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Bosch und Co.

Betriebsräte großer Autozulieferer warnen vor Verbrenner-Verbot

Die Betriebsräte der drei Zulieferer Bosch, ZF und Mahle haben sich deutlich für eine Aufweichung des Verbrenner-Verbots ausgesprochen. Ohne eine solche Anpassung auf EU-Ebene könnten noch mehr Stellen in der heimischen Automobilindustrie wegfallen.

Ganz nah dran an der Politik: VW-Chef Oliver Blume und andere Vertreter beim Strategiedialog Automobilwirtschaft BW mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann. (IMAGO/Arnulf Hettrich)

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Bosch, ZF, Mahle – die Betriebsräte dieser drei großen Automobilzulieferer wenden sich gegen das Verbrenner-Aus, das die EU-Kommission ab 2035 durchsetzen möchte. Denn die negativen Auswirkungen, die die strengen EU-Klimaregeln für die deutsche Automobilindustrie mit sich bringen, sind verheerend. Besonders die sich stetig verschärfenden Flottengrenzwerte, die letztlich auf ein vollständiges Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 zulaufen, erweisen sich als problematisch. Weitreichende Gewinn- und Umsatzeinbrüche bei den Autobauern sind die Folge.

Dies hat auch gravierende Konsequenzen für die deutschen Autozulieferer, die stark von der wirtschaftlichen Lage der heimischen Hersteller abhängig sind. Sinkende Absatzzahlen führen dazu, dass die Autobauer weniger Aufträge vergeben. Dadurch geraten auch die Zulieferer zunehmend unter wirtschaftlichen Druck und stehen teilweise sogar vor existenziellen Herausforderungen.

Wie stark der EU-Klimakurs und seine Folgen die deutsche Zuliefererindustrie aus dem Gleichgewicht bringen, wurde zuletzt deutlich: Die Zahl der Insolvenzen in der Branche ist hoch, zudem häufen sich Stellenstreichungen (mehr dazu hier). Vor diesem Hintergrund hat sich, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, nun ein Zusammenschluss der Gesamtbetriebsratsvorsitzenden der Autozulieferer Bosch, ZF und Mahle gebildet, der sich mit einer eindringlichen Warnung an die deutsche Politik wendet.

Das Bündnis fordert einen Kurswechsel beim geplanten Verbrenner-Aus ab 2035 und drängt die Bundesregierung, diese Position geschlossen gegenüber EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu vertreten. „Wir stellen die CO2-Neutralität nicht infrage, aber wir brauchen mehr Zeit, um diesen Wandel hinzubekommen“, betont Frank Sell, oberster Arbeitnehmervertreter bei Bosch. Nach Vorstellung der Betriebsräte könnte ein entschleunigter Übergang zur Elektromobilität die Branche stabilisieren und die Unternehmen entlasten.

Das Gremium warnt deutlich: Sollte Brüssel starr am Verbrenner-Verbot festhalten, werde sich die ohnehin angespannte Lage der europäischen – und insbesondere der deutschen – Autoindustrie weiter verschlechtern. Vor allem der Arbeitsplatzabbau könnte weiter ausgeweitet werden. „Wenn wir wirklich nur auf rein batterieelektrische Fahrzeuge setzen, bedeutet das einen weiteren massiven Stellenabbau in Deutschland. Zusätzlich zu all den Sparprogrammen, die jetzt schon auf dem Tisch liegen. Und an jedem Industriearbeitsplatz hängen noch mindestens zwei bis drei weitere Arbeitsplätze dran“, sagt Boris Schwürz, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Mahle.

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Bereits jetzt ist das Ausmaß der Stellenkürzungen, das allein bei den drei großen Zulieferern umgesetzt werden soll, enorm. Bosch hatte zuletzt angekündigt, zusätzlich zu den bereits im Jahr 2024 gestrichenen 9.000 Stellen weitere 13.000 Jobs abzubauen (Apollo News berichtete). Dieser Abbau ist Teil eines Sparprogramms, mit dem Bosch bis 2030 jährlich rund 2,5 Milliarden Euro einsparen will. Besonders betroffen von dem Sparkurs ist die Mobility-Sparte, die Geschäftsbereiche Power Solutions und Electrified Motion sowie Produktion, Verwaltung und Vertrieb. Da bei Bosch noch bis 2027 die Beschäftigungssicherung gilt, kann der Stellenabbau in Deutschland vorerst nur über freiwillige Regelungen wie Abfindungen oder Vorruhestand erfolgen. Danach stehen dem Unternehmen jedoch alle Wege für betriebsbedingte Kündigungen offen.

ZF Friedrichshafen plant, bis Ende 2028 bis zu 14.000 der insgesamt 54.000 Stellen in Deutschland abzubauen. Dieser umfassende Stellenabbau betrifft Produktion, Verwaltung und Entwicklungsbereiche und soll durch Altersteilzeit- und Abfindungsprogramme sozialverträglich gestaltet werden.

Mahle plant derzeit einen Stellenabbau von etwa 1.000 Arbeitsplätzen weltweit, wobei ein großer Teil davon in Deutschland am Standort Stuttgart in den Bereichen Entwicklung und Verwaltung entfällt. Bereits im Juli 2025 wurden rund 600 Stellen in Deutschland gestrichen. Auch bei den Sachkosten möchte das Unternehmen einsparen. Durch diese Maßnahmen will der Zulieferer die Kosten jährlich um rund 150 Millionen Euro reduzieren (Apollo News berichtete).

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25 Kommentare

  • Erste Vorschläge zum Verbrennerverbot in der EU:
    Juli 2021: EU-Kommission legt im „Fit for 55“-Paket erstmals den Plan vor, ab 2035 nur noch CO₂-neutrale Neuwagen zuzulassen → faktisches Verbrennerverbot.

    November 2025-Betriebsräten fällt auf,Verbrennerverbot ist Nicht so toll.
    4 Jahre+4 Monate später.
    Ihr seid die Besten!

    • Nein,war schon vor ca. 15 Jahren klar!Denn da hat man schon beschlossen immer strengere Grenzwerte inklusive Strafen einzuführen.Und es war auch klar das man die Gr. irgendwann nicht mehr einhalten kann.

  • das fällt denen ja rechtzeitig ein

  • Alle die jetzt rumheulen waren damals bei Habeck ganz tief hinten drin.

  • Die Einsicht kommt reichlich spät.
    Bleiben jetzt im Ländle die Gewerbesteuern aus?

  • Dann würde es auch keine Betriebsräte mehr geben! Wählt echte Vertreter!

  • „Das Bündnis fordert einen Kurswechsel … und drängt die Bundesregierung, diese Position geschlossen gegenüber EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu vertreten.“ Ich sehe bereits zwei Fehler in dem Ansatz: Die Bundesregierung und VdL.

  • Das fällt ihnen ja früh ein, zeigt aber was für Leuchten da in den Betriebsräten und Gewerkschaften sitzen.

  • Auf der Intensivstation angekommen fällt Euch auf ,
    es könnte vielleicht etwas schief gelaufen sein ?

    Heult leise , viele von Euch würden auch heute immer noch gegen
    den eigenen Job wählen !

    Das ist die bittere Realität !

  • DAMALS den Mund aufmachen hätte Geschäfte retten können.

    „Elite.“

  • Nein-Doch-Oh..Warnt vor Verbrennerverbot. Gibts doch garnicht.

    • Milliarden-Verluste. Nein – doch! – Ooh.
      Wer sind schon Bosch, ZF und Mahle? In grünen Kreisen weitgehend unbekannt.
      Die „Energiewende“ ist wichtiger als ein paar Autozulieferer und etliche zehntausende Arbeitsplätze.
      Die Arbeitsplätze sind ja auch nicht weg – sondern nur woanders.

  • Nix da. Das ziehen wir jetzt bis zum bitteren Ende durch.
    Es gab schon lange genug hü und hott.
    Das wird jetzt alles transformiert und digitalisiert. Nur die Faxgeräte in den Ämtern bleiben.
    Wer sich so von der EU auf der Nase rumtanzen lässt hat es nicht anders verdient.

  • Die Achse des Untragbaren, Berlin und das Cäsarenreich Brüssel, werden nicht von der Agenda abweichen. Einige Zulieferer halten sich gerade noch mit Kurzarbeit über Wasser, einige haben schon den Laden zugemacht. Die Aufträge, die auf dem Markt noch verfügbar wären, sind nicht einmal mehr selbstkostendeckend. Man kann nur hoffen, dass sich die Protagonisten irgendwann einmal verantworten müssen.

  • Viel zu spät! Das war 2021, während der „Pandemie“, den Leuten mit gesundem Menschenverstand klar, dass das schief geht. Warum seit ihr damals nicht aufgestanden??

  • Vor nicht allzulanger Zeit haben diese Leute der Zerstörung der Industrie noch zugejubelt.
    Nachdem das Kind schon kräftig im Brunnen steckt, bekommen es die Blitzmerker auch mal mit.

  • Was für arme Würstchen? Konnten doch gar nicht laut genug mit den Grünen rumposaunen wie toll doch der E Auto Quatsch ist!

  • Geliefert wie bestellt!
    Wenn die jetzt erst zu sich kommen, müssen sie lange ung tief geschlafen haben.
    Ihr habt doch alle gerufen um mit schwarz, rot und grün gegen blau zu votieren!
    Zu diesem Zeitpunkt war klar was rot und grün wollten und das unter Merz die VDU zur Stockpuppe vom Lars würde.
    Was regt ihr Euch auf?
    Lasst Euch von Euren künftig Arbeitslosen Kollegen und Wählern feiern.
    Könnt ja ausschlafen.

  • Betriebsräte; die Vasallen der Politik.

  • Zu spät. Die DGB-Päpste habens verbockt. Unsere Leute Eltern Kinder Kollegen Nachbarn Freunde kaufen nur noch Japaner Koreaner und tja das wird spannend Chinesen. Die Polit-„Elite“ in der Berliner & Brüsseler Blase sollte haftbar gemacht werden. In der neudeutschen 3-Klassen-Justiz ein unmögliches Unterfangen.

  • Diese Gewerkschaften komplett aus den Betrieben rauswerfen! Die haben diesen E-Mist mitgetragen! Und jetzt proklamieren die sich als Retter? Weg damit! Sofort austreten aus diesem asozialen Vereinen! Die arbeiten gegen die Belegschaft, gegen den Betrieb, aber für diese Regierung! Afuera!

  • Verwunderlich …
    JETZT, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist (aka das Mitglied sich bei der “Arbeits“-Agentur zu melden hat), kommen diese klimadebilen „Blitzmerker“ zu ihren grandiosen Erkenntnissen.
    Leider Jahre zu spät – der Zug ist abgefahren, bzw, ins Ausland abgedampft …

  • Die Mitläufer erklären jetzt, wie es gehen sollte? Ekelhaft! Werft diese „Betriebsräte“ einfach aus den Betrieben! Sie „arbeiten“ gegen den Arbeitnehmer und -geber, aber für die Politik! Wann verstehen es die Leute?

  • Diese elenden Betriebsräte sollte man als Erstes den Ausgang zeigen! Sie sind Komplizen im Niedergang der Autoindustrie.
    Sind diese Betriebsräte „debil“? Mal eine ehrliche Frage.

  • Das wird ja auch mal langsam Zeit oder wie lange will man sich von den Grünen und ihren Klima Fakes noch verarschxx lassen…

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