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Baden-Württemberg

Sieben politische Straftaten von Christen, 306 von Islamisten – Verfassungsschutz beobachtet Freikirchen

„Wortgetreue Bibelauslegung“ könne zu Gewaltbereitschaft führen, schreibt der Verfassungsschutz. Dabei findet sich in fünf Jahren keine einzige politisch motivierte Gewalttat in Baden-Württemberg mit dem Stichwort „Christ“ – während 4.000 Islamisten mehr als 300 Straftaten begingen.

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Eine Moschee in Reutlingen. In Baden-Württemberg gibt es laut Verfassungsschutz 4.000 Islamisten und eine mittlere zweistellige Zahl christliche Fundamentalisten. (IMAGO/imagebroker)

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Das Land Baden-Württemberg hat im Milieu des christlichen Fundamentalismus ein Personenpotenzial im mittleren zweistelligen Bereich. Das geht aus einer Kleinen Anfrage des sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten Jonas Hoffmann hervor. Damit spielen Christen trotz des höheren Bevölkerungsanteils eine viel geringere Rolle beim religiösen Extremismus als Muslime. Im Bereich des islamistischen Extremismus und Terrorismus wird das Personenpotenzial auf circa 4.000 Personen geschätzt.

Seit 2020 gab es sieben politisch motivierte Straftaten in der Kategorie „religiöse Ideologie“, die unter dem Stichwort „Christ“ aufgefunden wurden. Dabei handelte es sich einmal um § 126 StGB, die Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, einmal um § 126a StGB, das gefährdende Verbreiten personenbezogener Daten, viermal um § 130 StGB, die Volksverhetzung, und einmal um § 145d StGB, das Vortäuschen einer Straftat.

Zum Vergleich: Zwischen 2020 und 2024 wurden 306 Straftaten in Baden-Württemberg polizeilich dem islamistischen Milieu zugeordnet. Davon entfielen 56 Taten auf Terrorismusdelikte, 14 auf Gewalttaten, 26 auf Propagandadelikte und 210 auf sonstige Straftaten, wozu unter anderem Volksverhetzung, aber auch Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz gehören (Apollo News berichtete über die Anfrage).

Vom baden-württembergischen Verfassungsschutz werden aktuell zwei christliche Gruppierungen bearbeitet: zum einen die „Baptistenkirche Zuverlässiges Wort Pforzheim“ beziehungsweise „Deutschlands Seelen gewinnen“ und zum anderen die „Evangelische Freikirche Riedlingen“ beziehungsweise das ihrem Hauptprediger zuzurechnende „Netzwerk bibeltreuer Christen“.

Der „Baptistenkirche Zuverlässiges Wort Pforzheim“ wird vorgeworfen, Queerfeindlichkeit sowie Antisemitismus auf einer religiösen Ebene zu legitimieren. Die „Evangelische Freikirche Riedlingen“ verknüpft laut Verfassungsschutz staatsfeindliche Verschwörungsideologien mit biblischen Inhalten. Beide Gruppierungen werden im Phänomenbereich „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“ geführt.

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Konkret wird Jakob Tscharntke, der führende Kopf der „Evangelischen Freikirche Riedlingen“, im Verfassungsschutzbericht folgende Aussage zur Last gelegt: „Gott liebt es bunt. Nicht das Einheitsbraun, das sich nach der Farbenlehre ergibt, wenn man rot und grün miteinander vermischt, wie man es leider auch in der politischen Farbenlehre sehr deutlich sieht. Liebe Geschwister, Rassismus ist dort, wo man die Verschiedenheit der Rassen nicht mehr erwähnen, wo man den Weißen nicht mehr als Weißen, den Neger nicht mehr Neger und den Zigeuner nicht mehr Zigeuner nennen darf. (…) Dieses ganze Geschehen zielt darauf ab, die von Gott geschaffene Identität der verschiedenen Völker und Rassen zu zerstören und eine endzeitliche, antichristliche Einheitsmasse zu erzeugen, über die sie bestmöglich herrschen können.“

Laut dem Verfassungsschutz vermische Tscharntke „christlich-fundamentalistische Ansichten mit der Ablehnung des Staates und demokratisch legitimierter Entscheidungen.“ Zudem warnt der Landesverfassungsschutz davor, dass aufgrund der hohen Onlinereichweite durch seine Beiträge „zuvor nicht extremistisch eingestellte Kirchenmitglieder und andere Personen radikalisiert werden“ können.

Obwohl es in den letzten Jahren keine Gewalttaten gab, die von christlichen Extremisten verübt wurden, sieht Baden-Württemberg dennoch „in fundamentalistischen Gruppierungen, auch in religiös begründeten, die Gefahr, dass die Ablehnung von Gruppierungen, Organisationen oder der freiheitlichen demokratischen Grundordnung so stark ausgeprägt sein kann, dass sie sich in der Bereitschaft zu gewalttätigem Handeln ausdrückt. Auch aus einer wortgetreuen Auslegung der Bibel kann sich in bestimmten Fällen eine Tendenz zur Gewaltbereitschaft ergeben.“

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40 Kommentare

  • Ui, ui, ui, ich bin ja schwul und mein Hintergrund ist tatsächlich der, dass ich mich (ich bin jetzt 47) 2006 zu Jesus bekehrt habe. Ich habe nach meiner Bekehrung in der evangelischen Kirche Hessen-Nassau eigentlich nur gehört, was ich an der Bibel alles nicht glauben darf. Als unbedarfter Neu-Christ war ich verwirrt über den Unglauben und zugleich auch abgestoßen. Über eine freie evangelische Gemeine und einige baptistische Gemeinden bin ich dann bei einer „geschlossenen“ Brüdergemeinde in Frankfurt gelandet. Dort habe ich wunderbare Menschen kennengelernt. Ich wurde trotz meines Schwulseins nicht ausgegrenzt, als Freund und Bruder geachtet, geschätzt und geliebt, auch wenn klar war, dass ich meine Neigung laut Bibel in der Gemeinde nicht leben kann. Das war für mich kein Problem.

    Ob freie evangelische Gemeinde, Baptisten oder Leute aus der Brüdergemeinde – sie alle waren herzliche und freundliche Menschen, die einfach darum bemüht waren, die Heilige Schrift in ihrem Leben zu leben.

    • Was lernen wir daraus? Wenn schon eine Glaubensgemeinschaft, dann sollte man vorher schauen, mit wem man sich gemein macht. Je größer die Organisationen, umso größer auch die Gier nach Macht und der Unterwerfung von Menschen.

      • Na ja, wie wohl die meisten Menschen kannte ich halt von klein auf nur die evangelische und die katholische Kirche. Von Freikirchen wie den freien evangelischen Gemeinden, den Baptisten und der Brüderbewegung hatte ich ja noch nie was gehört.

        Insofern ist es klar, dass ich erst einmal zu einer (in Anführungszeichen!) „normalen“, also bekannten Kirche gegangen bin. Die Katholiken waren für mich von Anfang an ein rotes Tuch wegen des Papsttums und Ähnlichem, aber was ich dann in den Gemeinden der hessischen, evangelischen Landeskirche erleben musste, hatte mit Bibel und Christsein rein gar nichts mehr zu tun. Erst durch mühsame Eigeninitiative habe ich die Freikirchen entdeckt.

        Inzwischen besuche ich keine Gemeinde mehr, habe aber noch sehr gute und enge Freunde in der Frankfurter Brüdergemeinde.

        • Ich fühle mich bei den Hissiten bestens aufgehoben.
          Die leben nach christlichen Werten.

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    • PS: ich besuche mittlerweile keine Gemeinde mehr, habe aber noch sehr gute Freunde, die die Frankfurter Gemeinde besuchen, auch wenn sie meinen Lebenswandel nicht gutheißen.

      „Queerfeindlichkeit“ besteht nicht darin, Menschen zu sagen, dass man ihren Lebenswandel ablehnt und dieser vor Gott schlecht ist, während man ihnen umgekehrt mit Achtung und Freundlichkeit begegnet. Übelsten Schwulenhass über Beschimpfungen, Anspucken und körperliche Gewalt habe ich persönlich seit den 90ern eigentlich nur von einer ganz bestimmten Gruppe im Stadtbild erlebt – Christen waren das aber nicht.

  • Ich kann diese Unterscheidung von Islamismus und Islam nicht mehr hören. Ich befasse mich seit über 30 Jahren mit dem Islam in Europa.

    Islamismus sind die neuen Kleider des Königs um das offensichtliche nicht zu sehen.

    • Spaziergang durch eine beliebige mitteleuropäische Großstadt („Stadtbild“) genügt.

      • Es muss nicht Mal eine Großstadt sein. Mittelzentrum genügt.

        • Kleinstadt. Von 12.000 EW Anfang 2000er auf knapp 15.000 heute.

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  • Jakob Tscharntke ein weiser und mutiger Pfarrer, möge ihn Gott vor der politischen Verfolgung schützen, die seit dem letzten Jahrhundert wieder so aktuell wie nie zuvor geworden ist.

  • In der Bibel und dem Koran finden sich viele Stellen, die mit einer Demokratie nicht kompatibel sind. Wenn man es hingegen ein bisschen genauer betrachtet mit „Unserer Demokratie“ schon.

    • Im NT?

  • „Wir können alles! Außer hochdeutsch.“

    • Leider gibt es zwischen den Verfassungsschutzbehörden der Länder kaum noch Unterschiede. Siehe Thüringen. Dort wird übrigens auch kein Hochdeutsch gesprochen…
      Und auch die entsprechende Bundesbehörde macht keine Ausnahme.
      Wer glaubt, dass der Verfassungsschutz die Verfassung schützt, glaubt auch, dass Zitronenfalter …usw

  • Nun, man liest, „aus einer wortgetreuen Auslegung der Bibel kann sich … eine Tendenz zur Gewaltbereitschaft ergeben“ und staunt.

    Schon die von den Kirchenvätern vorgenommene Allegorese der Bibel geht immer von der wortgetreuen Auslegung (Literalsinn) aus, und auch die historisch-kritische Exegese biblischer Texte kommt nicht ohne Betrachtung des Wortsinns aus.

    Und einer aus biblischer Lektüre und gläubiger Überzeugung entstandenen Auffassung über Anzahl und Ausprägung von Geschlechtern, den Unwert von Abtreibung, den Sinn und Wert von Familie oder die Gestaltung des Gemeinwesens eine „Tendenz zur Gewaltbereitschaft“ oder „Delegitimierung des Staates“ zu unterstellen, nur weil sie vielleicht nicht dem aktuellen gesellschaftlichen Mainstream“ entspricht, offenbart nur, wie weit sich das Gift der Enthumanisierung und humanen „Dekonstruktion“ bereits in die Strukturen des Staates eingefressen hat.

  • Was war eher da? Die Bibel oder der Verfassungsschutzbericht? Vor wem wird sich der Mensch verantworten nach seinem Tod? Vor dem Schöpfer oder seiner Regierung? Fragen über Fragen, die auch dieser Beitrag nicht erfasst.

  • Hat der Islam auch die 10-Gebote inne? Diese selbst zu befolgen sind eine harte Aufgabe für jeden Menschen was wahrscheinlich 99% der Menschen zu Sündern werden läßt.

  • Ich folge Jebus. Der ist okay.

  • Woraus speißt sich eigentlich die Gewaltbereitschaft des Staates ?

  • der anteil migranten waechst und waechst.

    **Trotz verschärfter Regeln sind im Jahr 2025 über 101.000 Visa für den Familiennachzug erteilt worden. Hauptherkunftsländer sind die Türkei, Syrien und Indien. Reporterin Dorothea Schupelius berichtet.**

    https://www.welt.de/politik/deutschland/video6948d200f6fc544dba9b046d/von-januar-bis-november-immer-noch-hohe-zahlen-101-000-visa-fuer-familiennachzug-erteilt.html?utm_social_handle_id=8720562&utm_social_post_id=630279315&wtrid=socialmedia.socialflow….socialflow_twitter

  • Da sieht man auf welcher Seite der VS steht.

  • Das Problem für die „Unsere Demokratie“ ist das in den Freikirchen die Bibel, das Seelenheil der Menschen und der Glaube an Gott noch eine zu große Rolle spielen. Mit anderen Worten der Genderwahn, die Klimaapokalypse und die jagt auf die AfD werden dort nicht aktiv priorisiert,

  • Einfach nur irre!

  • „Konkret wird Jakob Tscharntke, der führende Kopf der „Evangelischen Freikirche Riedlingen“, im Verfassungsschutzbericht folgende Aussage zur Last gelegt: „Gott liebt es bunt. Nicht das Einheitsbraun, das sich nach der Farbenlehre ergibt, wenn man rot und grün miteinander vermischt, wie man es leider auch in der politischen Farbenlehre sehr deutlich sieht“

    Daher weht der Wind. Das war klar wie Kloßbrühe. Es geht – wie könnte es anders sein – um die Beobachtung der „bösen Rechten“,

    „Beide Gruppierungen werden im Phänomenbereich „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“ geführt.“

    Ganz im Sinne von Faeser & Co.KG…

    Die „verfassungsschutzrelevanten“ Delegitimierer fühlen sich von Bürgern mit gesundem Menschenverstand – phänomenal – delegitimiert. Alles wie gehabt. Nichts Neues an der Front.

  • Das ist Christenverfolgung.

  • Das kenne ich nur aus Geschichtsbüchern. In den USA wurden Katholiken auch durch das FBI überwacht, die gerne der Hl. Messe/Liturgie auf Latein beiwohnen. Auch als „rechts“ gebrandmarkt. Es ist zutiefst dämonisch was abläuft.

  • Das Problem für diese sogenannten Verfassungsschützer ist, dass der oben zitierte Pfarrer, wenn auch seine Rassismus-Definition etwas eigenwillig erscheint, den entscheidensten Kern der sogenannten Einwanderungspolitik benennt:
    Die Selbstidentifikation der (noch) Mehrheitsgesellschaft soll zerstört werden, um die Bildung eines politischen Mehrheitswillens zu brechen.
    Während die Einen echten Herzens an „Vielfalt“ glauben, können sich Andere für eine überschaubare Zeit ihrer Macht ganz sicher sein.
    Gerade Sozialisten wissen aus der Geschichte der internationalen Arbeiterbewegung, dass ein Identifikationskontext, in deren Falle ein sozialer, wesentlich ist für die Formulierung, Gestaltung und Durchsetzung eines politischen Willens.

  • Wenn ich die Artikel hier auf AP oder anderen Alternativmedien lese (die „Qualitätsmedien“ kann man total vergessen, wenn man wirklich informiert sein will), dann komme ich nicht um die Erkenntnis herum, dass nichts besser, sondern alles immer schlimmer wird. Die linksgrüne Ideologie hat Deutschland in den Wahnsinn getrieben. Wenn sich die Hauptverantwortliche, die großartige Angela Merkel, alle Orden, die man ihr dafür verliehen hat, auf ein Mal anhängen würde, sähe sie – passend zur Jahreszeit – aus wie ein Weihnachtsbaum. Ich danke Angie täglich für ihre Lebensleistung.

  • Das ist das Ergebnis der Säkularisierung , der linksgrünen Ideologie und Wokismus und Ausdruck von gottlosigkeit in dieser Gesellschaft- was bleibt: El Shaddei-der Allmächtige

  • Wenn Antisemitismus und Queerfeindlichkeit Grund für die Überwachung von zwei christlichen Gemeinden ist, dann wird es wohl kaum eine Moschee geben, die sie nicht überwachen. Oder irre ich mich?

  • Warum verlangen wir von Syrien, Afghanistan, der Türkei oder dem Irak keine Reperationen? Schließlich sind es deren Staatsbürger, die unser Land nachhaltig zerstören.

  • So eine Anfrage kann mir ein Sozi stellen… 🤡

  • Das ist doch Nazismus pur:
    Die politische und bürgerliche Gleichheit gewohnten Bürger im Westen haben ferner Mühe zu verstehen, dass der Islam dieses Konzept ablehnt. Die Menschen sind nicht gleich. Sondern es ist die Religion, die ihnen ihren politischen und bürgerlichen «Wert» zuschreibt. Verantwortlich dafür ist nicht ein «islamistisches», sondern ein generell islamisches Verständnis der menschlichen Natur, «fitra» genannt.
    Nach dieser Vorstellung kommt man als Muslim zur Welt. Erst durch die Eltern oder andere Umstände wird man Christ, Jude oder Ungläubiger. Wer in dieser Weise seiner Natur entfremdet ist, gilt im Falle der Juden oder Christen als «Schriftbesitzer» und damit als Bürger zweiter Klasse. Wer sich mit der damit einhergehenden Minderung seiner bürgerlichen Rechte abfindet, verwirkt immerhin im Allgemeinen nicht sein Leben. Die Ungläubigen sind jedoch weitgehend rechtlos.
    ……….

    • …. weitgehend rechtlos.
      Diese Unterscheidung in Erst-, Zweit- und Drittklassmenschen ist mit der Gleichheit aller Menschen sowie der voraussetzungslosen Geltung der Menschenrechte unvereinbar.
      Martin Grichting inder NZZ vom 01.11.2023

  • „Wortgetreue Bibelauslegung“ könne zu Gewaltbereitschaft führen, genau wie im Koran und jüdischem Tanach. Aber es wäre ja rassistisch fremde Glaubenbekenntisse, Hassschriften und Mordaufrufe zu beobachten… Ist wie bei Rechts und Links… Wen ein geRechter ein Fähnlein schwenkt oder ein Friedenssymbol zeigt wird er sofort beobachtet, verurteilt und bestraft. Wenn die staatlich finanzierte Links-Terroristische Antifa Menschen ins Krankenhaus prügeln, zu Morden aufrufen, Strassen blockieren und somit eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen, wird es als „Bürgerpflicht“ verharmlost.

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