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Essen

Israelische Botschaft verurteilt „naive“ Anti-Merz-Demonstranten, die zu antisemitischer Kundgebung schweigen

Am Samstag kreuzte eine pro-palästinensische Kundgebung eine Demonstration gegen CDU und AfD in Essen. Während die pro-palästinensischen Demonstranten antisemitische Parolen riefen, schwiegen die „Gegen-Rechts“-Demonstranten plötzlich.

Teilnehmer der Demonstration gegen die CDU und AfD in Essen am Samstag.

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Am Samstag kreuzten sich in Essen zwei Demonstrationszüge: Eine Kundgebung gegen die Migrationspolitik von AfD und CDU traf auf eine pro-palästinensische Demonstration, bei der anti-israelische Parolen gerufen wurden. Die Teilnehmer der Demonstration gegen Rechts hielten dem jedoch nichts entgegen – die israelische Botschaft in Deutschland zeigte sich daraufhin schockiert.

Ein Video zeigt, wie die Teilnehmer der Kundgebung gegen AfD und CDU Plakate mit „Kein Platz für Nazis“ hochhielten, während die pro-palästinensischen Demonstranten große Palästina-Flaggen schwenkten und „Israel muss verurteilt werden“ sowie „Muslimisch, jüdisch oder christlich: Wir sind antizionistisch“ riefen.

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In dem Videoausschnitt ist keine Gegenrede wahrzunehmen. Einzelne Teilnehmer der Demonstration gegen AfD und CDU zeigten sogar das bekannte Victory-Handzeichen zu den pro-palästinensischen Demonstranten. Während die erste Gruppe dicht beieinanderstand, bestand die pro-palästinensische Kundgebung aus einem losen Zug. Getrennt wurden beide Gruppen von einigen Polizisten.

Die israelische Botschaft reagierte am Montag auf das Video. „Besonders erschreckend ist die Stille derjenigen, die für Menschenrechte eintreten, aber nichts unternehmen. Wer neben antisemitischen Parolen steht oder wegschaut, macht sich mitschuldig“, hieß es in einem Beitrag auf X. „Traurige Zeiten für die deutsche Gesellschaft“, kommentierte die Auslandsvertretung.

„Das ist kein Ausdruck von ‚Meinungsfreiheit‘, sondern blanker Judenhass, der nicht toleriert werden darf“, hieß es weiter. „Es ist an der Zeit, dass diese ‚naiven‘ Demonstranten aufwachen. Wer für Gerechtigkeit einsteht, muss den Antisemitismus in den eigenen Reihen bekämpfen. Verurteilt den Hass und geht nicht mit denen, die zur Gewalt gegen Juden aufrufen. Alles andere ist Mittäterschaft.“

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Ein weiteres Video der pro-palästinensischen Demonstration zeigt dann einen Sprecher, der im Verlauf der Demonstration „Zionisten sind Faschisten, töten Kinder und Zivilisten“ rief. Weiter sagte er: „Netanjahu, wirst bald sehen, Gaza wird am Ende stehen. Von Deutschland bis nach Palästin: Gegen Nazi-Benjamin.“ Außerdem sagte er, dass eine Waffenruhe nicht reiche, sondern dass „Zionisten vor Gericht“ gestellt werden sollen.

Bei der gegen die CDU und AfD gerichteten Demonstration nahmen nach Angaben der Polizei 14.000 Menschen teil. Die Veranstalter hatten mit 3.000 Teilnehmern gerechnet. Das Bündnis „Zusammen gegen Rechts“ hatte zur Demonstration aufgerufen. Daran nahmen Antifa-Gruppierungen, die SPD, die Grünen, die Gewerkschaft Ver.di und die „Omas gegen Rechts“ teil. Die Teilnehmer riefen unter anderem „Wir sind die Brandmauer!“ und stimmten das Lied „Gegen den Faschismus hier im Land – auf die Barrikaden, auf die Barrikaden!“ an.

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