Automobilkrise
Abschied von Elektro? Absatzkrise in China zwingt Porsche zur Neuausrichtung
Porsche kämpft mit einer Absatzkrise in China, lokale E-Auto-Hersteller setzen Porsche mit günstigen Angeboten massiv unter Druck. Der Sportwagenhersteller will nun weg von der reinen E-Strategie - die zur Deindustrialisierung Europas führe.
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Porsche steht im wichtigen chinesischen Markt unter erheblichem Druck. Der einst relevanteste Wachstumsmarkt für den deutschen Sportwagenhersteller verliert an Bedeutung – und zwingt Porsche, seine Strategie anzupassen. Die Nachfrage in China schwächelt, während lokale Automobilhersteller den Elektrofahrzeugmarkt dominieren und europäische Anbieter mit Preisdumping deutlich unterbieten. Dieser Umbruch hat Porsche mit einem spürbaren Rückgang der Verkaufszahlen und finanziellen Herausforderungen konfrontiert.
Lutz Meschke, Finanzchef von Porsche, skizzierte die Herausforderungen auf dem chinesischen Markt drastisch: „China hat sich in Richtung Elektrifizierung gewandelt, da spielen Europäer leider keine Rolle mehr.“ Der bisher größte Automarkt der Welt wird zunehmend von einheimischen Herstellern dominiert, die ihre Elektrofahrzeuge deutlich günstiger anbieten können als europäische Hersteller. Meschke verdeutlicht die Problematik anhand eines Beispiels: Chinesische Hersteller bieten Premium-Elektrofahrzeuge zu Preisen von etwa 30.000 Euro an, wo europäische Marken bisher Preise zwischen 70.000 und 80.000 Euro führen.
Porsches Absatzrückgang in China ist deutlich: Schon 2023 ging der Verkauf in der Volksrepublik um 15 Prozent auf knapp 80.000 Fahrzeuge zurück, und die Zahlen verschlechterten sich im ersten Halbjahr 2024 weiter. Lediglich 30.000 Kunden entschieden sich in dieser Zeit für einen Porsche, was einem Minus von einem Drittel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Als Reaktion auf diesen Verlust hat Porsche seinen China-Chef ausgetauscht und steuert um, um die Verluste durch Investitionen in andere Märkte zu kompensieren. Aktuell liegt der Anteil der in China verkauften Fahrzeuge nur noch bei 18 Prozent des Gesamtabsatzes – ein starker Rückgang im Vergleich zu früheren Jahren, in denen der Anteil bei über 32 Prozent lag.
Im dritten Quartal 2024 verzeichnete das Unternehmen einen signifikanten Rückgang der operativen Marge auf 10,8 Prozent – ein starker Einbruch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch der Umsatz sank in den ersten neun Monaten des Jahres um 5,2 Prozent auf 28,56 Milliarden Euro, der operative Gewinn fiel um 26,7 Prozent auf 4,04 Milliarden Euro. Ursprünglich hatte Porsche für 2024 eine operative Rendite von 15 bis 17 Prozent angestrebt, musste diese jedoch aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen auf 14 bis 15 Prozent nach unten korrigieren.
Angesichts der schwierigen Marktbedingungen in China passt Porsche seine Elektrifizierungsstrategie an. War ursprünglich geplant, bis 2030 mehr als 80 Prozent der Modelle vollelektrisch anzubieten, prüft der Sportwagenhersteller nun, auch weiterhin Verbrennungs- und Hybridantriebe im Programm zu behalten. „Wir beschäftigen uns gerade damit, dass die ursprünglich rein elektrisch geplanten Fahrzeuge in Zukunft doch noch einen Hybrid-Antrieb oder einen Verbrennungsmotor erhalten,“ erklärte Meschke.
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erst der politik nachlaufen, dann jammern. die deutschen manager sind teil des problems, rückgratlose mitläufer. das war doch absehbar…
Wenn die Chinesischen Reisbauern mit einem Batterietraktor durch die Reisfelder fahren, können wir über die Alltagstauglichkeit der Dinger reden. Bis dahin bleib ich auf der sicheren Seite, sprich meinem Diesel.
Nun, auch auf heimischen Straßen begegnet man gelegentlich einem E-Porsche. Dabei frage ich mich stets, weshalb man einen E-Porsche kauft statt eines E(chten) Porsche.
Dumm gelaufen, wenn man seine eigenen Märkte nicht versteht.
Fehlentscheidungen korrigieren, um Geschäfte anzukurbeln. Gut so.
Angesichts dessen, dass Banken keine Kredite für Investitionen außerhalb der von Amts wegen für die Automobilindustrie vorgegebenen Elektrifizierung ausreichen, kann von Technologieoffenheit weiterhin keine Rede sein. Vor allem die Zulieferer bringt solch eine Politik arg in existenzielle Nöte. Es ist dann in der Tat nicht abwegig, in wenigen Jahren eine rasch fortschreitende Deindustrialisierung zu erwarten. Mithin führt sich hiesig die Bundesregierung damit als sich selbst so bezeichnende „Fortschrittskoalition“ vollends ad absurdum. Spätestens anlässlich des in zwei Tagen vom Bundeskanzler in Berlin anberaumten Industriegipfel müsste daher Olaf Scholz eingestehen, dass die SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die FDP längst gescheitert sind. Die aktuelle Kritik allen voran vonseiten des Finanzvorstands der Dr.-Ing. h. c. F. Porsche AG wird nicht nur dort insofern kein Gehör finden.
Auch schon angekommen?
Die Krise läuft schon seit Jahren. Bisher wurde Alles mittels Staatszuschüssen, Statistikfälschungen und Verschleierungstaktiken unter den Teppich gekehrt.
Hätte man über im Netz zu Verfügung stehenden Satellitenfotos recherchiert, wäre das sofort aufgefallen, wo ein Großteil „geparkt“ ist. Der nicht sichtbare Teil befindet sich in den Neubau-Geisterstädten, u.A..
Es sind Millionen! Soviel zu dem „phänomenalen“ Absatz. … In Peking sieht es anders aus. Da werden restritiv nur noch E-Cars zugelassen, was in diesem Fall auch Sinn macht. Die Stadt ist buchstäblich im Smok erstickt. Alternativen gibt es nicht, außer theoretischem Fahrverbot für alle Verbrenner.
Übrigens Informationen nicht nur aus dem Netz, sondern Vorortrecherche mittels u.A. Unterstützung durch chinesische Landsleute!