Editorial
Der brachiale Einschlag der Wirklichkeit
Trumps Sieg und das Ende der Ampel an einem Tag: Was für deutsche Journalisten unmöglich schien, ist eingetreten. Offenbar kann man auch mit organisierter Ignoranz nicht gegen die Wirklichkeit gewinnen.
Was für eine Woche, was für eine Offenbarung. Donald Trump – der unmögliche, undenkbare, unwählbare – wurde doch gewählt. Und die Ampel – die Fortschrittskoalition und der Stabilitätsanker, die es am Ende allen Kritikern doch noch zeigen würde – ist Geschichte. Selten wurde die Medieneinfalt in diesem Land so heftig mit der Realität konfrontiert; es kam für die Kollegen wirklich richtig dicke. Am Mittwoch musste der deutsche Redakteur ohnehin schon von 4 Uhr in der Früh (US-Wahl-Ergebnisse) bis Mitternacht (Ampel-Aus) arbeiten – und dann wurde er gleich zweimal enttäuscht.
Nikolaus Blome schrieb noch am Mittwochmorgen: „Tagestip: Als erstes hält Trump die Ampel zusammen.“ Der Witz vieler deutscher Medien war ja nicht nur, dass sie eine bestimmte Meinung haben – so weit so legitim. Der Witz ist, dass sie stets so überzeugt von dieser sind, dass sie die Wirklichkeit um sich herum so biegen, dass alles dazu passt. Der Sieg von Trump wurde ja nicht deshalb in Deutschland für unmöglich gehalten, weil irgendetwas darauf hindeutete (die Umfragen sagten Trump ja diesmal durchaus als Favoriten voraus), sondern weil es innerhalb der linken Gedankenwelt gar nicht mehr möglich war, dass Donald Trump gewinnen könnte – wo doch Biden erst alles richtig gemacht hatte und Kamala dann auch noch so eine inspirierende Kampagne fuhr, die nicht nur die Titelseiten deutscher Medien zierte, sondern die sich gleich zahlreiche deutsche Politiker wie Robert Habeck und Lars Klingbeil zum Vorbild nahmen.
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Mit der Ampel ist es ähnlich: Elend lang blieb Scholz bei der Prophezeiung, am Ende werde sich alles wenden und alle würden sehen, wie toll es doch alles war – doch es ist nichts passiert und am Ende hat es die Koalition innerhalb von drei Jahren geschafft, vom absoluten Hoffnungsträger zu einer Regierung zu werden, die von allen Teilen der Gesellschaft gleichmäßig abgelehnt wird. Nichts war wohl jemals sang- und klangloser. Umzingelt von Wirklichkeit und jetzt: zermanscht.
Der Realitätseinschlag ist da, an einer Antwort feilt man noch. Der Spiegel ist sich noch nicht ganz sicher: War es Joe Bidens zu langes Zögern, das Schuld hat? War Kamala etwa in der Israel-Frage einfach gar zu rechts? Oder steckt einfach Frauenfeindlichkeit dahinter? Die Tochter von Tim Walz meint: Amerika hat Kamala einfach nicht verdient. Da möchte ich ihr beipflichten.
Amerika hat weitaus mehr verdient. Dieses Volk hat bewiesen, dass es keine Spielfigur politischer Eliten und ihrer Fantasien ist, sondern nicht nur in der Realität lebt, sondern bereit ist, seine politische Selbstbestimmung zu behaupten. Und wie so oft zeigt die Geschichte: Amerika wird oft totgeglaubt, gehasst und belächelt, gerade aus Deutschland. Aber am Ende sind die Amerikaner eben das demokratischste Volk dieser Erde im besten Sinne. Und: Die Realität gewinnt am Ende immer.
Dieser Text ist ein Auszug aus dem neuen wöchentlichen Newsletter Apollo Edition.
Was für deutsche Journalisten unmöglich schien… aber von jedem halbwegs normalen Menschen vorhersehbar war ! Die Vernunft setzt sich irgendwann durch. Hätten wir in Deutschland neutrale, regierungsunabhängige Journalisten und keine staatlichen Hetzsender wie den ÖRR (Offentl.- Regierung-Rundfunk) bekäme die AfD die absolute Mehrheit bei den Wahlen.
Dies Woche war gewissermaßen ein heftiger Schlag in die Fresse des linken Milieus ..
Also das Aus der Ampel hat mich schon überrascht, da müssen die letzten Umfragen, die die FDP bei 3% sahen, den Kleber von Lindners Sessel gelöst haben, denn solange der Futtertrog voll ist, bleibt der kleben. Sieht man ja auch an seinem Ex-Parteikollegen Wissmann – pecunia non olet, pfeif auf die Partei…
Die Ampel bestand ja nahezu ausschließlich aus Politikern, die ihrem Amt weder intellektuell noch menschlich gewachsen waren. Dabei habe ich oft an die alte Weisheit „Wenn Kinder furzen wollen wie Erwachsene, dann machen sie in die Hose“ denken müssen. Im Endeffekt ist ihnen rein gar nichts gelungen, im Gegenteil, sehr viel wurde zerstört, nicht nur die Wirtschaft, die Energieversorgung, die Infrastruktur und das Bildungssystem sondern auch der gesellschaftliche Zusammenhalt und die Kultur. Und sie merken es bis heute nicht. Gut, dass es zu Ende ist.
Die WELT titelt: „Ampel-Aus hat kaum Auswirkungen auf die Sonntagsfrage“. Also, was wollen wir denn?!
Naturgesetz oder frei nach Tom Petty: what goes up must come down
Das demokratischste Volk der Erde sind unstrittig die Schweizer!
Nichts gegen die Amerikaner, aber von den Schweizern können noch alle was in Sachen Demokratie lernen.