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Statistisches Bundesamt

Deutsche Industrieproduktion sinkt deutlich stärker als erwartet

Nach einem positiven Jahresauftakt sinkt die Fertigung der deutschen Industrie im Februar deutlich. Besonders stark betroffen sind die Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie.

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Nach einem Anstieg von 2,0 Prozent im Januar fiel die Industrieproduktion im Februar um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete. Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang von 0,8 Prozent gerechnet. Kalenderbereinigt lag die Produktion im Februar um 4 Prozent unter dem Niveau des gleichen Monats im Vorjahr. Nun – so die Befürchtungen – wird sich dieser Trend fortsetzen.

Das Bundeswirtschaftsministerium bewertet die aktuellen Zahlen als Fortsetzung der „anhaltenden Seitwärtsbewegung der Industrieproduktion“. „Angesichts der weiterhin rückläufigen Auftragseingänge im Trend und der kürzlich angekündigten US-Zollanhebungen bleibt abzuwarten, ob die jüngst beobachtete spürbare Verbesserung der Stimmungsindikatoren in der Industrie Bestand haben wird“, heißt es aus dem Ministerium.

Besonders stark fiel die Produktion in der Nahrungsmittel- und Futtermittelindustrie zurück, mit einem Minus von 5,3 Prozent. Auch die Fertigung von pharmazeutischen Erzeugnissen sank um 4,0 Prozent, und die chemische Industrie verzeichnete einen Rückgang von 1,0 Prozent. Der sogenannte „sonstige Fahrzeugbau“ – zu dem unter anderem Schienenfahrzeuge und Schiffe zählen – litt ebenfalls unter rückläufiger Nachfrage und verzeichnete ein Minus von 1,3 Prozent.

Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag umfassende Zollerhöhungen angekündigt, was das ifo-Institut dazu veranlasste, einen möglichen Rückgang der Exporte um bis zu 15 Prozent zu prognostizieren. Hintergrund sind die Sorgen über das von Trump geschnürte Zoll-Paket.

Kern des neuen Zollpakets ist ein pauschaler Einfuhrzoll von 10 Prozent auf sämtliche Importe, der ab dem 5. April gilt. Ab dem 9. April sollen dann deutlich höhere Zölle auf Produkte aus zentralen Handelspartnern wie der Europäischen Union erhoben werden. Für Waren aus der EU sind Zölle von 20 Prozent vorgesehen, für Produkte aus China sogar 34 Prozent.

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