eine existenzielle Gefahr. „Im Sommer 2022 starben in Deutschland über 8.000 Menschen infolge hoher Temperaturen – mehr als durch Verkehrsunfälle, Grippe und Drogen zusammen“. Studien würden zudem zeigen, dass die Erderwärmung drastische Produktivitätsverluste zur Folge habe, die ebenfalls besonders die Industrie und darüber hinaus die Bauwirtschaft betreffen würden. Allein durch Hitzetage würden der Wirtschaft jährlich drei Millionen Arbeitstage verloren gehen, erklärt Fratzscher, der sich dabei auf Zahlen des Arbeitsministeriums beruft.

Zudem sieht Fratzscher die Staatsfinanzen und die finanzielle Stabilität Deutschlands wegen des Klimawandels unter enormem Druck. „Ohne präventive Maßnahmen zur Risikovorsorge droht eine steigende Belastung der öffentlichen Haushalte durch Klimaschäden – mit potenziell gravierenden Folgen für die staatliche Handlungsfähigkeit“, so der DIW-Präsident. Tatsächlich ist eine Ausweitung der Staatsverschuldung in den kommenden Jahren vor allem durch die faktische Lockerung der Schuldenbremse und das 500-Milliarden-Sondervermögen zu erwarten. Schon bis 2030 wird erwartet, dass die Verschuldung des Bruttoinlandsprodukts auf 74 bis 75 Prozent steigen wird. Im Jahr 2024 lag die Verschuldungsquote noch bei rund 62,5 Prozent.

Unternehmen würden wegen des Klimawandels nun reihenweise ihre Produktion ins Ausland verlagern, ist sich Fratzscher sicher. Dabei beruft er sich auf Zahlen seines eigenen Instituts. „Laut einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft haben 47 Prozent der befragten Industriebetriebe Investitionen wegen Klimarisiken verschoben oder ins Ausland verlagert“, so Fratzscher. Doch auch hier spricht die Realität eine andere Sprache. Einer Untersuchung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zufolge sehen 76 Prozent der Unternehmen in den Energiepreisen ein hohes Risiko. Weiter heißt es: „Die Ergebnisse der DIHK-Umfrage zeigen, dass deutsche Industriebetriebe aufgrund hoher Kosten und unsicherer Rahmenbedingungen gegenwärtig Auslandsstandorte favorisieren“.

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Fratzscher schlussfolgert dennoch: „Das schwindende Vertrauen in den Standort Deutschland ist damit nicht allein auf hohe Energiepreise oder Regulierung zurückzuführen, sondern ebenso auf das Ausbleiben einer entschlossenen Anpassung an ökologische Realitäten“. Die Debatten, die über die Wirtschaft in Deutschland geführt werden, würden aus diesem Grund völlig an der Wirklichkeit vorbeigehen. Man berücksichtige schlicht nicht, dass der Klimawandel „längst zur zentralen ökonomischen Bedrohung geworden“ ist.

Weiter erklärt er: „Der Widerstand gegen Klimaschutz, wie er sich in populistischen Erzählungen immer stärker manifestiert, ist daher nicht nur ökologisch kurzsichtig, sondern ökonomisch kontraproduktiv“. Nun bestehe dringender Handlungsbedarf. Das 500-Milliarden-Sondervermögen der Bundesregierung müsse nun klug eingesetzt werden: „Investitionen in klimaresiliente Infrastrukturen sollten oberste Priorität bekommen“. Weiter erklärt er: „Jeder Euro für Klimaschutz spart bis zu sieben Euro an Folgekosten durch Schäden“, ist sich Fratzscher sicher.

Zudem fordert Fratzscher gar die Erhöhung der Steuerlast, um einen sogenannten „Klima-Soli“ zu finanzieren. Konkret schlägt Fratzscher einen Zuschlag von „drei Prozent auf die Einkommensteuer“ vor. Dies würde für den Staat Mehreinnahmen von 25 Milliarden Euro jährlich bescheren. Zwar würde man in „Jahren von großen Katastrophen“ noch immer defizitär wirtschaften, könnte Klima- und Umweltschäden aber zumindest abmildern.

Insgesamt stehe Deutschland nun am „Scheideweg“, resümiert Fratzscher. Nur wenn man endlich die Dramatik des Klimawandels begreife, könne man wirtschaftlich zukunftsfähig bleiben. „Die zentrale Frage ist nicht, ob wir uns Klimaschutz leisten können – sondern ob wir uns die Kosten des Nichthandelns leisten wollen“. Bereite man sich nicht entschieden auf die Folgen des Klimawandels vor, sei Deutschlands Wirtschaft existenziell gefährdet. „Die ökologische Transformation ist keine Last, sondern unsere ökonomische Überlebensstrategie“, so Fratzscher abschließend. Die Faktenlage spricht dabei eine ganz andere Sprache.

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138 Kommentare

  • Er sollte bei Sonne eine Mütze aufsetzen!

    156
    • da hilft auch keine Mütze mehr.

    • Fratzscher redet Blödsinn und glaubt das wir so blöd sind diesen Blödsinn zu glauben.

    • Das ist in der Glaubwürdigkeitsskala auf demselben Niveau, wie die breit publizierte Prognose der globalen Wettervorhersage, zwischen 10. und 12. Juli würden die Temperaturen in Berlin auf 42 Grad steigen. Die Realität, es herrschen Kühle und 16 Grad. Schade eigentlich.

      • @Estrela
        Auch der Regen vertrocknet. Man kann es am Teer auf den Straßen sehen, wenn er wieder hell wird. Die Grünen haben also recht.

        15
      • Sieht in Hamburg nicht anders aus, aber lt. GRÜNEN vertrocknet alles! -obwohl es auch viel regnet!

        20
    • Zu spät , sind wohl nicht nur die Haare weg gebrand .

  • Ein Mensch, der es schafft, seine eigenen absurden Behauptungen immer wieder zu toppen.

    138
    • Wer an seine eigenen Lügen glaubt, ist einfach nur gemeingefährlich und muss in die Klapse!

    • Stimmt. Der ist eigentlich das männliche Äquivalent zu Saskia Esken. 🙂

  • Ich dachte da sollte eine Meldestelle eingerichtet werden, die sich um die bewusste Verbreitung von falschen Fakten kümmert.
    Gilt wohl wieder nur für die anderen.

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  • Gott sei Dank ist es nachts kälter als draußen.

    • Und über den Berg ist es kürzer als zu fuß.
      😂👍😂

      • Ja, und abends mit Beleuchtung😜

        0
  • Deutschland steht allerdings am Scheideweg, aber in der Frage, ob es solch komplett fantasierenden „Experten“ wie Fratzscher weiter in den Abgrund folgen möchte, oder ob noch eine Wende zurück zu empirischer Vernunft, im Sinne Kants, möglich ist.

  • In der Schule hatte früher jede Klasse ihren Pausenclown.

  • Gut so, das politische Ziel kann sowieso nicht sein, die Produktion per se in Deutschland zu halten.

    „Das politische Ziel kann nicht sein, die Produktion per se in Deutschland zu halten… Unsere Stärke ist, Teilhabe am Wachstum in den schnell wachsenden Volkswirtschaften zu haben. Deshalb sind diese Investitionen im Ausland etwas Gutes.“ – Marcel Fratzscher (DIW) bei Maybrit Illner am 31.08.2023

    Wo doch Deutschland schon alleine durch die Flüchtlinge wirtschaftlich zukunftsfähig bleiben kann.

    „Nach unseren Berechnungen erwirtschaftet ein Flüchtling nach fünf bis sieben Jahren mehr, als er den Staat kostet… Flüchtlinge schaffen Einkommen, steigern die Unternehmenserträge und erhöhen die Produktivität der Firmen. “ – Marcel Fratzscher (DIW) am 03.11.2015

    • Hören sie auf, sonst komm ich aus dem Lachen nicht mehr raus.

      • Weinen wäre aber eher angebracht, der kassiert sicher bei jedem Auftritt ordentlich Kohle für seinen Blödsinn

        5
  • Irgendwie scheint Herr Fratzscher. In der Logik nicht bewandert zu sein, wenn Unternehmen aus Deutschland abwandern und ihre Produktion in Polen, Tschechien oder Ungarn ansiedeln, wie entgehen sie dann der Klimakrise ?

    • Ganz einfach! Wie bei den Flüchtlingen auch: jede „Klimakrise“ kommt ungeprüft rein, keine muss und will gehen und die anderen Länder verweigern die Auf-und Rücknahme der geflüchteten Klimakrisen!

    • Super-Einwand. Aber vermutlich versteht ihn Herr Fratzscher nicht.

    • Also wusstest du es noch nicht? Polen, Tschechien, Ungarn sind Vorreiter im Sachen Klimaschutz. Und außerdem ist es da viel kühler.

  • „Im Sommer 2022 starben in Deutschland über 8.000 Menschen infolge hoher Temperaturen“

    Merkwürdig, denn:
    https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/06/PD23_N039_231.html

    „Als direkte Todesursache lässt sich Hitze bei durchschnittlich 19 Fällen pro Jahr allerdings selten feststellen“

    Und nun?

    • Es sterben Menschen viel eher an Kälte als an Hitze. Aber Fakten sind für Pausenclown Fratscher Fake News.

  • Ganz unstrittig ist der Mann durchaus begründet umstritten.

  • Deutschland wird in Zukunft doch immer weniger produzieren und kann dadurch nach seiner Ansicht dem Klima einen Gefallen tun.
    Die Betriebe wandern jedoch ab oder sie werden von ausländischem Kapital aufgekauft und produzieren dann woanders.
    Das Klima wird doch dadurch nicht gerettet. Je höher die Auflagen im Inland sind desto mehr Betriebe wandern ab, wo sie andere Bedingungen haben.
    Ich behaupte, dass die inländischen Betriebe doch bisher umweltschonender im Inland produziert haben. Ich sehe da keinerlei Fortschritte, wenn sie nun woanders produzieren.
    Herr Fratzscher müsste nun in USA, China oder sonst wo seine Vorschläge machen damit dort auch umweltschonend produziert würde.
    Das dürfte nicht der Fall sein, weil im Ausland doch womöglich seine Vorschläge überhaupt nicht ankommen.
    Daraus folgt, dass die Volkswirtschaft in D immer weniger produziert und die Klimapoltitik auch nicht gerettet wird, weil nun in anderen Ländern mehr produziert wird.
    Das kann doch nicht gewollt sein, oder?

    • Da im Ausland die Umweltstandards niedriger sind, ist die Abwanderung dorthin für das Klima kontraproduktiv. Deshalb wäre, wenn man „Klima“ ernst nimmt, eine Politik, die die Industrie hier fördert, sinnvoller als immer mehr Bürokratie, höhere Energiepreise und weniger Bildung.
      Der Letzte macht das Licht aus.

  • Ja, ist klar, mit einer Sondersteuer hält man abwanderungswillige
    Firmen im Land.

    Meine Güte, was haben wir heutzutage für Wirtschaftsexperten.

  • 8000 Hitzetote? Ist das eine medizinische oder eine ideologische Diagnose?
    Wenn in Deutschland an wenigen Tagen im Jahr eine Temperatur von 30 Grad erreicht wird, dann ist Sommer, sonst nichts. Kein Grund, seinen Betrieb ins Ausland zu verlagern.
    Gemäß der Denkweise von Herrn Fratzscher dürfte es eine Wüstenstadt wie Dubai eigentlich gar nicht geben. Trotzdem pulsiert dort das Leben.

    • Glaub das ruhig, warum wandern die Reichen sonst nach Dubai aus? Weil die unser Klima hier einfach nicht ertragen.😜

      Ach Ersetze Klima durch menschliche Kälte und der Satz macht Sinn ..

    • Na ja, die 30° Celsius dieses Jahr waren tatsächlich die heißesten 30° Celsius seit es die 30° Celsius gibt.

      • Und die nächsten 30° C sind noch heißer. Sozusagen glutheiß. Indianerehrenwort!

        12
  • Da findet der Klimawandel dann wohl nicht statt 🤣🤪🤣

  • „Schlau und Schlauer!“

  • Die Gluthitze hier hält auch keiner aus.

  • Die Wirtschaft geht immer mehr ins Ausland wegen des Klimawandels. Frage : Ist nur die BRD davon betroffen?

  • Die Sonne stach die Birne weich.
    Das Mietmaul plappert ungesteuert weiter.
    Was macht der Greis eigentlich beruflich?

  • Herr Fratscher ist ein verlässlicher Kontraindikator.

  • google verrät :

    „Übersicht mit KI

    Ja, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) wird überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert.

    Als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft wird es vom Bund und den Ländern im Rahmen der Forschungsförderung nach Artikel 91b GG grundfinanziert.

    Diese Grundfinanzierung macht fast zwei Drittel des Institutsbudgets aus.

    Zusätzlich zu dieser Grundfinanzierung erhält das DIW Berlin auch Mittel für spezifische Forschungsprojekte von verschiedenen Auftraggebern,

    wie z.B. Ministerien,
    Stiftungen oder Unternehmen.

    Allerdings ist die Grundfinanzierung durch Bund und Länder der Hauptpfeiler seiner Finanzierung.“

    Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.

    “ Klima “ – Soli, hab ich schon vor längerer Zeit drauf gewettet.

    ebenso „Ukraine Soli“ (Wiederaufbau),
    aber der wird Nicht so genannt werden….

    • Warum überrascht das niemanden.Als Wahrsager allein wär er nicht Lebensfähig.

      • Als Dorftrottel schon.

        3
  • „ Fratzscher behauptet, Unternehmen wandern wegen Klimawandel ins Ausland ab“

    Der einzige Grund weshalb Unternehmen in ein anderes Land abwandern ist, weil sie erwarten dort einen höheren Gewinn zu erzielen.
    „Follow the money“ ist die Devise von Unternehmer und Unternehmen und nicht „flüchte vor Klimawandel“.

  • Gibt es für solche Menschen von den Grünen „Angstmacherprämien“?

  • Fratzscher tut nichts anderes, als das, was er glaubt. zu können. Folgt man seinen Argumenten zur Abwanderung von deutschen Unternehmen ins Ausland, entsteht der Eindruck, als ob es dort keinen Klimawandel gebe, bzw. im Ausland die Probleme bereits gelöst würden. Er sieht u.a. Rettung in immer noch mehr Erhöhung der Steuerlast und vergisst dabei die Folgen für die Gesamtwirtschaft und die Gefahr der Zweckentfremdung der Mittel durch ideologische Politiker. Er vergisst völlig, dass ein stabiler politischer Rahmen und eine saubere Planung die Grundvoraussetzungen für jedes erfolgreiche Handeln sind. Und auch das kann die unfähige, gegenwärtige Politik nicht bieten!

  • Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing.
    Oder so…

    In einer „normalen“ Welt würde dem schon längst niemand mehr ein Mirkro vor die Nase halten. Aber so…

  • Ja klar, aus dem vom Klima her gemäßigten Deutschland wanden die Unternehmen nach Ungarn oder China ab.

    Alles wegen dem Klima und der AfD…..

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