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„Schwierige Ertragslage“

Lederwaren-Hersteller Spezia: Schwaches Weihnachtsgeschäft zwingt Unternehmen in die Insolvenz

Spezia Lederwaren ist insolvent. Bereits seit Längerem stand das Unternehmen aus Baden-Württemberg unter Druck. Das schwache Weihnachtsgeschäft hat dem Betrieb jetzt den Rest gegeben und könnte weitere Unternehmen in den Insolvenz-Tsunami mitreißen.

Über 70 Jahre wurden in Dornhan bei Spezia Lederwaren hergestellt - nun ist das Unternehmen insolvent (IMAGO/Funke Foto Services)

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In der vergangenen Woche ist mit Spezia Lederwaren das nächste Traditionsunternehmen in die Insolvenz geraten. Das in Dornhan im Kreis Rottweil, Baden-Württemberg, ansässige Unternehmen blickt auf mehr als 70 Jahre Firmengeschichte zurück. Das Produktportfolio des Kleinunternehmens umfasste vor allem Etuis, Mappen und Schreibunterlagen aus hochwertigem Leder.

Der Geschäftsführer der Spezia GmbH, Ralf Pfeifle, erklärte im Gespräch mit der Neuen Rottweiler Zeitung (NRWZ): „Die im Sommer schwierige Ertragslage wurde durch ein nicht vorhandenes oder nur sehr geringes Weihnachtsgeschäft noch größer.“ Viele große Einzelhandelskunden hätten in diesem Herbst keinen Weihnachtsauftrag platziert. Damit setzt sich der „Insolvenz-Tsunami“ weiter fort.

Die Zurückhaltung der großen Einzelhändler ist vor allem darauf zurückzuführen, dass auch sie von einer Auftragsflaute heimgesucht werden. Wie verheerend die Kauflaune unter deutschen Endverbrauchern derzeit tatsächlich ist, zeigt eine repräsentative Umfrage der Unternehmensgruppe IFH Köln, die zur Jahreshälfte 2025 veröffentlicht wurde. Demnach fühlt sich rund die Hälfte der Verbraucher durch die aktuelle wirtschaftliche Situation verunsichert, rund 42 Prozent verschieben geplante Käufe wie Haushaltswaren, Mode oder Fahrräder. Trotz abgeschwächter Inflation belastet das anhaltend hohe Preisniveau die Konsumlaune weiterhin.

Wie die NRWZ ausführt, hat die Firma Spezia bereits eine Restrukturierung hinter sich. In den 1960er-Jahren beschäftigte Spezia noch rund 150 Mitarbeiter. Die erste schwere Krise ereignete sich, als die sinkende Nachfrage infolge günstiger Lederwarenimporte die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens auf die Probe stellte. 2013 kam es zur Übernahme durch den jetzigen Eigentümer Ralf Pfeifle. Bedingt durch die Firmenkrise und die Sanierung des Unternehmens hin zur heutigen GmbH-Form wurde bereits damals die Mitarbeiterzahl stark reduziert – auf nur noch zehn Beschäftigte.

Nach Angaben des Berichts arbeiten derzeit noch neun Personen für die Spezia Lederwaren GmbH, überwiegend in Teilzeit. Die Auszahlung der Löhne und Gehälter ist vorerst gesichert, da diese über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit getragen werden. 

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Dabei ist Spezia nicht das einzige Unternehmen, das unter dem schwach anlaufenden Weihnachtsgeschäft leidet. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage des ifo-Instituts rechnet rund ein Viertel der Befragten mit einem enttäuschenden Weihnachtsgeschäft, knapp die Hälfte erwartet lediglich einen durchschnittlichen Verlauf. Nur zehn Prozent hoffen auf ein gutes Saisonfinale (mehr dazu hier).

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28 Kommentare

  • Woher sollen die Käufer das Geld hernehmen, wenn es der Staat ihnen vorher wegnimmt?

    • Ganz genau, ehe ich mir eine neue Lederweste kaufe, muß ich dafür sorgen, das ich meine Wohnung heizen, das ich mir Nahrungsmittel kaufen und das ich mir Treibstoff für den täglichen Weg zur Arbeit leisten kann.

    • Wieso sollten sich die Leute ein deutsches Produkt kaufen, wenn das chinesische, indische, pakistanische doch um ein vielfaches günstiger und oft nicht eben schlechter ist? Wenn es keinerlei Handelsregulierungen mehr gibt um auf diesem Weg Deutsche Handelsinteressen resp. Großkonzerne zu schützen, man andererseits (berechtigterweise) das deutsche Einkommensniveau, den Sozialstaat nicht aufheben möchte…? Es ist simpelste Mathematik, Ökonomie eben (Stupid)…

      • Selbst wenn man den Sozialstaat aufgeben würde, was früher oder später sowieso passieren wird, wird Asien allein schon bedingt durch die Masse an Menschen und den fast abgeschlossen Technologie Transfer in den nächsten Jahren, was red ich von Jahren.. immer billiger Produzieren können.. und hätten wir heute wieder neue Technologien am Start, eh wir das auf denn Markt haben produzieren es die schon. Nüchtern betrachtet kommen wir da nicht mehr raus, es sei denn wir machen den Markt dicht.

        • Ich empfehle beim nächsten Einkauf alle Waren zu überprüfen, was drin oder dran steht.
          Bei 80% werden Sie „Made in PRC“ finden.
          Auch wenn die Marke Bosch, Siemens, Krups oder VW heißt…

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        • „Markt dicht machen“ – das ist meine Rede seit ich denken kann.
          Es ist doch logisch dass viel billiger produzierende Länder unseren heimischen Markt kaputt machen. Und umgekehrt schenken wir denen Entwicklungsgelder, damit sie sich bei uns was kaufen können.
          „Das ist als würde der Ladenbesitzer am Eingang Geldscheine ausgeben und sich abends über seinen Umsatz freuen.“ – sinngemäß laut Weidel.
          „Wandel durch Handel“ – selten so gelacht !

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      • Globalisierung – haben wir alle was von.

    • Warum zahlen wir eigentlich immer noch Entwicklungshilfe an China?

  • Nice, der nächste bitte!

  • Endlich mal gute Nachrichten. Ich bin vegan und esse kein Leder!

  • Für den Weihnachtsmarkt haben die Leute offenbar noch Geld. Bei uns ist da rundherum immer alles zugeparkt und der Weihnachtsmarkt ist wirklich gut besucht, im Ruhrpott.

    Aber ansonsten regiert Schmalhans, allenthalben. Die Leute halten das Pulver trocken, da keiner weiß was kommt.

    Mal richtig zu wählen wäre ja auch mal eine Idee, aber lassen wir das. Geschenkt. Wer unbedingt in den Abgrund regiert werden will, soll sich eben in den Abgrund regieren lassen, mit seiner „demokratischen Mitte“ von „unserer Demokratie“.

    • Sie müssen sich nicht schämen, aber die Ruhrpott-Trottel sind durchweg verblödet. Mein (ich hoffe immer noch auf ein Unglück) Schwiegersohn kommt daher. Schalke-Fan, ich hätte nicht gedacht, daß es solche Leute wirklich gibt.

  • So cool sehen die Dinger auch nicht aus.

    • endlich sagt mal jemand hier was dazu.
      Wer das anzieht hat die 80 überschritten.
      Schreckliches Zeug.

  • Dieses Produktportfolio findet heute, egal bei welcher Konjunktur, kaum noch Abnehmer. Heute ist das Handy der Organizer und nicht mehr die Ledermappe. Das ist leider so. Insofern sehe ich diese Insolvenz nicht als ein Opfer der schwachen Kaufkraft.

    • Genauso ist es.Von den „tollen Westen“ 😂 mal ganz abgesehen:
      Meine Baun Büffel Echtlederbrieftasche z.B. habe ich schon 10 Jahre.
      Tolles Ding,unkaputtbar und bringt dem Händler nur alle 10 Jahre 1x Umsatz.140€.
      Davon kann niemand leben.
      Das Sortiment ist aus der Zeit gefallen.
      Die Firma hat gut geschlafen.

  • Anstatt Leder-Schreibmappen hätte man besser leder-Smartphone Hüllen produzieren sollen. Das gesamte Sortiment ist überholt und überteuert, somit sind die Absatzprobleme offensichtlich.
    Tip an die Firma: Ich würde es mal mit Leder-Schutzhüllen für edle Jagdwaffen versuchen, dort gibt es Bedarf und kaufkräftige Kundschaft.

  • Viele sind in „Überlebensmodus“. Die vom Staat verursachten Fixkosten liegen ja nun fast bei 50% vom Lohn. Die Herrschaften sollten mal ihre eigenen Veröffentlichungen lesen und sich erklären lassen, was da steht und die Folen dazu.

  • So kommt es denn. Wenn man durch Gasleitungssprengung, CO2-Abgaben und anderen Steuer- und Beitragsschnickschnack die Kosten so in die Höhe treibt, für Firmen und Privatleute, dann bleibt für normalen Konsum kaum noch was übrig.

  • Lederkleidung würde ich als Spezial- bzw Luxuskleidung einstufen.
    Wenn man sich anschaut, wie unfähig unsere Regierung agiert, ich lese das persönlich aus der abstürzenden Wirtschaft heraus, dann sollte man wohl langsam Luxusanschaffungen zurückstellen und das sinnvolle preppen anfangen.
    Oder den Absprung wagen.
    Wenn es wirklich crasht, werden die Verantwortlichen schnell das Weite suchen.

  • So hart dies im Einzelfall auch ist: seid ihr bei Apollo sicher, dass dies wirklich eine Meldung von überregionaler Relevanz ist?

    • Apollo ist nicht die Tagesschau.

    • 👍Die wichtigen hochaktuellen Themen fallen unter den Tisch.
      Das altfränkische Lederzeug hier ist der Weihnachtswitz.
      Das Niveau fällt rasant ab.
      Daumen runter macht nix.

  • Die vorWEIHNACHTlichen Märkte müssen umbenannt und in Pollerfestungen verwandelt werden, um die einen nicht zu verschrecken, die anderen abzuschrecken (das „Klientel“ ist das gleiche) und der Einzelhandel, der vor sich noch nicht allzu langer Zeit seine Kunden nach dem „Impfstatus“ ausgesucht hat, beklagt das schwächelnde WEIHNACHTsgeschäft, während der Staat bekanntgibt, UNS künftig noch tiefer in die Tasche zu greifen!? Ein Tipp an den Handel, unbedingt weiterhin klare Kante gegen Rechts zeigen!

  • Wenn man das Wort Indianer nicht mehr in den Mund nehmen, geschweige denn sich als solcher verkleiden darf, weil Links-Grün sonst komplett ausflippt, warum sollte man sich dann noch eine teure Cowboyweste kaufen?

  • Hurra, wieder ein Unternehmen erfolgreich in den Ruin getrieben! Vielen Dank an die CDU/SPD.

  • Wer für die CO2- Steuer zig Milliarden bezahlen muss , muss sich nicht wundern , dass die auch Nahrungsmittel dadurch extrem teuer werden ! Kapieren diese Wähler der Linken Schandmauer aber nicht ! Darum lasst Sie Blechen bis nichts mehr für die Kinder übrig ist … außer die Migrantenkinder !!

  • Nur gut, daß solche Probleme den Kanzlerdarsteller absolut kalt lassen.
    Er tingelt lieber im Ausland und versucht mit unserem Geld den dritten Weltkrieg zu entfachen.
    BlackRock hat es so befohlen….

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