Bürokratie-Irrsinn
Bäcker muss 15.000 Euro Steuern nachzahlen – wegen 2 Prozent zu wenig Milch im Cappuccino
Die Bürokratie in Deutschland erdrückt viele Bäcker. Statt zu backen, verbringen sie Stunden mit Formularen und Vorschriften. Ein Bäcker musste 15.000 Euro nachzahlen, weil der Milchanteil in seinen Cappuccinos zu niedrig war.
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Wer in Deutschland Brot backen will, braucht ein dickes Fell. Denn die Flut an Gesetzen, Verordnungen und Auflagen, die Bäcker hierzulande erdulden müssen, kann schwindelerregend sein. Da wundert es kaum noch, dass immer mehr Betriebe aufgeben. Eine Reportage von Kontrovers (BR) zeigt, wie die Bürokratie das Bäckerhandwerk immer mehr erdrückt.
Die Liste der Vorschriften ist lang und kompliziert – von der Belegausgabepflicht über die Verpackungsverordnung bis hin zu Kühlungsprotokollen. Stephan Kopp, Geschäftsführer der bayerischen Bäckerinnung, gegenüber Kontrovers: „Man sitzt im Büro, macht auch nichts für seinen Betrieb, bestellt keine Waren, man macht keine Personalplanung. Sondern es sind einfach nur Registrierarbeiten für den Staat.“
Wer bei dieser Dokumentation einen Fehler macht, kann schnell in die Schuldenfalle geraten. Und die Strafen für Verstöße gegen teils absurde Vorschriften können happig ausfallen. Nico Scheller, Inhaber der Lokalbäckerei „Brotzeit“ berichtet: Bei seiner ersten Steuerprüfung sei der Milchanteil in seinen Cappuccinos nachgemessen worden. Weil der Anteil zwei Prozent unter der Norm lag, hätte der Kaffee höher besteuert werden müssen.
So musste er für jeden verkauften Becher rückwirkend Steuern nachzahlen. Summe: 14.000 bis 15.000 Euro. Kontrovers zitiert eine Studie der bayerischen Bäckerinnung, laut der sechs von zehn Bäckern, die aufhörten, die Bürokratielast als Grund für das Ende angeben.
Anstatt endlich Entlastung zu schaffen, produziert die Ampel-Regierung fleißig neue Gesetze. Dabei wächst der bürokratische Wahnsinn von Jahr zu Jahr. Laut aktuellen Zahlen gab es 2022 bereits 1.773 Bundesgesetze mit 50.738 Einzelnormen sowie 2.795 Verordnungen mit 42.590 Einzelnormen. Zum Vergleich: 2010 waren es noch 1.668 Gesetze mit 43.085 Normen und 2.655 Verordnungen mit 36.850 Normen.
In den vergangenen acht Jahren ist die Zahl der Bäckereibetriebe in Deutschland um über 20 Prozent gesunken – das betrifft vor allem kleine, familiengeführte Betriebe. So musste etwa die traditionsreiche Bäckerei „Sachse“ aus dem sächsischen Dohna am Montag Insolvenz anmelden (Apollo News berichtete) 50 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz. Neun Filialen besaß die Bäckerei, unter anderem in Dohna, Pirna, Berggießhübel und Bad Gottleuba. Die 50 Mitarbeiter der Traditionsbäckerei verlieren jetzt ihren Job.
Nach Angaben der Handwerkskammern Leipzig, Chemnitz und Dresden haben in den vergangenen zehn Jahren fast 300 Bäckereien in Sachsen ihr Geschäft aufgegeben. Zwischen 2020 und 2023 haben beispielsweise im Kammerbezirk Chemnitz rund 40 Bäckereien geschlossen – und dazu zählen nur die Hauptbetriebe, die jeweiligen Filialen kommen noch hinzu.
„Witzigerweise“ schließen keine Kebabs.
Unsere drei können sich trotz sehr niedrigem Gastaufkommen seit Jahren halten, halten, halten. Jedesmal wenn ich da vorbeifahre, wär‘ ich gerne Buchprüfer oder vom Gesundheitsamt. Wir werden den Eindruck nicht los, dass nur deutsch geführte Betriebe geprüft werden.
Das ist ähnlich, wie mit dem „Bauernsterben“. Klein- und Mittelbetriebe sind nicht gewünscht. Dafür gibt es Laborfleisch, vertikal Farming und Industriebrot!
So wird das ehrliche Backhandwerk totgemacht, damit die Leute letztendlich alle das Industrie-Brot, überhaupt alles Gebackene, aus den Backkonzernen kaufen müssen.
Da hilft nur noch Selberbacken.
Man ist Unternehmer, weil man etwas unternimmt. Ich war bis vor zehn Jahren Geschäftsführer eines Einzelhandelsunternehmens. Damals waren die bürokratischen Vorgaben noch nicht so extrem, aber auch vorhanden. Die „Lösung“ ist, dass Strukturen bzw. Abläufe geschaffen werden müssen, die diese bürokratischen Vorgaben mehr oder weniger automatisch umsetzen und man ggf. Zahlen vollautomatisiert ausgeben und melden kann. Dazu muss eine Struktur – meist in der IT – nur einmal geschaffen zu werden. Das „Problem“ an der Sache ist, dass man es hier meist mit keinen „Büromenschen“ zu tun hat, die nicht in diesen Strukturen denken und die Angelegenheiten deswegen „kompliziert“ werden. Ein großer Nachteil der Bürokratisierung eines Betriebes ist, dass man die Flexibilität verliert und man den Kunden immer weniger individuell betreuen kann. Das hat zur Folge, dass der in einem engagierten Fachbetrieb bald der gleiche kalte Wind weht, wie in Konzern-Filialen, was politisch wohl so beabsichtigt ist.
Das ist alles so gewollt. Durch den starken Mittelstand wurde in Deutschland über Jahrzehnte verhindert, daß sich allzu übermächtige Monopole bilden oder US-Fonds einfach alles zusammen kaufen. Denn alteingesessene Familienbetriebe kann man nicht einfach feindlich übernehmen.
Unsere Wirtschaft wird von den grünen Transatlantikern sturmreif geschossen für die Übernahme durch US-Großinvestoren.
Wir müssen wohl einfach Verständnis haben.
Irgendwo müssen doch die 500000 Euro herkommen, die für die Flüge der Regierungspolitiker zu den Fußballspielen
gebraucht wurden.
Selber scheinen sie so arm zu sein, dass sie es nicht aus privater Kasse bezahlen konnten.
Da lachen die Hühner. 2 % Milchanteil? Alleine dass hier Außenprüfer auf Handwerksbetriebe hingeschickt werden ist ein Unding. Dabei gibt es die großen Fische, die davon kommen.