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Demografie

Bevölkerungsentwicklung: Bis 2035 ist jeder vierte Deutsche im Rentenalter

Neue Vorausberechnungen des Statistischen Bundesamts zeigen einen drastischen Anstieg der Zahl älterer Menschen und einen deutlichen Rückgang der Erwerbsbevölkerung. Bis 2070 könnte sich der Anteil an Rentnern je Erwerbstätigen verdoppeln.

Demografischer Wandel: Symbolbild (imago images/ddbd)

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Deutschland steht vor deutlichen demografischen Verschiebungen. Nach der gestern vorgestellten 16. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts (Destatis) wird im Jahr 2035 bereits jede vierte Person 67 Jahre oder älter sein – 2024 war es noch jede fünfte. Alle 27 Varianten der Berechnung kommen zu diesem Ergebnis.

„Die Generation der Babyboomer befindet sich mitten im Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Auf sie folgen deutlich kleinere Jahrgänge“, sagte Karsten Lummer, Leiter der Bevölkerungsabteilung im Statistischen Bundesamt. Dadurch steigt die Zahl der Rentner kontinuierlich an.

Bis 2038 wird die Zahl der Menschen ab 67 Jahren je nach Entwicklung der Lebenserwartung auf 20,5 bis 21,3 Millionen steigen. „Das sind 3,8 bis 4,5 Millionen mehr als heute“, erklärte Elke Loichinger, Referatsleiterin für demografische Analysen. Der Anteil der Älteren wächst damit auf 25 bis 27 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Für den künftigen Pflegebedarf besonders relevant ist die Gruppe der Hochaltrigen. Ihre Zahl wird zunächst leicht sinken, da die geburtenschwachen Jahrgänge 1945–49 die Altersgrenze erreichen. Mit dem Einrücken der Babyboomer steigt sie jedoch deutlich – von 6,1 Millionen im Jahr 2024 auf 8,5 bis 9,8 Millionen im Jahr 2050.

Der demografische Wandel bedeutet zugleich einen erheblichen Rückgang der Menschen im Erwerbsalter. 2024 lebten 51,2 Millionen Menschen zwischen 20 und 66 Jahren in Deutschland. Selbst bei hoher Nettozuwanderung sinkt diese Zahl bis 2070 auf 45,3 Millionen – bei moderater Zuwanderung auf 41,2 Millionen, bei niedriger sogar auf 37,1 Millionen.

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Bereits heute kommen auf 100 Personen im Erwerbsalter 33 Personen im Rentenalter. Lummer zufolge könnten es 2070 im ungünstigsten Fall 61 Rentner sein: „Dann kämen auf eine Leistungsempfängerin oder einen Leistungsempfänger weniger als zwei Einzahlende.“ Das zeige, so Lummer, dass der „Druck auf die Sozialsysteme steigt“.

Die Geburtenrate, die zwischen 2016 und 2021 bei 1,6 Kindern pro Frau lag, ist seit 2022 deutlich gefallen und lag 2024 bei nur noch 1,35 Kindern je Frau. Als Gründe nannte Destatis-Referentin Olga Pötzsch eine „allgemeine Verunsicherung durch Inflation und Rezession, Knappheit an bezahlbarem Wohnraum und die politische Unsicherheit“.

Auch der verjüngende Effekt der Zuwanderung schwächt sich ab, weil die Nettozuwanderung gesunken ist. Daher kann Migration allein die strukturellen Veränderungen nicht ausgleichen.

Die demografische Entwicklung verläuft regional sehr unterschiedlich. In den westdeutschen Flächenländern kann die Bevölkerungszahl nur dann stabil gehalten werden, wenn auch künftig eine hohe Nettozuwanderung erreicht wird. Fällt diese niedriger aus, ist bis 2070 mit einem Rückgang zu rechnen. In den ostdeutschen Flächenländern zeigt dagegen jede Variante einen deutlichen Bevölkerungsverlust: Je nach Szenario schrumpfen sie bis 2070 um 14 bis 30 Prozent.

Die Stadtstaaten entwickeln sich dynamischer und wachsen in den meisten Modellen – allerdings nur unter Bedingungen mittlerer oder hoher Zuwanderung. Bei niedriger Zuwanderung könnten selbst sie langfristig Einwohner verlieren. Zugleich ist der demografische Alterungsprozess in Ostdeutschland bereits weiter fortgeschritten: Dort sind schon heute 24 Prozent der Bevölkerung 67 Jahre oder älter, gegenüber 20 Prozent in den westdeutschen Flächenländern und 17 Prozent in den Stadtstaaten.

Im Jahr 2070 werden nach moderater Entwicklung 74,7 Millionen Menschen in Deutschland leben – deutlich weniger als heute. Das Spektrum der Szenarien reicht von 63,9 bis 86,5 Millionen. Nur zwei der 27 Varianten zeigen leichtes Bevölkerungswachstum, beide beruhen auf hohen Geburtenraten und hoher Zuwanderung.

Die Destatis-Berechnung ist keine Prognose, sondern eine „Wenn-dann-Analyse“. Dennoch zeigen die Varianten klar, dass Deutschland altert, die Zahl der Hochaltrigen steigt und die Erwerbsbevölkerung schrumpft. Die Auswirkungen auf Rente, Pflege und Arbeitsmarkt dürften erheblich sein – unabhängig von der weiteren Entwicklung der Zuwanderung.

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24 Kommentare

  • Ja und, wir haben doch Millionen Fachkräfte bekommen die nach Marcel F. uns die Rente bezahlen…

    • Der Zustrom von meist unqualifizierten Migranten löst das Problem natürlich nicht, wie sich das die völlig naiv und lebensfremd agierenden Politiker seit 2015 gedacht haben, sondern verschärft es noch zusätzlich. Jetzt fliegt uns nicht nur das Rentensystem um die Ohren, sondern auch noch die sozialen Sicherungssysteme. Und als ob das nicht genug ist, spaltet es auch noch die Gesellschaft. Dümmer gehts wirklich nicht mehr.

      • Exakt, Millionen weiterer Menschen die am Trog sitzen wollen…

    • Dazwischen liegen noch ein paar tödliche Verteilungskämpfe. Die Restdeutschen können sich dann entscheiden, all das zu verschenken, was das Finanzamt ihnen noch ließ. Viel ist’s nicht…

  • Komisch es soll Menschen da draußen gegeben haben die vor Jahrzehnten davor schon warnten.
    Des weiteren lese ich Zuwanderung und Zuwanderung ,aber ich lese wie immer nichts wie man dem Problem her werden will.
    Ich freue mich auf meine Rente ,wenn es klappt zum 01.05.2029.

  • Man kann es nicht mehr hören, zumal wir Babyboomer schon über 60 Jahre für dieses Land arbeiten. Für was braucht man dann im Jahr 2025 Statistiken? Jeder weiß den Sachverhalt seit Jahrzehnten, außer die Politik natürlich.

    • Die Politik bemüht sich nach Leibeskräften unsere Kinderarmut voranzutreiben.
      Fing mit der Pille an und hört erwartungsgemäß mit 100.000 Schwangerschaftsabbrüchen p.a. nicht auf.

  • Entscheidend ist was eine Volkswirtschaft an Erlös bringt, nicht wieviele Menschen dort arbeiten. Die Boomer-Generation hat eine starke Wirtschaft aufgebaut, bis hin zum einstigen Exportweltmeister.
    Seit ein paar Jahren wird diese aber unter dem Ziel des Great Reset mitTransformation der Gesellschaft, unter der Ideologie des Klimagedöns zerstört. Somit die Basis für die Rente entschwindet und die Rente in der Inflation verdunstet.

  • Dafür gibt es bei unseren „Eliten“ doch schon sicher Lösungsvorschläge, z.B. Renteneintrittsalter auf 80 erhöhen oder die etwas radikalere Soylent Green Methode.

  • Bin ein bisschen enttäuscht. Hatte mir von der Corona „Impfung“ dahingehend mehr versprochen!

  • Na und ?
    Die arbeiten ja jetzt auch länger, weil sie 1. fachlich mehr drauf haben als die Jungen, 2. mehr Erfahrung und 3. mehr Durchhaltevermögen besitzen.
    Die Jungen gehen immer später in den Job, die Alten immer später raus aus dem Job.
    Was brauchen wir ?
    Kinder, Kinder, Kinder, und einen Numerus Clausus für ALLE Studiengänge.

    „Auf deutschen Unis drängen sich Millionen von Studierenden (ca. 2,9 Millionen im Wintersemester 2023/24), aber ein signifikanter Teil (rund 11-29%) bricht das Studium ab, viele scheitern an der Regelstudienzeit, kämpfen mit Einsamkeit, Prüfungsangst und Lernproblemen, was die Dynamik des „Rumdrückens“ komplex macht, denn nicht alle sind glücklich oder erfolgreich.“

  • Und wenn der Staat und nicht all die Jahre beklaut hatte, hatte jeder arbeitet 100000 € gespart, die er jetzt als Zusatzrente hätte. Der Staat bekommt ca. 74 % des Geldes.
    Es war genug Geld da.
    Wir wussten es seit über 50 Jahren.

  • Es gibt mehr „Alte“ als Junge, weil es irgendwann mal normal und natürlich war Kinder zu bekommen! Ist heut nicht mehr so, aus verschiedenen Gründen, auch weil man sich Kinder leisten können muß! Kein Thema, dann holen wir uns eben Leute aus dem Ausland, denen wir es dann so bequem machen, daß sie sich Kinder leisten können!?

  • Es braucht eine Rentenkasse die nicht zweckentfremdet wird. Vor allem braucht es keine zerstörerische Zuwanderung ins Sozialsystem.
    Die USA gehen auf Distanz zur maroden EU. Ein Wirtschaftsraum, der seine ganze Kraft zur Selbstzerstörung aufwendet, ist für die USA keine Option. Ein Wirtschaftsraum, der sich dem Sozialismus zuwendet, hat keine Zukunft in einer globalen Welt, die keine selbstzerstörerische Experimente macht und sich nur dem Fortschritt und Wohlergehen zuwendet. Erfolgsgeschichte wird anderswo geschrieben, als in der maroden EU.

  • „Alle 27 Varianten der Berechnung kommen zu diesem Ergebnis“
    Und was hat die Berechnung der 27!! Varianten den Steuerzahler wieder gekostet?
    Kann mir jemand einen Link zu den ganzen Varianten Posten?
    Die ganze Zuwanderung bringt doch eh nichts, wenn es keine Arbeit gibt, damit die Zugewanderten Steuern und Werte erwirtschaften könnten.
    Man sollte vielleicht mal für den arbeitenden Anteil der Bevölkerung Anreize schaffen Kinder in die Welt zu setzen.

  • Bis 2035 ist jeder vierte Deutsche im Rentenalter.. Oder auch nicht, wenn die Kriegstreiberregierung bis dahin den 3. WK provoziert und ausgelöst hat.

  • Bis 2035 ist Deutschland ein islamisches Land, das von Linken und Islamisten in Anzügen mit Krawatte regiert wird, wenn das so weitergeht.

  • Hauptsache unsere Politiker erhöhen automatisiert ihre Diäten und haben eine sehr üppige Pension!

    2035 wird Deutschland auch umgetauft! In Deutscher*innen-Arabisch-Regenbogen-Land!

  • Und bis 2030 sind auch die derzeitigen Schulklassen mit bis zu 100 % „Migrantenanteil“ in Lohn und Arbeit, oder auch nicht.
    DAS verschärft das Problem bestimmt!

  • Auf AN ist schon jeder zweite im Rentenalter.

    • Du wirst ja zum Glück nie Rentner.

      • Bestreite ich nicht, so wie die Rentenkasse kaputt gewirtschaftet wird…

        • Ich denke, das wird mit der Rentenkasse herzlich wenig zu tun haben.

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        • Ja, ja, Du mich auch…

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