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Silvester-Eskalation

Berliner CDU will Grenzkontrollen gegen illegale Böller

Nach diversen illegalen Kugelbomben-Explosionen mit Sachschäden und teils lebensbedrohlich Verletzten fordert die Berliner CDU jetzt Grenzkontrollen gegen Böller: Die Einfuhr dieser Art von Feuerwerk aus dem osteuropäischen Ausland müsse unterbunden werden.

Von

Burkard Dregger, CDU-Innenpolitiker im Berliner Abgeordnetenhaus

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Im Zuge der eskalierten Silvesternacht in Berlin hat die CDU im Abgeordnetenhaus Maßnahmen gegen die Einfuhr von illegalem Feuerwerk aus vor allem dem osteuropäischen Ausland gefordert. Der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Burkard Dregger, forderte gegenüber dem rbb im äußersten Fall Grenzkontrollen, um die Einfuhr solcher Sprengkörper zu verhindern.

„Der Import verbotener Feuerwerkskörper – Kugelbomben – aus dem östlichen Ausland muss durch noch schärfere Grenzkontrollen unterbunden werden“, sagte Dregger. Weil diese vor allem aus Polen und aus Tschechien auf Bundesgebiet eingeführt werden würden, müsse man im Austausch mit den dortigen Behörden Lösungen finden, erklärte der Innenpolitiker weiter.

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Aus den Reihen der Grünen in Berlin kommt derweil die wiederholte Forderung nach einem grundsätzlichen Böller-Verbot. „Die Frage ist, wieso wir als Gesellschaft für eine Nacht des Böllerns bereit sind, unzählige Kollateralschäden für Mensch, Tier und Umwelt in Kauf zu nehmen“, sagte der innenpolitische Sprecher der Grünen im Abgeordnetenhaus, Vasili Franco.

In Berlin war es in der Silvesternacht erneut zu massiven Ausschreitungen gekommen – trotz der Berichte über „weitgehend friedliche“ Nacht gab es diverse Angriffe auf Menschen und insbesondere auf Einsatzkräfte von Rettungsdiensten und Polizei. Inzwischen sprechen die Berliner Behörden von über 400 Festnahmen in der Nacht des Jahreswechsels.

Erneut wurden mit verbotenem Feuerwerk massive Schäden verursacht: Im Stadtteil Schöneberg wurden durch die Wucht einer Kugelbomben-Detonation Häuserfassaden und Autos schwer beschädigt, Fensterscheiben barsten durch den Druck der Explosion. 36 Wohnungen sind vorerst unbewohnbar, heißt es vonseiten der Behörden. In Neukölln beschädigte die Druckwelle einer Kugelbombe Fensterscheiben von vier Wohnhäusern und drei Autos. In Tegel wurde eine solche Kugelbombe mitten in einer Menschenmenge gezündet – acht Personen wurden verletzt, darunter zwei lebensbedrohlich. Unter diesen beiden ist auch ein Kind.

Fachleute beobachteten laut rbb über den Jahreswechsel in Berlin, dass solche verbotenen Sprengkörper vermehrt und oft unkontrolliert explodierten. Zahlreiche Menschen wurden dabei verletzt, mehrere offenbar schwer. Kugelbomben bestehen oft aus mehreren Kilogramm Sprengstoff und können einen Explosionsdurchmesser von über hundert Metern haben. Notfallmediziner aus Berlin berichteten dem rbb auch über eine Zunahme von Verletzungen durch selbst konstruierte Kugelbomben: Die Direktorin des Berliner Unfallkrankenhauses erklärte, man habe auffällig viele Verletzte aufgrund selbstgebastelter Kugelbomben in der Silvesternacht gesehen. Auch die Feuerwehr habe in diesem Jahr deutlich mehr Unfälle mit Kugelbomben registriert, heißt es weiter.

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