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Als Antwort auf den 7. Oktober

British Airways zensiert jüdische Sitcom aus der Bordunterhaltung – weil sie jüdisch ist

Eigentlich wollte die Fluggesellschaft British Airways die jüdische Comedy-Sendung Hapless in ihr Bordunterhaltungssystem aufnehmen. Doch als Antwort auf das Massaker des 7. Oktobers gab die Firma diese Pläne vorerst auf. Diese antijüdische Haltung „aus Neutralitätsgründen“ ist nichts als die Unterwerfung vor antisemitischen Islamisten. 

Es klingt beinahe zu absurd um wahr zu sein: Als Antwort auf den 7. Oktober hat die Fluggesellschaft Britisch Airways nun eine jüdische Sitcom aus dem Programm gestrichen. Die Airline hatte im August Vereinbarungen getroffen, die erste Staffel der Sendung ab Dezember in sein Bordunterhaltungssystem aufzunehmen. Dieses Abkommen sollen sie kurz nach der Ermordung und Vergewaltigung von israelischen Zivilisten durch die Hamas am 7. Oktober aufgehoben haben. 

British Airways möchte damit Neutralität beweisen. Doch Neutralität angesichts eines Terroranschlags ist bereits ein Drahtseilakt. Doch dann auch noch eine Sendung zu streichen, die nicht nur lange vor dem Krieg entstanden ist, sondern auch gar nicht politisch ist – nur weil sie sich mit der jüdischen Kultur auseinander setzt – das ist schwer zu erklären. Seitens der Airline heißt es, man habe bedenken, dass das Zeigen dieser Serie eine Gegenreaktion im Zuge des Israel-Hamas-Krieges auslösen könnte, man sei bereit die Sendung auszustrahlen, wenn der Konflikt sich beruhigt habe. 

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Nichts als die Auslöschung jüdischer Kultur

Die Satire-Sendung Hapless (deutsch: Glücklos) handelt von dem zynischen Journalisten Paul Green, der in London lebt. Er schreibt für die fiktive jüdische Zeitung The Jewish Enquirer, in der Sendung beschrieben als die viertgrößte jüdische Publikation der UK. Die Sendung, die in der Original-Sprache auf Englisch gedreht wurde, erschien 2020 in Großbritannien, Irland und den USA auf Amazon Prime und 2021 in Großbritannien und Irland auf Netflix. Die zweite Staffel wurde 2023 auf Amazon Prime veröffentlicht und erhielt eine Fünf Sterne Bewertung und eine Reihe guter Kritiken. 

Einen eindeutigen Israel-Bezug hat diese Sendung nicht. Es geht viel mehr um die jüdische Kultur in London. Weiter hat die Sendung auch nicht in erster Linie den Anspruch eine politische Botschaft zu senden, der Protagonist beschäftigt sich in seiner Tätigkeit als Journalist vielmehr mit grotesken gesellschaftlichen Themen. Der Konflikt zwischen Israel und Palästina wird zwar in der zweiten Staffel angesprochen, ist aber keineswegs der Fokus der Sendung. Kurz: Es ist eine ganz normale Sendung, die eben von Juden produziert wurde und dementsprechend in der jüdischen Kultur spielt. Nichts daran sollte anstößig oder kontrovers sein.

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Diese Sendung im Kontext mit dem Israel-Hamas-Konflikt aus dem Sortiment zu streichen, ist nicht nur abwegig, sondern auch bezeichnend. Denn wer überhaupt auf die Idee kommt beides in Verbindung zu bringen, der zeigt wieder einmal, dass es in der Israelkritik nicht um Antizionismus sondern um Antisemitismus geht. Eine britische Sendung wegen der Politik in Israel zu streichen, bedeutet Juden dafür zu bestrafen, dass sie Juden sind. Ist es wirklich Neutralität, wenn es für Juden auf der ganzen Welt zum Verhängnis wird, dass Israel von islamistischen Terroristen in einen blutigen Konflikt gezwungen wurde?

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British Airways erreicht ihr angebliches Ziel der Neutralität damit nicht. Man hat einen völlig neuen Konflikt geschaffen, der mit Israel nur zweitrangig etwas zu tun hat. Die Airline hat damit ein Zeichen gesetzt: Dass das jüdische Kultur allein bereits etwas kontroverses ist, etwas was eine Gegenreaktion auslösen könnte. Man erklärt Juden an Bord eines Flugzeuges damit zu einem Risikofaktor. Und man löscht lieber jeden Hinweis auf jüdisches Leben an Bord ihrer Flugzeuge aus, als sich mit dem eigentlichen Problem auseinander zu setzen. 

Es sind terrorbereite Islamisten, die aus antisemitischen Hass ein Flugzeug hochspringen könnten, die von Bord der Flugzeuge verbannt gehören – nicht ihre Opfer. British Airways hat eine Seite gewählt. Sie beteiligen sich lieber an der antisemitischen Auslöschung jüdischer Kultur, als muslimische Kunden zu verlieren – und bestrafen Juden dafür, dass sie gehasst werden. 

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