Börsenabsturz
Japans Banker warnen vor globalem „Finanzschock“, Premier spricht schon von „nationaler Krise“
Die Angst vor einer weltweiten Finanzkrise wächst: Ein führender japanischer Banker warnt vor einem drohenden „Finanzschock“ und einer „Kreditklemme“. Die Turbulenzen an den Börsen treffen Japan besonders hart. Premierminister Shigeru Ishiba spricht bereits von einer „nationalen Krise“.
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Zum Handelsauftakt am Montag verzeichnete der deutsche Leitindex DAX erneut massive Verluste. Nach einem Einbruch um über zehn Prozent auf 18.489 Punkte in den ersten Minuten pendelte sich das Börsenbarometer später bei rund 19.000 Punkten ein. Damit setzt sich der globale Ausverkauf fort, der durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurde.
Doch zunächst stürzten die Aktienmärkte in Asien ab – angeführt vom japanischen Nikkei-Index, der um 7,8 Prozent nachgab. Der Leitindex sackte auf 31.136,58 Punkte, was den drittgrößten Tagesverlust seit dem „Schwarzen Montag“ 1987 darstellt. Parallel brachen auch die Börsen in China und Hongkong ein; die chinesischen Indizes verloren innerhalb kürzester Zeit acht Prozent.
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Die Turbulenzen könnten eine weltweite Finanzkrise auslösen, befürchten nun sogar japanische Strategen. „Die Renditeaufschläge für US-Hochzinsanleihen haben ein Niveau erreicht, das Sorgen über eine Kreditkrise rechtfertigt“, warnt etwa Naka Matsuzawa, Chefstratege der japanischen Investmentbank Nomura. Die Renditeaufschläge für US-Hochzinsanleihen seien auf mehr als 400 Basispunkte gestiegen. „Wenn sich nichts ändert, könnte es zu einem Finanzschock und einer Kreditklemme kommen“, wird er in der NZZ zitiert.
Die von den USA verhängten Sonderzölle treffen Japans Wirtschaftsmodell ins Mark. Für Automobilimporte in die USA gelten ab sofort 25 Prozent Aufschläge – ein Schlag gegen Konzerne wie Toyota oder Honda, die fünf Prozent ihrer globalen Umsätze in Nordamerika erzielen. An den Börsen reagierten die Papiere der Autobauer mit Verlusten von bis zu fünf Prozent.
Noch prekärer ist die Lage bei Halbleitern: Weil die USA auch chinesische Chipimporte mit 34 Prozent besteuern, geraten japanische Zulieferer wie Tokyo Electron in den Sog des Handelskriegs. Etwa 60 Prozent der Halbleiter-Importe stammen aus Taiwan. Gleichzeitig bedrohen Pekings Vergeltungszölle auf US-Waren indirekt auch japanische Exporte über Drittmärkte.
Je höher die Renditen steigen, desto stärker fallen die Kurse der Anleihen – und desto teurer wird es für Staaten, sich zu finanzieren. Japan, das mit Schulden von 260 Prozent der Wirtschaftsleistung am stärksten verschuldet ist, kann schon minimale Zinserhöhungen kaum verkraften. Premierminister Shigeru Ishiba sprach bereits von einer „nationalen Krise“ und berief eine Krisensitzung ein.
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„Je höher die Renditen steigen, desto stärker fallen die Kurse der Anleihen – und desto teurer wird es für Staaten, sich zu finanzieren.“
Und in diesem Klima will Merz 1 Billion Schulden machen? Aber er wird ja wissen, was er tut.
Die globalen Märkte bestanden doch seid 2008 und besonders Corona zum großen Teil nur noch aus spekulativer heißer Luft. Die Trump Zölle sind erstens nicht in einer prohibitiven Höhe, zweitens wirken sie eher wie eine Mehrwertsteuer auf amerikanische Verbraucher und drittens hat Trump Zölle im den meistens Fällen nur benutzt um die anderen Länder an den Verhandlungstisch zu bewegen. Wenn Trump dort einen guten „Deal“ errungen hatte, waren die Zölle meistens rasch Geschichte. Aber bei Märkten in spekulativen Höhen reicht eine Kleinigkeit um eine Stampede auszulösen.
Eine gute Kaufgelegenheit für liquide und kühle Gemüter, allerdings erst, wenn die Kurse rationale Preise erreicht haben.
Ja, das ist unangenehm, wenn man der eigenen wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit gewahr wird. Da denkt man jahrelang, dass die USA -Bevölkerung mit ihrem Schuldenverhalten schon die Entwicklungshilfe des ganzen Planeten übernehmen wird und auf einmal wollen die nicht mehr und der ganze Planet schmiert wirtschaftlich ab. Anstatt sich mit dem größten Player zu versöhnen, ziehen die Europäer in den Handelskrieg gegen die Welt. Die Opfer muss ja nicht das simulierte Staatsgebilde EU bringen, sonden die europäischen Völker.
Würde es gut laufen, könnte die Welt künftig etwas mehr um US drumrum handeln. Schaun mehr mal, ob Staaten ihre Wirtschaft schützen, oder ihre gierige Industrie kampflos nach US abwandern lassen, sozusagen sehenden Auges zu „shitholes“ mutieren.
Die Amis selber werden auch verzückt über teure Auslandsprodukte sein. Amerikanische Firmen werden ihre Verkaufspreise dem neuen teuren Markt anpassen. Viel internationaler Wettbewerb ist dann ja nicht mehr. Kostet der Toyota mehr, wird auch der Chevi teurer.
Aber eins wird die ganze Welt auf jedenfall gelernt haben. Wie verlässlich und verrauenswürdig die Amis wirklich sind. Wirtschaftlich, als Natopartner, etc.
Aber gut, endlich passiert mal was und wir sind mitten drin, in der Historie.