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Aufarbeitung

AfD beantragt Corona-Untersuchungsausschuss im sächsischen Landtag

Die AfD-Fraktion im sächsischen Landtag hat am Dienstag einen Antrag auf einen parlamentarischen Corona-Untersuchungsausschuss eingebracht. Weil die AfD über ausreichend Abgeordnete verfügt, wird der Ausschuss voraussichtlich in den kommenden Wochen beschlossen werden.

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Jörg Urban, Fraktionsvorsitzender der AfD im sächsischen Landtag, hat am Dienstag den Antrag auf einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss verkündet.

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Die AfD-Fraktion im sächsischen Landtag hat am Dienstag einen dringlichen Antrag auf die Einsetzung eines parlamentarischen Corona-Untersuchungsausschusses eingebracht. Demnach soll das Vorhaben in den kommenden Wochen im Landtag thematisiert werden. Anschließend soll ein Ausschuss mit dem Namen „Untersuchung der Krisenpolitik der sächsischen Staatsregierung im Zusammenhang mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 und der Erkrankung COVID-19 für den Zeitraum von 2019 bis zum Tag, an dem der Einsetzungsbeschluss gefasst wird“ einberufen werden.

Ermöglicht wird das durch die Fraktionsstärke: Für einen solchen Antrag braucht es im sächsischen Landtag 20 Prozent der 119 Sitze, also 24 Abgeordnete. Die AfD ist nach den Landtagswahlen am 1. September mit 40 Mandatsträgern im Landtag vertreten. Auch in der vergangenen Legislaturperiode war die Partei mit 38 Abgeordneten vertreten, jetzt kann die Partei aber die vollen fünf Jahre für den Ausschuss nutzen. 

„Wir wollen die gesamte Legislaturperiode bis 2029 nutzen, um die schwerwiegenden Grundrechtsverletzungen der Regierung zu untersuchen“, erklärte der Fraktionsvorsitzende Jörg Urban deshalb in einer Mitteilung. In diesem Rahmen soll auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer aussagen, „warum in Sachsen Versammlungen an der frischen Luft nur mit zehn Personen erlaubt waren“. Die AfD habe „von Anfang an den Eindruck, dass hier Bürgerproteste unterdrückt werden sollten“, meint Urban.

„Mit dem Impfzwang und den zahlreichen Lockdowns wurde der Rechtsstaat mit Füßen getreten“, erklärt der Fraktionsvorsitzende weiter und meint, auch die freiheitlich-demokratische Grundordnung sei ausgehebelt worden. „Spätestens nach der Veröffentlichung der RKI-Protokolle stellt sich die Frage, ob die Ministerpräsidentenkonferenz, in der auch Herr Kretschmer saß, die Empfehlungen von Wissenschaftlern bewusst übergangen hat.“

Mit dem Antrag kam die AfD dem BSW zuvor, das am Montag ein identisches Vorhaben bekräftigte. Das Problem: Das BSW ist lediglich mit 15 Abgeordneten im Landtag vertreten. Außerdem ist die CDU bei einer Regierungsbildung auf das BSW und eine weitere Partei – Linke oder SPD – angewiesen (Apollo News berichtete). CDU und SPD stehen einem Untersuchungsausschuss jedoch ablehnend gegenüber.

Weil die Sondierungsgespräche der drei Parteien obendrein zunächst ohne erste Ergebnisse bis zum 14. Oktober pausiert wurden, galt der BSW-Coup ohnehin als hinfällig. Zwar hätte das BSW gemeinsame Sache mit der AfD machen können, um den Ausschuss dennoch als eigenen Erfolg darzustellen, die BSW-Fraktionsvorsitzende Sabine Zimmermann teilte der Leipziger Volkszeitung jedoch am Montag mit: „Da wird es keine Gespräche geben. Wir werden nicht aktiv mit der AfD zusammenarbeiten“.

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