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Ampel-Aus

Bürgergeld-Empfänger als Gewinner des Koalitionsbruchs: Verschärfung der Sanktionen fällt wohl aus

Nach dem Ende der Ampelkoalition ist die Zukunft der geplanten Sanktionen für Bürgergeld-Empfänger ungewiss. Geplant waren strengere Regeln zur Arbeitsaufnahme und Terminwahrnehmung angestrebt, doch nun fehlen die nötigen Mehrheiten im Parlament.

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Die geplanten Verschärfungen für Bürgergeld-Empfänger in Deutschland stehen vor dem Aus. Sozialminister Hubertus Heil hatte bereits seit Juli 2024 mit der Ampelkoalition an Sanktionen gearbeitet, die Bürgergeld-Bezieher stärker in die Pflicht nehmen sollten, sich um Arbeit zu bemühen und Termine wahrzunehmen. Das erklärte Ziel: „Mehr Verbindlichkeit, mehr Arbeitsmarktintegration und mehr Fairness im Sozialstaat“, sagte Heil. Doch nach dem Zerfall der Regierungskoalition bleibt ungewiss, ob diese Maßnahmen überhaupt noch umgesetzt werden.

Die vorgesehenen Regelungen, die zum Jahreswechsel in Kraft treten sollten, sahen bei Verstößen gegen die Mitwirkungspflicht empfindliche Sanktionen vor. Wer sich der Jobsuche verweigerte, hätte über drei Monate eine Kürzung von 30 Prozent des Bürgergelds hinnehmen müssen. Auch bei Terminversäumnissen sollte das Bürgergeld für einen Monat um 30 Prozent gekürzt werden. Ein weiterer geplanter Schritt war die Sanktionierung von Schwarzarbeit: Verdachtsfälle sollten von den Jobcentern an die Zollbehörden gemeldet und mit dem Entzug des Bürgergelds geahndet werden.

Der Koalitionsbruch kann nun das endgültige Aus für die Reformen bedeuten. „Das Bundeskabinett hat die entsprechenden gesetzlichen Änderungen Anfang Oktober beschlossen“, so ein Sprecher von Minister Heil gegenüber der Bild. Doch das letzte Wort liege bei den Abgeordneten, und die Regierung hat im Parlament keine Mehrheit mehr, um die Pläne durchzusetzen. Das bedeutet für Bürgergeld-Empfänger, dass die geplanten Sanktionen wohl vorerst nicht greifen.

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