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Sachsen-Anhalt

Bürgerbegehren gegen Windräder erfolgreich – keine 40 Windräder im Wald

In Gardelegen werden keine 40 Windräder gebaut. Der Bürgerentscheid wurde mit einer Mehrheit von 86 Prozent angenommen. Ob das Unternehmen EnBW in zwei Jahren einen neuen Anlauf nehmen wird, ist noch offen.

Die Firma EnBW wollte 40 Windräder im Wald von Gardelegen bauen. (Symbolbild) (IMAGO/Bihlmayerfotografie)

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In den Wäldern der Einheitsgemeinde Gardelegen in Sachsen-Anhalt werden keine Windräder stehen. Das ist das Ergebnis eines Bürgerentscheids, der am Sonntag durchgeführt wurde. Die Bürger wurden Folgendes gefragt: „Sind Sie dafür, dass die Einheitsgemeinde Hansestadt Gardelegen keine Sondergebiete für Windkraftanlagen in Waldgebieten ausweist – auch nicht für verfahrenskombinierte Anlagen, etwa zur Wasserstoffproduktion?“

86 Prozent stimmten mit „Ja“ und damit gegen die Windräder, wie auf der Webseite der Stadt steht. Lediglich 13 Prozent stimmten für die Anlagen. Insgesamt wurden 8.520 gültige Stimmen abgegeben, was einer Wahlbeteiligung von 46,5 Prozent entspricht. Damit wurde das nötige Quorum, dass mindestens zwanzig Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben, weit übertroffen.

Es waren laut der sachsen-anhaltinischen Tageszeitung Volksstimme vor allem die Dörfer, die zur Gemeinde Gardelegen gehören, die mit etwa 90 Prozent gegen die Windräder stimmten. Gardelegen besteht aus einer gleichnamigen Kernstadt und 48 weiteren Ortsteilen. Diese bestehen aus mehreren Dörfern mit teilweise nur 70 oder 200 Einwohnern. Auch in der Kernstadt gab es eine Mehrheit gegen die Windräder, allerdings betrug diese nur 80 Prozent. Zwischen 16 und 18 Prozent waren für die Windkraft.

Das Ergebnis ist für zwei Jahre bindend. „Was danach kommt, wissen wir nicht“, sagte die Bürgermeisterin Mandy Schumacher laut MDR. Der Initiator der Bürgerinitiative warnte, dass man nicht in Tiefschlaf verfallen dürfe. „Wir müssen das Thema im Blick behalten, zwei Jahre sind schnell um.“

Das baden-württembergische Unternehmen EnBW hatte 40 Windräder in den Wäldern von Gardelegen errichten wollen. EnBW wollte die Windräder bauen, um damit einen Elektrolyseur zu betreiben, der Wasserstoff erzeugt, wie es auf der Webseite des Unternehmens heißt. EnBW warb damit, dass die Firma jährlich 1,1 Millionen Euro an die Gemeinde zahlen würde – Geld, das für Kindergärten verwendet werden könne. 

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Der Stadtrat sah in seinem Entschluss vor, dass die Windräder dann zugelassen werden, wenn zum Beispiel mit dem Strom auch Wasserstoff produziert wird und die Bürger direkt davon profitieren. Kritiker sagten, dass der Charakter der Landschaft und die Natur zerstört werde. Das Energieunternehmen kündigte laut der sachsen-anhaltinischen Zeitung Volksstimme an, das Wasserstoffprojekt angesichts des Ergebnisses des Bürgerentscheids nicht umzusetzen.

Der zuständige Projektleiter bedauerte den Ausgang des Bürgerentscheids. „Damit ist das Projekt über kommunales Planungsrecht nicht realisierbar. Für Gardelegen bedeutet das, dass die Bürgerinnen und Bürger die große Chance, die sich für die Region mit dem Projekt ergibt, nicht wahrnehmen wollen“, sagte er laut Volksstimme. Der Projektleiter werde sich erst einmal anderen Projekten zuwenden, hieß es in einer Pressekonferenz vor der Abstimmung. Der Initiator der Bürgerinitiative war indessen erfreut über das Ergebnis. „Ich bin sehr erleichtert, dass sich die ganze Arbeit ausgezahlt hat“, sagte er.

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15 Kommentare

  • „EnBW warb damit, dass die Firma jährlich 1,1 Millionen Euro an die Gemeinde zahlen würde“

    Und woher kommen die 1,1 Mio … könnten es sein, dass dies von den Subventionen gezahlt wird?

    Es zahlt immer der Letzte in der Kette, das ist der Endverbraucher. Auch Steuerzahler und/oder Bürger genannt.

    • EXAKT DAS habe ich mir auch gedacht — jährlich über eine Million Bestechungsgelder, durch das Geld der dummen Steuerzahler berappt.
      Das lässt auch tief hineinschauen, wieviel Reibach diese erbärmlichen Öko-Profiteure machen, wenn die für gerade mal drei Dutzend Schundpropeller jährlich ’ne Mille zum Fenster rauswerfen können!
      M. W. nach gibt es auch noch keine Rechnungen, wie teuer die Entsorgung des GESAMTEN ultragiftigen Klimaschrotts (ca. 30.000 Anlagen) kosten wird.
      Die Öko-Profiteure bezahlen es jedenfalls NICHT.
      Jeder, der sich auf einen derart dummen Kuhhandel mit diesen Öko-Halunken einlässt, kann das eingestrichene Bestechungsgeld dann nach 20 Jahren für die Entsorgung des Klimaschrotts wieder schön auspacken und dafür blechen. Super Deal!

  • Herzlichen Glückwunsch an die Vernunft und die Heimatliebe der Mehrheit.

  • Toll, eine Landschaftsunverstaltung weniger.

  • Die Windräder waren noch nicht einmal zur Strom-, sondern zur Wasserstofferzeugung gedacht.

    Kann mir jemand erklären, wer diese gewaltige Menge an H2 überhaupt abnimmt und wie sie transportiert wird? Oder ist das eigentlich uninteressant, weil es sich um ein mit öffentlichem Geld gefördertes Abschreibungsobjekt ohne wirtschaftlichen Nutzen handelt?

    • Wasserstoff wird nur aus dem überzähligen Strom generiert, aber soviel fällt da auch nicht an. Aus Wasserstoff kann man wieder Strom generieren (Wasserstoffmotor) allerdings mit großen Umwandlungsverlusten Strom->H2->Strom.

      • Den Artikel sollte man lesen, bevor man kommentiert.

        „EnBW wollte die Windräder bauen, um damit einen Elektrolyseur zu betreiben, der Wasserstoff erzeugt, wie es auf der Webseite des Unternehmens heißt.“

        0
  • Da es der Regierung anscheinend unmöglich ist die Fehlentwicklungen der Grünen Energiewende zu stoppen und zu revidieren müssen es jetzt die Bürger im einzelnen tun !!
    Ich Gratuliere dem Initiator der Bürgerinitiative und seinen Unterstützern !!

    Die Umstände können einen schon Gedanken machen wenn es da heißt :EnBW warb damit, dass die Firma jährlich 1,1 Millionen Euro an die Gemeinde zahlen würde – Geld, das für Kindergärten verwendet werden könne !! ??

    Mir stellt sich da die Frage ob wir unser Land jetzt gegen Windradflächen tauschen müssen um überhaupt noch öffentlich Aufgaben, für die wir eigentlich Steuern Zahlen, noch Finanziert zu bekommen !!

  • Und was soll uns jetzt vorm Klimatod retten?

  • Nun, der Schlüssel lautet: „Besonderes öffentliches Interesse“.

    Und schwupps – stehen die Windräder dort.

    • Ob die kriminelle Antifa gegen Geld diese Dinger – schwupps – dann wieder „abbaut“?
      Die kriegen ja alles sabotiert.
      Wäre das erste Mal in der Geschichte, dass die sich nützlich machten. 😉

  • Respekt….im Osten geht alles….Gruß ein Westdeutscher

  • Die Wasserstofftechnologie kann man auch an bestehenden Windkraftparks implementieren. Allerdings wird es da wohl nicht so viele Subventionen geben.
    Kann man auch an Solarparks einsetzen, eine zusätzliche Verschandelung der Landschaft ist nicht nötig.

  • Das gibt‘s allerdings auch nur im Osten ! Im Westen hat die Vetternwirtschaft noch eine stabile Basis.

  • Wasserstoffproduktion allein mit Wind (oder Solar) ist ein Unding. Elektrolyseure brauchen 24/7 zuverlässige Stromversorgung, sonst nehmen die Elektroden Schaden und der Wirkungsgrad sinkt, da die Prozesstemperatur nach jeder Flaute (oder Wolke bei Solar) wieder neu hochgefahren werden muss. Sehr aufschlussreich dazu das Youtube-Video von Hans-Werner Sinn (Weihnachtsvorlesung 2022, ab 1.56.18).

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