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Reichskanzler Brüning gilt mit seinem Sparkurs gemeinhin als einer der Totengräber der Weimarer Republik. Doch seine Politik zeigte auch Erfolge - hätte die Sanierung des zerfallenden Staates Erfolg gehabt, hätte das ein Wendepunkt sein können.

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Man nennt ihn den Totengräber der Weimarer Republik, seine Deflationspolitik wird noch heute als mahnendes Beispiel gegen Sparpolitiken ins Feld geführt – über Reichskanzler Heinrich Brüning hat die Geschichte nicht gut geurteilt. Aber ist das ein gerechtes Urteil? Heute wird er gerne einseitig verkannt. Dass er der letzte Demokrat war, der die Republik führte, wird vergessen – und dass seine Bemühungen Weimar hätten retten können, wird gerne weggeredet.

Das jüngste von drei Kindern einer katholisch-mittelständischen Familie im Münsterland legte eine bemerkenswerte akademische Karriere hin, studierte unter anderem Philosophie, Geschichte, Germanistik, auch ein Semester Jura und promovierte 1915, abschließend während eines Heimaturlaubs von der Front, in Volkswirtschaft. 1914 zog der 29-jährige Fast-Doktor Brüning in den Krieg – für seinen Kaiser und als persönliche Bewährung. Der schwächliche, dürre, bebrillte Brüning zeichnete sich durch Tapferkeit aus, die mit dem Eisernen Kreuz erster und zweiter Klasse belohnt wurde. Als Leutnant kommandierte er unter anderem eine kleine Eliteeinheit von Maschinengewehrschützen.

Der Krieg veränderte ihn persönlich und politisierte ihn offenbar, wie viele in seiner Generation. Wollte Brüning vor dem Krieg noch eine akademische Karriere anstreben, wie Unterlagen des Heeres belegen, ging er nach dem Krieg in die Politik. Seine persönliche Grundhaltung, die Werte des erzkatholischen Münsterlandes widerspiegelnd, änderte sich dabei offenbar nicht. Im Herzen blieb der Zentrum-Politiker Monarchist und für einen katholischen Westfalen überraschend treu zu den Hohenzollern – galt jedoch später als „Vernunftrepublikaner“.

Nach einer kurzen Zeit als Gewerkschaftsfunktionär nach Kriegsende landete Brüning schließlich in der Parteipolitik, wurde Kopf des rechten Flügels der katholischen Zentrumspartei und stieg schnell zum Fraktionsvorsitzenden im Reichstag auf. Er vertrat eine Art christsozialer Politik, seine Idee sah das Reich als „sozialen Volksstaat“. In der Wirtschaftskrise ab 1929 wurde die Stimme Brünings, der konsequent seine Politik vertrat, schnell zu einer der geachtetsten im Reichstag. Auch Präsident von Hindenburg nahm Notiz von dem katholischen Politiker, der Verzicht und Sparkurs predigte.

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Schließlich kollabierte die Weimarer Koalition unter Führung der SPD, die Sozialdemokraten stürzten ihren eigenen Reichskanzler Müller aufgrund einer Nichtigkeit. Der Reichspräsident ernannte daraufhin Brüning im Frühjahr 1930 zum Reichskanzler – ohne parlamentarische Mehrheit. Seine Macht stützte er auf Hindenburgs Verordnungen und schuf so das erste von mehreren „Präsidialkabinetten“ am Ende der Weimarer Republik. Die Lage des Reichs war desaströs: Ein Bankenkollaps erschütterte Deutschland, nachdem das fragile, auf Sand gebaute internationale Kreditsystem zusammenbrach. Das von internationalen Geldgebern abhängige Reich rutschte in eine schwere Krise.

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Brüning herrschte mit der Macht des Reichspräsidenten im Rücken – an das Parlament glaubte er längst nicht mehr. „Das Kabinett ist gebildet mit dem Zweck, die nach allgemeiner Auffassung für das Reich lebensnotwendigen Aufgaben in kürzester Frist zu lösen. Es wird der letzte Versuch sein, die Lösung mit diesem Reichstag durchzuführen“, erklärte der Reichskanzler drohend im Reichstag. Bereits Monate vorher hatte Brüning sich unter anderem mit Franz von Papen und Kurt Schleicher über Wege weg vom Parlamentarismus ausgetauscht; auch der greise Hindenburg, nie ein Demokrat gewesen, war den ständig wechselnden parlamentarischen Kabinetten längst müde geworden. Doch Brüning wollte den Parlamentarismus selbst nicht abschaffen, sondern nur in eine parlamentarische Monarchie überführen.

Vor diesem Hintergrund kann man Brüning nicht als Totengräber der Weimarer Republik sehen, sondern muss ihn als den letzten Reichskanzler begreifen, der das demokratische Deutschland noch retten wollte. Schnell setzte er seine Deflationspolitik um – rigorose Sparvorschläge auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens zur Sanierung der Finanzlage von Reich, Ländern und Gemeinden. Das Ziel: Die Ausgaben der öffentlichen Hand den sinkenden Einnahmen angleichen. Mit Lohn- und Gehaltskürzungen wollte er die Gestehungskosten in der Wirtschaft senken und Importe radikal reduzieren, um eine positive Außenhandelsbilanz zu sichern.

Dies diente verschiedenen Zwecken. Während auch Brünings Erziehung als frommer Katholik und seine als asketisch beschriebene Lebensweise eine Rolle gespielt haben mögen, sah er außen- wie wirtschaftspolitisch große Chancen durch seinen Kurs. Außenpolitisch sollte der harte Sparkurs den Alliierten Reparationsforderern einerseits guten Willen signalisieren – und andererseits aufzeigen, dass das Reich nicht in der Lage sein werde, die horrenden Summen zu erfüllen, die der Versailler Vertrag verlangte. Innenpolitisch sollte es den ausufernd defizitären Staatshaushalt einfangen und die Grundlage für eine wirtschaftliche Erholung sichern.

Seine Deflationspolitik war eine harte Rosskur: Das Geld wertete massiv auf, viele Unternehmen mussten trotz voller Auftragsbücher in die Insolvenz gehen. Millionen wurden arbeitslos. Diese Deflationspolitik, das war Brüning und seinem Kabinett klar, wirkte zunächst krisenverschärfend. Eine neuerliche Wahl 1930 überstand zwar das Zentrum, nicht aber die demokratischen Kräfte an sich. Insbesondere die Nazis erstarkten und zwangen auch die demokratische Linke in eine ungewollte Solidarität mit der Brüning-Regierung. Eine Mitte-Rechts-Basis, die Brüning sich gewünscht hatte, war illusorisch geworden. Brüning blieb mit präsidialer Unterstützung weiter im Amt.

Brünings finanzielle und wirtschaftliche Maßnahmen zur Bewältigung der Krise entsprachen der herrschenden Lehre der Volkswirtschaft, und er war ja ein Mann vom Fach. Die negativen Entwicklungen, die man ihm auch im Rückblick anlastet, hätten sich wahrscheinlich so oder so manifestiert. Sein wirtschaftspolitischer Spielraum war durch Bestimmungen des Young-Plans, der die Zahlung der Reparationen und Kredite für das Reich regelte, hart eingeschränkt – eine Abwertungspolitik der Reichsmark etwa hätte er gar nicht verfolgen können, wenn er denn gewollt hätte.

Die Rechte mobilisierte inzwischen gegen Brüning: Die berüchtigte „Harzburger Front“ der antidemokratischen Rechten, der Soldatenbünde, Deutschnationalen und Nationalsozialisten, richtete sich vor allem gegen seine Regierung und sein Kabinett. Längst hatte man ihn wegen seiner Bemühungen, eine Verständigung mit den Alliierten bezüglich der Reparationen zu erreichen, zum „Erfüllungskanzler“ verschrien.

Sein Ende kam jedoch durch die Sachfrage der sogenannten „Osthilfen“. Die alten Güter der Ritter und Junker im östlichen Teil Preußens waren nicht rentabel und wurden seit den frühen 20ern mit den Subventionen der sogenannten „Osthilfe“ über Wasser gehalten – für den immer wieder klammen Reichshaushalt eine schwere Belastung. Millionen Reichsmark an Subventionen flossen in ein Fass ohne Boden, das vor allem dem politischen Appeasement der alten Junkerklassen diente. Die Gebiete östlich der Elbe entvölkerten sich zunehmend, Millionen Arbeitslose lebten, wenn überhaupt, von der Hand in den Mund.

Brüning schlug ein radikales Vorgehen vor: Die Osthilfe solle enden. Dann sollte der Staat die unrentablen, ostelbischen Güter ersteigern und zerschlagen: Statt weiter große Flächen in der Hand einzelner Großagrarier verkommen zu lassen, sollte die Reichsregierung so eine Landreform vorantreiben und so gleichzeitig die Situation im Agrarsektor als auch die Armut und Arbeitslosigkeit in den Griff kriegen. Erblose Bauernsöhne und Arbeitslose sollten hier ihr eigenes Land bestellen und so ihr Auskommen sichern.

Damit saß Brüning endgültig zwischen allen Stühlen: Linke Karikaturisten verspotten ihn weiterhin als Diener der Großgrundbesitzer, während ebenjene Großgrundbesitzer bei Präsident Hindenburg wütend die Absetzung des „Agrarbolschewisten“ Brüning verlangten. Paul von Hindenburg, selbst Großgrundbesitzer in Ostpreußen, konnte sich auch persönlich nicht für die Idee einer Zerschlagung der großen Landgüter im Osten erwärmen. So gab er am 29. Mai 1932 bekannt, dass er keine weitere Notverordnung Brünings unterzeichnen würde. Brüning stand so ohne Macht da – keine Mehrheit im Reichstag besitzend und vom Präsidenten kaltgestellt, trat er am 30. Mai als Reichskanzler zurück.

Damit endete eine der vielleicht umstrittensten Kanzlerschaften der Weimarer Republik. Brünings Vision, die Reichsrepublik ganz nach seiner persönlichen Art durch einen fast asketischen Kurs der Deflation und des eisernen Sparens zu stärken, wird bis heute höchst unterschiedlich beurteilt. Viele Geschichtswissenschaftler sehen in seinem Handeln einen Brandbeschleuniger für das Ende der Weimarer Republik, ganz wie schon Brünings Zeitgenosse Carl von Ossietzky, einer der damals schärfsten Kritiker Brünings. Der urteilte: „Herr Brüning fühlt sich als Kanzler der Sanierung; aber er ist kein Beginn, er ist ein Letzter. Bestimmt, die Kapitulation vor den Barbaren zu unterzeichnen“.

Andere sehen in Brüning eine tragische Figur – und das nicht zu Unrecht. Der Reichskanzler war gemeinhin erfolgreicher, als die Geschichte über ihn urteilt. Mit seinem Sparkurs, der nicht zuletzt ein außenpolitisches Instrument war, erreichte er schließlich die Streichung der Reparationen – nur wenige Wochen nach seinem Ende im Amt beschloss die Konferenz von Lausanne das Ende der erdrückenden Reparationszahlungen, die im Young-Plan noch bis in die 1980er-Jahre gestreckt worden waren. Das war vor allem Brünings Erfolg. Doch die Geschichte verbat es ihm, die Früchte seiner Politik zu ernten. Nur innerhalb weniger Monate hätte er einen Turnaround schaffen können – es war ihm nicht vergönnt.

Hätte er es geschafft – hätte er dann Hitler aufhalten können? Vielleicht. Vielleicht waren die antirepublikanischen Fliehkräfte aber einfach schon zu stark gewesen. Aber die undankbare Rolle, in die Brüning im Rückblick gesteckt wird, wird dem Mann nicht gerecht.

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43 Kommentare

  • Und wieder was gelernt. Apollo Chronik lese ich persönlich sehr gerne. Vielleicht waren die Konservativen eben doch nicht die Steigbügelhalter der Nazis, sondern vielmehr die letzte Chance der Republik?

  • Brünings Sparkurs war keine neoliberale Ideologie – er war der letzte Versuch, einen bankrotten Staat mit finanzpolitischer Vernunft zu retten. Wer ihn heute als kalten Technokraten abtut, verkennt die Lage der Weimarer Republik: ein fiskalisches Wrack, ein Koloss auf Pump, dessen Stabilität längst bröckelte. Brüning wollte kein Spardogma, sondern ein finanziell souveränes Deutschland, frei von Reparationsgläubigern und hyperinflationärer Staatswirtschaft. Kein Schuldenexzess, kein Konjunkturbalsam – sondern strukturelle Konsolidierung aus bitterer Not. Seine Politik war unpopulär, aber notwendig – und erfolgreich: Kurz nach seinem Sturz wurden in Lausanne die Reparationen beendet. Dass Brüning dafür politisch isoliert wurde, ist Teil seiner Tragik. Die Geschichte nach Brüning zeigt die bittere Wahrheit: Nicht jede kluge Politik überlebt eine unkluge politische Umgebung. Brüning wollte retten – doch seine Zeit wollte nicht gerettet werden.

  • Danke für diesen erfreulich sachlichen und informativen Artikel über einen zu Unrecht oft verleumdeten Mann!

  • Es ging Brüning wohl auch darum, gegenüber dem Ausland zu dokumentieren, dass D alles tut, um den Versailler Vertrag einzuhalten, dies aber nicht möglich ist. So wollte er die Aufhebung der Reparationszahlungsverpflichtungen erreichen. Das haben die Siegermächte aber versagt und damit den Aufstieg Hitlers befördert.

  • Der Vertrag von Versailles beinhaltete einen Widerspruch: einerseits sollte das deutsche Reich hohe Reparationszahlungen leisten, andererseits keine starke Wirtschaft haben, um eine erneute Aufrüstung zu verhindern.
    Hohe Reparationen können jedoch nur aus wirtschaftlichen Überschüssen bezahlt werden, setzen also eine mindestens belastbare Wirtschaft voraus.
    Der Versailler Vertrag wurde im US Kongress auch nie ratifiziert, statt dessen schlossen die USA einen seperaten Frieden mit Deutschland. In diesem Berliner Vertrag war festgehalten, dass die USA ihre Ansprüche nicht einseitig gegen Deutschland durchsetzen durften, der Berliner Vertrag war also großzügiger gegenüber Deutschland als der Versailler Vertrag.

    • Der Versailler Vertrag hat in nicht geringem Maße dazu beigetragen, die Nazis in Deutschland an die Macht zu befördern.
      Den Siegermächten des 1. WK ging es ausschließlich darum, Deutschland nachhaltig wirtschaftlich zu schädigen bzw. klein und schwach zu halten.
      Die Folgen waren damals vielleicht nicht absehbar, aber heute würde es einen solchen Vertrag wahrscheinlich nicht mehr geben.

    • Irgendein amerikanischer Politiker sagte über den Versailler Vertrag: „Da hab ihr einen schönen Vertrag, der uns in 10 Jahren wieder Krieg bescheren wird“.

    • es ging auch gegen den German Lifestyle damals, man wollte den Deutschen das Leben aus Rache unangenehm machen. Diese Euro-Eliten hatten schon gedacht, daß Deutschland seit dem Dreißigjährigen Krieg endlich kleingehalten werden kann mit vereinter angelsächsischer Intrige und anderen Profiteuren. Und plötzlich erhebt sich eine Art industrieller Riese. Das hat den Engländern z.B. echt Angst gemacht. Man war hier einfach besser. Und die deutschen internationalen Geschäftsleute waren ehrlicher als die Angelsächsischen. Die wußten noch, daß alle Beteiligten profitieren müssen.

    • Hier steht, der „Berliner Vertrag“ sei ein Freundschaftsvertrag mit der UdSSR gewesen :

      https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Vertrag_(1926)

      … was soll ich jetzt davon halten?

      • https://de.m.wikipedia.org/wiki/Berliner_Vertrag_(1921)

        Der erste Weltkrieg endete 1918 da ist ihr Vertrag von 1926 etwas spät. Anscheinend gibt es zwei „Berliner Verträge“

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        • So wird es wohl sein.

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  • Großartige Würdigung eines fast Vergessenen. Danke, Apollo

  • Kann man von Brüning heute noch was lernen? Richtig war wohl seine Erkenntnis, dass der deutsche Parlamentarismus in der Krise ab 1930 nichts mehr Sinnvolles beitragen konnte.

    Seine Reaktion darauf war aber m.E. zu engstirnig, zu dogmatisch, zu wenig politisch kreativ. Er hat es mit der Deflationspolitik probiert, aber hätte doch davon abrücken müssen, als er sah, dass dies das Land wirtschaftlich noch mehr ruinierte (der spätere Kanzler Adenauer hat ihn beschworen, ein Arbeitsbeschaffungsprogramm zu starten, sonst sei die Demokratie verloren).

    Er hätte auch nach seiner Abkehr vom Reichstag den Weg des Umbaus in einen autoritären Staat – etwa im Stile Österreichs – dann noch konsequenter gehen müssen. Im Grunde hätte es spätestens 1932 auf eine Außerkraftsetzung der Verfassung, Einsatz des Heeres, Verbot der Nazis hinauslaufen müssen.

    Aber im Nachhinein ist man natürlich auch schlauer, wo es hingeführt hat.

  • So ist es, gutes Portrait.

  • „ Die Rechte mobilisierte inzwischen gegen Brüning: Die berüchtigte „Harzburger Front““. Brüning war selbst Rechter. Als rechts im polititischen Sinne galten zur Zeit der Weimarer Republik Monarchisten wie Brüning, die die alten Eliten wieder stärken wollten. Dazu zählte die Partei DNVP und große Teile des Zentrums, die mit der Kirche verwoben waren. Heutzutage wird rechts/links zwar anderst gebraucht, da dies von den Linken nach dem Krieg propagandistisch umdefiniert wurde, aber als Rechte begriffen sich die Nationalsozialisten z.B. damals nicht. Es gibt auch Reden von damals, wo Nationalsozialisten über Rechte lästern. Hitler erteilte Adel und Kaiser auch eine Abfuhr. Das wird heute sicher anders gesehen, das macht es aber nicht richtig. Aus damaliger Sicht waren Politiker wie Brüning Rechte. Bei Artikeln über die Weimarer Rebublik sollte das berücksichtigt werden. Mit Rassismus usw. wie Linke glauben machen, hat rechte Politik historisch nichts zu tun.

    • Danke für diese Klarstellung.

    • Hitler war ja alles andere als konservativ. Denn seine Judenvernichtung und andere schlimmen Sachen gab es etwa im Kaiserreich nicht. Von seinen seltsamen Ideen wie Europa zu erobern ganz abgesehen

  • Schon das Gesetz stets knapper Güter gebietet, nicht verschwenderisch im Umgang mit den finanziellen Mitteln zu sein. Insofern gilt es unter allen Umständen, sich notwendig in dem Verzicht zu üben, die Grenzen des damit absolut abgezirkelten Umkreises nicht zu überschreiten. Dass Heinrich Brüning bereits damals keine Anstalten unternommen hat, sich davon zu lösen, spricht daher in der Tat für die Politik des früheren Reichskanzlers. Nicht von ungefähr erklärt heutzutage denn auch das höchste Gericht hierzulande einen sogar mit parlamentarischer Mehrheit beschlossenen Haushalt erst jüngst schlichtweg für nichtig, solange solch ein völlig falsches Verständnis von Emanzipation dafür noch immer bestimmend sein sollte.

  • Danke für diesen interessanten Artikel!

  • Sehr guter Artikel!
    Heinrich Brüning hatte leider zu wenig Zeit seine Pläne umzusetzen. Im Inland von der Presse (Nazis, Kommunisten, Hugenberg) bekämpft, vom Ausland keinerlei Unterstützung gewährt. Die Siegermächte gewährten den Nazis anschließend die finanziellen Erleichterungen mit denen die Regierung Brüning überlebt hätte. Wer sich mit der Regierung Brüning intensiver beschäftigt wird entdecken, dass ein Großteil der weiteren Entwicklung in Deutschland auch durch die Entente verschuldet war.

  • Ein großer Deutscher !
    Großer Katholik.
    Hindenburg hat ihn verraten.
    Sonst hätte Brüning Versaille ausgeschaltet und die Republik winterfest gemacht.
    Schade….

  • Hoffentlich wird die BRiD auch nur fast gerettet.

  • ein geradezu erleuchtender Einblick…

  • Danke für den informativen Artikel. In meinem Geschichtsunterricht kam dieser Name auch vor.

  • In der Politik geht es um Machtfragen und erst danach kommen Probleme und ihre Lösungen. Brüning hätte mit dem Notverordnungsregime die Möglichkeit gehabt, den Haushalt Richtung Überbrückungsprogramme umzuschichten um die Millionen zu binden, die erst zur
    internationalistischen Linken und dann zur nationalistischen Linken überliefen, die beide das Ziel hatten, seine Burg zu schleifen. Er hat‘s einfach komplett verpatzt, weil er so wie die dummen Sozis nicht über das Stöckchen springen wollte, mit dem die Geschichte vor ihm in Knöchelhöhe herumfuchtelte.

  • Kurt von Hammerstein-Equord wäre der Einzige gewesen, der die Machtergreifung Hitlers hätte verhindern können. Er war von Funktion und persönlicher Einstellung die letzte verbliebene Möglichkeit.

  • Danke! Fängt schon sehr interessant an und werde ich nachher gerne zuende lesen!

  • Deshalb an alle, die mit der Wahl der AfD jetzt schwanger gehen, das Kreuzchen am 23. Feb. unbedingt aus taktischen Gründen bei der Union machen, damit „Kenia“ verhindert wird.
    Es ist jetzt wichtiger für das Land, die Grünen an der Regierungsbeteiligung zu verhindern als der AfD statt zu 20 Prozentpunkten zu einem Ergebnis von 24 zu verhelfen. Ziel von Mitte-Rechts, das in der Bevölkerung eine klare Mehrheit hat, muss es sein, dass es für Union und FDP reicht, realistischerweise zusammen mit der SPD als leider nicht zu verhinderndes linkes Geringste-Übel, die neue Regierung zu bilden. In vier Jahren, wenn die absurde „Brandmauer“ längst Geschichte ist, die AfD ihre Europa- und Außenpolitik einer Korrektur unterzogen hat, dürfen alle jetzt schlauen, taktisch Wählenden gerne ihr Kreuzchen bei der AfD machen.

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    • Das sehe ich anders. Die AfD muss so stark werden, dass die Union mit gar niemand anderem koalieren kann. Das „leider nicht zu verhindernde Übel“ SPD darf auf gar keinen Fall in der Regierung sitzen. Die Grünen sowieso nicht. Einen Politikwechsel erreicht man nicht, indem man immer wieder das selbe wählt.
      „In vier Jahren“ – gute Güte, schauen Sie sich doch an, was die Ampel in nur dreien „geschafft“ hat. Die nächste GroKo muss blau-schwarz sein und dafür braucht es eine megastarke AfD.

      • Es tut mir leid, Wunsch und Wirklichkeit sollten schon auseinander gehalten werden können.
        Es wird letztlich diese Verleugnung der Realität (so bedauerlich sie auch ist) sein, die die Grünen wieder in Regierungsverantwortung bringt. Und das müssen sich dann auch alle neu-blauen Bornierten vorwerfen lassen. Sie werden es in der Hand gehabt haben, Grün zu verhindern. Die Grünen-Wähler im Bekannten- und Kollegenkreis, die realistisch genug sind, ihre schwere Niederlage bereits zu ahnen, spotten bereits damit, sich über jede Stimme, die von der Union an die AfD geht, zu freuen. Der Union zu unterstellen, dass mit ihr die „Ampel-Politik“ genauso fortgesetzt wird, ist schon bösartig. Zu glauben, dass Merz und Söder wortbrüchig werden, ist an Realitätsferne kaum mehr zu überbieten. Es wäre unmittelbar das Ende der jetzigen Union und würde in Neuwahlen münden. Sieger wäre die pol. Linke, weil „ihre“ Medien dieses Chaos genüsslich für sich werden zu nutzen wissen und das „Weiterso“ ist sicher.

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        • Alle sagten „das geht nicht“, dann kam einer der wusste das nicht und hat gemacht.

          „Der Union zu unterstellen, dass mit ihr die „Ampel-Politik“ genauso fortgesetzt wird, ist schon bösartig.“

          Wie bitte ?
          Zuerst war die Merkel-Union, erst dann kam die Ampel und führte das Merkel-Desaster zur Perfektion. Nennen Sie mir einen Grund, warum die Union in einer Koalition mit der SPD von ihrem Merkelkurs abweichen sollte, ja überhaupt könnte ?

          Es tut mir leid, Wunsch und Wirklichkeit sollten schon auseinander gehalten werden können.

          Die Union braucht einen Richtungswechsel und es gibt nur eine Partei die ihr dabei behilflich sein kann.

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          • Lesen Sie meine Antwort an DDM_Reaper20.

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        • Ich wünschte, ich hätte Ihren Optimismus.
          Was soll Merz machen, wenn er sich mit rot und grün ins Bett legt? Meinen Sie, die lassen sich am Nasenring durch die Manege ziehen?
          Nix da. Fritze wird sich bücken müssen, allein schon, weil die Abrissbirne aus der Uckermark ihn zwingen wird… indirekt, durch ihre Anhänger.

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          • Sie haben meine Zeilen offensichtlich nicht verstanden, „Kenia“ MUSS VERHINDERT werden!!!
            Die Union wäre unmittelbar wieder in Geiselhaft, aus der sie gerade beginnt, sich langsam zu befreien. Rot und Grün werden zusammen in etwa dieselbe Fraktionsgröße haben wie die Union und hinzu die Medien auf ihrer Seite. Warum wohl werbe ich hier, die Union zu wählen, damit es nur einen linken Partner in der neuen Koalition gibt. So wünschenswert ein sofortiger Totalumbruch und eine schwarz-blaue GroKo wäre, sie ist und bleibt unrealistisch. Jetzt geht es allein um Schadensbegrenzung.

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            • Wie können Sie es überhaupt nur ERWÄGEN, eine Partei zu wählen, die für all das verantwortlich ist, angefangen mit der €-Rettung über ultralinke Staatsanwälte, die gegen unsere Grundrechte kämpfen bis hin zu Aschaffenburg?!

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              • Noch einmal: Damit Grün aus der Regierung fliegt und es nicht zu „Kenia“ kommt. Das hat im Augenblick allerhöchste Priorität. Wenn das nicht erkannt wird, freut sich der „Feind“, weil eine Union unter ihren Möglichkeiten Rot-Grün stärkt. Ist mathematisch nicht schwer einzusehen.
                Sollte dann die Union in einer Koalition mit FDP und SPD in der Migrationsfrage auch nur einen Schlag in Richtung „Grüne“ oder „Die Linke“ zurückrudern, würden sie sofort einen noch nicht dagewesenen hohen Prozentsatz an Stimmen schon bei der nächsten LTW an die AfD verlieren. Das wissen sie natürlich. Deshalb werden sie ihre Vorhaben in der Migration jetzt durchziehen, auch mit Stimmen der AfD. Merz möchte nicht nur für eine Legislaturperiode Kanzler sein.

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        • Das Gegenteil Ihrer Meinung hat die CDU gerade erst bewiesen, als sie mit der Zustimmung der außerordentlichen Erhöhung der CO2-Bepreisung zugestimmt hat.

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        • Wer ist denn hier borniert? Die Union doch wohl! „Mit denen da nicht!“ „Zufallsmehrheiten“ „Abschaum“ und was nicht noch alles! Pöbel blau etwa herum? Eben! SIE sind völlig wirklichkeitsfremd, aber wohl auch nicht real.

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          • Es sind genau die Leute Ihres Formates, die mich bisher davon abhielten, mein Kreuz bei der AfD zu machen, und ich stand oft genug kurz davor. Real ist es ganz und gar nicht, dass die AfD 35 Prozentpunkte erhält, zwecks inhaltlicher größter Gemeinsamkeiten eine Koalition mit einer unter 20% abgestürzten Union eingeht, die letztlich eingesehen hat, dass die Aufrechterhaltung der Brandmauer dem Land und seiner Demokratie schadet. Wären die Verhältnisse so, würde ich tatsächlich mein Kreuz bei der AfD machen, auch wenn ich Alice Weidel nicht als Kanzlerin für nicht geeignet halte. Das habe ich Frau Merkel allerdings auch nie. Ich habe stets die Inhalte gewählt, nicht die Person. Das nur, damit Ihnen der Zahn mit dem „SPD-U-Boot“ gezogen wird (ich musste herzlich lachen …). Sie und Ihresgleichen schaden Ihrer Partei, in der es sehr viele sehr kluge und besonnene Köpfe gibt und die auch in Regierungsverantwortung gebracht werden sollten, mit solchen Auslassungen mehr als Sie ahnen.

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            • Am 23.02. stehen 2 Parteien zur Auswahl: die SED und die AfD! Ich weiß, wen ich wählen werde!

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    • Jede Stimme für die CDU ist eine Stimme für die Islamisierung und Deindustrialisierung, für Armut, Gewalt und Entrechtung. Es verlangt Chuzpe oder Dummheit die die schwarz-rote Herrschaft als konservative Alternative für schwarz-grüne zu verkaufen.

    • Sie liegen komplett falsch!
      1.
      Ich stimme doch nicht für die, die MIR ganz konkret massiv schaden, mit Ansage, im Wissen, dass sie gegen div. Gesetze verstoßen, kalt lächelnd, zynisch!
      2.
      Ich stimme doch nicht für die, die meine eigentliche Wunschpartei vernichten wollen.
      3.
      Ich stimme doch nicht für die, die mich noch dafür bezahlen lassen, im ÖRR verhöhnt und belogen zu werden.
      4.
      Taktisch wählen ist immer falsch. Das hat uns die Ampel eingebracht!

      Ich glaube, Sie sind ein Chat-Bot oder zumindest ein SPD-UBOOT.

      Wer schwarz wählt, bekommt rot-grün!

      • Ich erlaube mir einmal Ihre Worte zu benutzen: Sie liegen komplett falsch“! Sie wissen nicht, dass sich sehr viele Unionler heute dafür schämen, nicht entschiedener sehr früh schon die Absetzung von Angela Merkel vorangetrieben zu haben. Nach dem übereilten Atomausstieg 2011 war für sehr Viele der Bogen überspannt. Die Medien, Frau Merkel von Anbeginn äußerst gewogen, haben diese Stimmung totgeschwiegen. Nur das Opponieren aus Bayern wurde ausgeschlachtet, weil bekanntlich lange vor der AfD die CSU über Jahrzehnte DAS Feinbild der schon immer linke Schlagseite zeigenden Leitmedien war. Die Medien waren und sind eine Übermacht, der sich Frau Merkel immer zum richtigen Zeitpunkt zu bedienen wusste. Sie pflegte wie niemand vor ihr im Amt des Parteichefs der CDU ein Führungsstil der Einschüchterung. Von dem ließen sich leider zu viele zu sehr beeindrucken und schwiegen feige in der Hoffnung, dass sie einen Fehler begeht. Es waren allein die Medien, die sie ganz bewusst im Amte hielten.

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