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Experten schlagen Alarm

Chatkontrolle durch die Hintertür? Rat der EU einigt sich auf freiwillige Überwachungsmaßnahmen

Eigentlich war die Chatkontrolle vom Tisch – jetzt hat sich der Rat der EU doch noch auf eine Position verständigt: Statt einer Pflicht soll es freiwillige Kontrollen geben. Dadurch könnte die Privatsphäre aber massiv eingeschränkt werden.

Die Europäische Union könnte künftig Zugriff auf Millionen Nutzerdaten erhalten.

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Eigentlich war die geplante Chatkontrolle im Oktober endgültig gescheitert – doch am Mittwoch hat der Rat der Europäischen Union noch einen Weg durch die Hintertür gefunden. Die ständigen Vertreter in dem Ministergremium haben sich nach über drei Jahren auf eine gemeinsame Position zum Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch, besser bekannt als Chatkontrolle (CSA), geeinigt, im Dezember sollen die Justiz- und Innenminister den Vorstoß absegnen.

Der Streitpunkt wurde dabei ausgeräumt: Plattformen sollen nicht mehr verpflichtet werden, private Chats und Inhalte auf strafrechtlich relevante Inhalte zu durchsuchen – was seit Einbringung des Vorschlags 2022 von Experten kritisiert wurde, weil es durch das Umgehen der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung die Privatsphäre massiv einschränkt. Die EU hätte durch diese Regelung auf die Kommunikation von Millionen Bürgern zugreifen können.

Stattdessen soll es jetzt erst einmal freiwillig weitergehen. Das heißt, dass Plattformbetreiber nicht rechtlich an die Chatkontrolle gebunden sind – diese aber dennoch auf freiwilliger Basis ausführen können. So soll es zwar keine automatische geräteinterne Überprüfung mehr geben, auch die Möglichkeit, die Chatkontrolle freiwillig durchzuführen, könnte aber massiv gegen die Privatsphäre verstoßen, wenn hierfür letztlich doch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aufgehoben wird, warnen zahlreiche Experten.

Schon in Vorbereitung auf die lange diskutierte Chatkontrolle hatten große Anbieter, etwa Meta oder Google, Bilder und Links auf missbräuchliche Inhalte kontrolliert und die Ergebnisse mit der EU geteilt. Diese Übergangsregelung hat Bestand bis April 2026. Durch die jetzt gefundene Position könnte diese freiwillige Überprüfung aber nicht nur verlängert, sondern erweitert werden, indem auch Chatnachrichten generell unter die Lupe genommen werden.

Überdies sieht die Einigung der EU-Minister vor, dass eine Altersverifikation auf Plattformen eingeführt werden soll. Außerdem soll es eine Risikobewertung geben: Die Anbieter sollen dafür ihre Dienste in drei Kategorien einordnen. Fallen Dienste in die Stufe, in der das höchste Risiko für Kindesmissbrauch herrscht, könnten die Betreiber zu Präventivmaßnahmen verpflichtet werden.

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Auch das Einschränken und Löschen soll von nationalen Behörden angeordnet werden können. Bislang ist im Rahmen des Digital Services Acts der EU kein Löschauftrag, sondern eine Löschbitte vorgesehen, die von staatlich zertifizierten Organisationen – sogenannten „vertrauenswürdigen Hinweisgebern“ – im Rahmen der Bekämpfung der Hasskriminalität im Internet an die betreffende Plattform gestellt werden kann. Im Rahmen der CSA-Verordnung könnte der Staat aber künftig selbst tätig werden und Betreiber zu Maßnahmen verpflichten.

Nachdem sich die EU-Minister auf die gemeinsame Position geeinigt haben, kommt es nun zum Trilog: Das Parlament – das eine verpflichtende Chatkontrolle bereits in der Vergangenheit abgelehnt hatte –, die EU-Kommission sowie der Rat der EU müssen einen Entwurf festlegen, über den dann im Parlament abgestimmt werden soll.

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30 Kommentare

  • na wie lange dauert es bis aus dem „freiwillig“ ein verpflichtend wird???

    Ist auch schnell realisierbar.

    1. Abendessen Kommission mit Chat/Portalanbieter-Unternehmen
    2. Anmeldung/Benutzung dann nur noch mit „Zustimmung“ neuer AGB
    3. in den neuen AGB ist dann die Hintertür vorhanden…

    Die kriminellsten Vertreter sitzen eben nicht hinter Gittern in Europa, sondern an den Hebeln der Macht, würden manche sagen.

    • Es wird höchste Zeit, diesen Haufen abzuschaffen, egal wie.

      • Richtig, egal wie!

        7
  • CREO.ws ist schon in den Startlöchern.

    • Wird bereits auf dem Handy überwacht, hat selbst diese App keine Chance die Überwachung zu verhindern, da schon bei der Eingabe der Nachricht mitgelesen wird.

      • ich seh schon die news in 2 jahren : angeklagter hatte vor eine nachricht zu senden ,abgeschickt hat er sie nicht , aber das gericht erkennt hier klar verfassungsfeindliches denken.

        2
  • Diese EU hat ihre Legitimation schon längst verloren.
    In dieser Form der Autokratie braucht man sie wirklich nicht mehr!

    • Diese EU hatte noch nie Legitimation!

  • Erich Mielke wäre entsetzt.

  • „Freiwillige Kontrollen“ mit politischen Weisungen ? Hört sich eher wieder nach Razzia wegen eines Schwarzkopf-Meme an

  • „Die Freiheitsbedrohung in Deutschland, die kommt nicht mit Gewalt und laut daher, sondern sie kommt leise daher. Sie kommt mit allerlei Begründungen daher, mit oftmals auch gut gemeinten Begründungen…………
    …………Das ist die Zeit, wo man wieder mal günstig Bürgerrechte, die uns sowieso ein wenig immer stören, scheibchenweise reduzieren kann. Freiheit stirbt immer zentimeterweise, hat einmal Karl Herrman Flach formuliert………“

    Guido Westerwelle am 13.05.2011

  • Bei WhatsApp könnte ich mir diese „Freiwilligkeit“ durchaus vorstellen. Signal, Telegram und threema werden da bestimmt nicht mitmachen.

  • Banken kontrollieren jetzt auch schon freiwillig, ob eine „Geldüberweisung“ (Spende) linientreu ist.
    Bald wir es ein Symbol oben rechts am Bildschirm einer Plattform geben, in der die „Freiwilligkeit“ bekanntgegeben wird. Wehe der Plattform, die dieses Symbol nicht öffentlich „freiwillig“ anzeigt.

  • Es ist nur noch abstoßend…

  • Diese EU entwickelt sich (mit der Unterstützung unserer mittlerweile genauso sozialistischen Regierung mit einem ähnlichen mindset) immer mehr zu einer für Europa tödlichen Diktatur in allen Bereichen – Klimawahn (Verbrennerverbot, „Energiewandel“, „CO2-Preis“, etc.), Immigrationspolitik, Meinungsfreiheit bei all diesen (und anderen) Themen, Hereindiktieren in das tiefste Privatleben der EU-Bürger bei X Kleinthemen. Diese EU ist derart tiefgreifend verkorkst, daß sie definitv nicht mehr reformierbar ist.
    Der dringend zu nutzende Notausgang vor dem Kollaps wäre eigentlich ein Dexit und Neuaufbau einer Art neuer EWG (die war sinnvoll und hat funktioniert), aber bei dem Inhalt des obigen Klammersatzes bin ich da sehr pessimistsich ….:(

    • Hat alles die Merkel mit Ihrer VdL Nominierung eingefädelt. „Mit Deutschland bin ich noch lange nicht fertig!“ hatte Sie angekündigt. Die Planwirtschaft der SED ist inzwischen fast Europaweit etabliert. Alles verrottet und verkommt, verarmt und verblödet unter der staatlichen Propaganda und Globalisten Korruption. 1989 wird sich in Kürze wiederholen! Europaweit !!!

  • Dann veröffentlicht mal die Nachrichten von U.v.d.Leyen bzgl. der Corona-Impfstoffe. Wo sind wir nur angekommen, dass hier ein Überwachungs-Kontinent entwickelt wird? Kann mir bitte jemand erklären, welche Vorteile die EU noch hat?

  • Diese EU ist definitiv nicht für die Menschen da. Sie kann ersatzlos weg.

  • Die EU einfach nur noch widerlich. Ich plädiere für eine umfassende Chatkontrolle nur für die von der Leyen.

    • VdL ist nur der stinkende Kopf vom Fisch. Selbst wenn die weg wäre, was ich begrüßen würde, stehen dahinter noch ganz andere.

  • Freiwillige Chatkontrolle?

    • Ist wie mit der freiwilligen Wehrpflicht!

    • Immer diese „Freiwilligkeit“…..es galt schon unter Herr Lauterbach:

      „Selbst die Impfpflicht führt ja letztendlich dazu, dass man sich am Schluss freiwillig impfen lässt.“
      (Karl Lauterbach)

  • Klassische Verarsche. 1984 rückt immer näher. Und wer trägt die Schuld? Die Mächtigen, die das Internet als willkommene Manipulationsmaschine missbrauchen? Oder der Plebs, der so bescheuert ist, dieses „Smartphone“ überhaupt zu benutzen? Soweit ich sehe, zwingt uns kein Gesetz dazu, ein Smartphone zu besitzen oder das Internet überhaupt zu nutzen.

    • Sie haben schon Recht was das Smartphone betrifft. Als älterer Mensch (davon geh ich bei Ihnen aus) kann man auf dieses „Teufelsding“ noch (!) gut und gerne verzichten, bei den Jungen aber schaut die ganze Sache ganz anders aus! Diese Entwicklung, auch hinsichtlich KI, kann man nicht mehr aufhalten!

      • Ich weiß nicht, warum Sie mich als „alt“ einschätzen. Vielleicht liegt es an meiner teils schnöseligen Ausdrucksweise. Aber ich bin mit einem Smartphone aufgewachsen und habe sogar während der Schulzeit eines besessen. Doch seit ich erwachsen bin, habe ich keines mehr. Das Internet nutze ich ausschließlich, um Geld zu verdienen und in meinen genötigten kurzen Pausen die Leute auf Apollo ein wenig aus der Reserve zu locken. Und seien wir ehrlich: Das macht die Sache doch erst interessant hier.

        Und wissen Sie was? Ich habe damit überhaupt kein Problem. Selbst als junger Mensch kann man wunderbar auf ein Smartphone verzichten. Natürlich sind manche Dinge, wie Urlaube, etwas umständlicher zu planen, und Reisen erfordert deutlich mehr Organisation – aber gerade das schärft die Sinne. Ein Smartphone mag viele Bequemlichkeiten bieten, mehr aber auch nicht.

        Und jetzt genug aus dem Nähkästchen geplaudert. Nicht, dass ich noch mein schlechtes Image verliere …

        2
      • @Atlas
        Sie schreiben, dass man Sie eventuell auf Grund ihrer schnöseligen Art für „älter“ halte.
        Als schnöselig werden allerdings eher junge Männer bezeichnet.

        „Schnösel ist ein umgangssprachliches Substantiv, das einen jungen Mann beschreibt, dessen Benehmen als frech, ungezogen, überheblich empfunden wird. Der Begriff stammt aus dem Niederdeutschen und ist verwandt mit snot = Nasenschleim, Schnodder.“
        (Duden)

        1
      • Sie haben vollkommen recht. Das wusste ich nicht. Ich habe den „Schnösel“ immer mit einem alten Mann assoziiert. Wieder was gelernt. Danke.

        0
  • Zensiert ihr nur, es ändert nichts: EU = WEF Faschismus

  • Warum nur sollte man dieses Kommunistische Regime Europa noch verteidigen wollen?

    Etwa das kommunistische Original Russland?

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