Werbung:

Werbung:

COP30-Abschlusserklärung

Europa wird von China und den Ölstaaten vorgeführt – und verspricht dennoch Klima-Milliarden

Die Industriestaaten versprechen in der Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz neue Klima-Milliarden. Zeitgleich wollten die EU-Länder eine Erklärung zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern verankern, wurden aber von China und den Ölstaaten vorgeführt.

Auch Friedrich Merz versprach Luiz Inácio Lula da Silva neue Milliarden-Zahlungen für das Klima (Imago / Fotoarena).

Werbung

Vor und auf der diesjährigen Weltklimakonferenz eskalierten die Warnungen vor dem Klimawandel. Dennoch konnte auf dem Gipfel (COP30) im brasilianischen Belém jetzt keine weitreichende Abschlusserklärung verfasst werden – was allerdings nicht an den entwickelten Industrieländern lag, die weiterhin willig sind, höhere Beiträge zu leisten. Es waren vor allem die Ölstaaten sowie China, die großspurige Erklärungen verhindern wollten.

Dass das nicht im Interesse der westlichen Länder lag, zeigte sich auch daran, dass die Verhandlungen 19 Stunden anhielten, ehe am Samstag ein Ergebnis präsentiert werden konnte. Aber: Eine bindende Abkehr von Öl, Kohle und Gas konnte nicht erreicht werden. Stattdessen werden freiwillige Initiativen genannt und lediglich das Wort „Treibhausgase“ in dem Abschlussdokument erwähnt – fossile Energieträger hingegen nicht.

Bundesumweltminister Carsten Schneider zeigte sich „ein bisschen enttäuscht“ und warf den Ölstaaten eine Blockade vor. Zuvor hatte eine etwa 90 Staaten umfassende Gruppe, auch Deutschland sowie die EU, einen definitiven Plan zum Ausstieg aus den genannten Energieerzeugern gefordert. Weil Abschlusserklärungen auf der Weltklimakonferenz einstimmig geschlossen werden sollen, konnten die Ölstaaten, aber auch China, das Vorhaben blockieren.

Pikant: Die betroffenen Staaten gelten als Entwicklungsländer, sie profitieren also anderweitig von den Klimahilfen, die die Industriestaaten leisten. Wenig verwunderlich ist also, dass es hier recht schnell zu einer Einigung kam: Arme Länder sollen künftig noch höhere Beträge zur Bewältigung der Erderwärmung bekommen – bis 2035 sollen derartige Klimahilfen auf 120 Milliarden verdreifacht werden.

Allerdings soll dieses Geld aus einem Topf stammen, der bereits im letzten Jahr festgelegt wurde: Auf der Weltklimakonferenz in Baku hatten sich alle Länder auf ein höheres „New Collective Quantified Goal on Climate Finance“ (zu Deutsch: Neues gemeinsames quantifiziertes Finanzierungsziel) geeinigt. Die damalige Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte an den Verhandlungen teilgenommen, aus denen letztlich eine Verdreifachung der 100-Milliarden-Dollar-Zusage bis 2035 hervorging.

Lesen Sie auch:

300 Milliarden Dollar sollen dann jährlich vor allem an den Globalen Süden fließen – Deutschland übernahm in der Vergangenheit etwa zehn Prozent dieser Zahlungen, die für Klimaschutz und Emissionsausgleich vorgesehen sind. Die jetzt veranschlagten 120 Milliarden Dollar sollen aus diesem Topf explizit zur Bewältigung des Klimawandels übernommen werden.

Die Rolle von Baerbock hat in der neuen Regierung der SPD-Politiker Schneider übernommen. Zwar ist er kein Außenminister, das Umweltministerium hat allerdings die Kompetenz über die Verhandlungen in Brasilien. Schneider erklärte nach der Einigung, er „hätte erwartet, dass insbesondere von den am meisten betroffenen Ländern, den Inselstaaten, Afrika, eine lautere Stimme auch für das Thema Klimaschutz zu hören war“.

Trotz bedrohlicher Warnungen vor der Klimakatastrophe im Vorfeld der COP30 (mehr dazu hier), wenden sich die meisten Staaten aber zunehmend von noch strengeren Maßnahmen ab – mit Ausnahme von europäischen Staaten. Das weiß auch Schneider: Weitreichende Klimaschutzbemühungen seien „ehrlicherweise nur von Europa zu hören“ gewesen, monierte er.

Das hatte sich auch schon zu Beginn der COP30 gezeigt, als Bundeskanzler Friedrich Merz auf dem Leaders Summit einen „namhaften Betrag“ für den neuen Tropenwald-Fonds (TFFF) von Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva versprochen hatte. Eine Milliarde Euro möchte Deutschland in den nächsten zehn Jahren beisteuern – andere europäische Staaten wie Norwegen trumpften sogar mit der dreifachen Summe in Dollar auf.

Dass die Forderungen des Globalen Südens dieses Jahr zurückhaltender waren beziehungsweise den Blockaden der Ölstaaten sowie China oder Indien letztlich nichts entgegengesetzt wurde, könnte an der geopolitischen Abwägung liegen. Während China zwar öffentlich angibt, Klimaschutzmaßnahmen zu treffen, ist das Land sehr auf seine Wirtschaft fokussiert – und immer mehr Staaten sind von China abhängig, folgen also seinem Beispiel.

Ähnlich verhält es sich mit den USA, die das Pariser Klimaschutzabkommen unter Donald Trump verlassen haben. Möglich ist, dass zahlreiche Länder dem Kurs der USA folgen wollen – auch, um Sympathien zu sammeln – und somit die von europäischen Staaten getragenen Klima-Maßnahmen eher vorsichtig betrachten.

Trotz großer Worte endete die COP30 daher mit einem ernüchternden Ergebnis für die Verhandler der Industrieländer. Die Warnungen vor dem Gipfel konnten offenbar nicht für eine breite Akzeptanz für strengere Maßnahmen im großen Stil sorgen. Die Milliarden-Hilfen – unter anderem aus Deutschland – stehen aber dennoch. Sie sind für die nächsten zehn Jahre erst einmal vereinbart.

Werbung

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Strafbare Inhalte, Beleidigungen oder ähnliches sind verboten (hier unsere Kommentar-Richtlinien). Kommentare sind auf maximal 1.000 Zeichen limitiert.

35 Kommentare

  • Die EU ist sozusagen der Geisterfahrer in der Welt und Deutschland fährt das Führungsfahrzeug.

    • Eher die Stoßstange oder der Airbag vom Führungsfahrzeug.

  • Die EU glaubt, sie sei eine globale Supermacht, bekommt aber regelmässig vorgeführt, daß niemand auch nur im Entferntesten daran denkt, sich ihrem Willen zu unterwerfen.

    • go broke – nixx woke. Fertig.

  • Man kann es nicht erfinden, der Sauerländer Gernegroß herzt den brasilianischen Ex-Häftling, als wäre dieser Lula ein aufrechter „Klima-Retter“. Man sieht, Links und Links gesellt sich gern. Ich würde allerdings eher meinen Hund auf unseren Wurstvorrat aufpassen lassen als diesen Lula auf die Milliarden in diesem dubiosen „Klimafonds“…….

    • Dubios ist noch nett. Blackrock kriegt 12,5% Rendite bei 0 Risiko; das wiederum wird von EU-Steuerzahlern getragen.

    • das geld wird wohl nicht aus reinem eigennutz gespendet .
      eine hand waescht die andere.
      der linkslinke lula war schon lange ein lieblingszusammenarbeitspartner von ursel.
      und man kann wohl davon ausgehen, dass es auch recht gute kickbacks geben wird.

  • Wenn man den Weltmarkt in vielen Bereichen dominiert und Milliarden und vlt. Billionen insgesamt scheffelt kann man spendabel sein.

    Wenn man hingegen sich selbst knebelt und Verluste permanent macht, dann kann man NUR noch Insolvenz anmelden.

    Das ist der Unterschied zwischen Dominanz und Dummheit. Moral war gegenüber Money NIE überlegen in der Geschichte.

    Schon das man den dominierenden Wettbewerber aus Fernost als „Entwicklungsland“ einstuft, zeigt die Wettbewerbsverzerrung mehr als deutlich.

  • Wahrlich ich sage euch. 8x10e09 Menschen auf diesem winzigen Planeten sind des Pudels Kern.

  • Wie das wohl in einer Diktatur sein muss, zu ertragen wie Entscheidungen ohne Mitspracherecht getroffen werden, obwohl es am Ende jeden einzelnen betrifft.
    Wir können es gerne Demokratie nennen, aber der Effekt bleibt der gleiche.

  • Die entscheidende Frage müsste lauten:
    Von wem wird Deutschland nicht vorgeführt????????

  • Jetzt kommt der gefährliche Kälte-Winter und dann der Hitze-Sommer. Und die Klimakleber um Claudia Roth sind verzweifelt.

    • Die nehmen Konrad Spezialkleber. Fertig.

  • Es ist dieser ideologische Wahnsinn, der besonders in Deutschland seine Weltrettungsmaßnahmen einfordert, ohne dabei Verhältnismäßigkeit und Sachlichkeit walten zu lassen. Da sagt der Merz einmal was Zutreffendes, nämlich dass Deutschland nur für 2% des anthropogenen CO₂ Ausstoßes verantwortlich ist, schon hört man das Geheul der Klimadogmatiker, man sei dennoch verpflichtet, habe Welt als Vorbild in Sachen Klima bis hin zum eigenen Untergang zu dienen.

    Man vergisst dabei, oder weiß es erst gar nicht, auch noch, dass das Klima sich seit Millionen von Jahren ohne menschliches CO₂ gewandelte und bis heute der Einfluß desselben auf das Klima nicht eindeutig feststeht.

  • Die Reisen des Herrn Merz sind teuer, Brasilien ein paar Milliarden, G20 Gipfel auch, Treffen der Koalition der Willigen um einen Friedensplan zu verhindern ebenso.

  • Da strahlt der Lula über alle vier Backen.

  • Nicht Europa verspricht diese Gelder, sondern die CDU-EU. Die EU-Bürger werden nicht mehr gefragt und die Gelder aus der Staatskasse finanziert weiterhin die Klimalügen in aller Welt. So kauft man sich Freunde für bestehende Lügen ein!

  • Dieser CO2-Irrsinn könnte, wenn schon nicht erfunden, dann doch dazu genutzt worden sein, den Westen vorteilhaft am Boden gedrückt zu halten, um ihn dann auch noch von seinen Reichtum-generierenden Jobs mit dankbarem Jubel erlösen zu dürfen.

  • Die Tanzen nicht auf diese Pfeiffen. Fertig

  • Im nächsten leben werde ich Politiker-Marionette, falls ich nicht als Sohn eines Milliardärs geboren werde.

  • Das Geld ist ja nicht weg, es landet nur bei BlackRock. Sie haber mit Merz nicht um sonst, den Dealer zum Kanzler gemacht.

  • 90% der Weltbevölkerung stehen gegen die Klimaklicke und diese tut immer noch so, als wäre sie die relevante Mehrheit und nur einzelne Gruppen stünden dagegen. Ich bin mal gespannt, wo die 350 Mrd. wirklich herkommen sollen. USA und China stehen schon mal mit 0,- bereit.

  • „Arme Länder sollen künftig noch höhere Beträge zur Bewältigung der Erderwärmung bekommen …“, zum Beispiel zur Erhaltung der Wälder, so heißt es, während bei UNS die Leute Gelder kriegen, die Wälder vernichten für den „Kampf gegen die Erderhitzung“, damit sie Betonmonster errichten können! Beton wird eigentlich auch als „Klimakiller“ bezeichnet, nur nicht wenn man ihn braucht um „Pollerzauber“ und Flatterstrom zu erzeugen. Alles klar?

  • Die EU Ineptokratie soll expandieren und trifft auf die härteste Mauer der Welt:

    Die REALITÄT

    NIX mit machtvoller EU Expansion – soviel Steuergeld auch verschleudert wird.

    Ineptokratie:

    Herrschaftsform, in der die Unfähigsten von den Unproduktivsten gewählt werden.

    D.h. die Mitglieder der Gesellschaft, die sich am wenigsten selbst erhalten oder gar Erfolg haben wollen, werden dafür mit Gütern und Dienstleistungen belohnt, die aus dem konfiszierten Wohlstand einer schwindenden Anzahl wertschaffender Leistungsträger bezahlt werden.

  • Das ist nicht mehr Deutschland, das ist D@@fland 🇩🇪

    • Diese ganzen Wefulogen geben den Rest dazu.Fertig.

  • Schreiben braucht man hier nichts mehr. Meine Kommentare sind weg.

    Was zum Henker wollen die eigentlich?

  • Hier 100 Milliarden, dort 100 Milliarden und da braucht es auch 100 Milliarden etc. …

    Bei diesem Schwachsinn wird einem schwindlig!!!

    und die Co2 Wegelagerer des Volksvermögen aus der Klimakirche machen immer weiter ….

  • Ihr habe ja ganz oft gut recherchierte Artikel, aber der hier hört sich an wie von der dpa kopiert:
    „Ähnlich verhält es sich mit den USA, die das Pariser Klimaschutzabkommen unter Donald Trump verlassen haben. Möglich ist, dass zahlreiche Länder dem Kurs der USA folgen wollen – auch, um Sympathien zu sammeln – und somit die von europäischen Staaten getragenen Klima-Maßnahmen eher vorsichtig betrachten.“
    Nein, weil die USA wirtschaftlich und technologisch enteilt

    „Die Warnungen vor dem Gipfel konnten offenbar nicht für eine breite Akzeptanz für strengere Maßnahmen im großen Stil sorgen.“
    Sind wir in der Schule, dass wir strenge Maßnahmen brauchen und für was?

    „Weitreichende Klimaschutzbemühungen seien „ehrlicherweise nur von Europa zu hören“ gewesen, monierte er.“ Was soll denn das sein?

    etc.

  • (..)Bundesumweltminister Carsten Schneider zeigte sich „ein bisschen enttäuscht“ .(..)

    Warum ist dieses Land nur mit solchen Physik/Chemie Legasthenikern und Trottel(etten)wie Baerbock, infolge Schneider gestraft ?

    Als im Jahr 1970 Bangla Desh, zyklisch infolge des Monsuns von der Seeseite absoff , diesmal aber eine HALBE MILLIONEN Menschen ertranken, entschloss man sich – also vor nunmehr 55 Jahren, als die Partei der Grünen noch nicht einmal angedacht war, sich ein Beispiel an den “ NIEDER“ Landen zu nehmen, das Land abzudeichen und sich entsprechend zu schützen .
    Hierzulande, bei den Physik/ Mathe-Legasthenikern, glaubt man an den Weihnachtsmann, ergo die Atmosphäre Physik dadurch verändern zu können , indem man 1% der menschgemachten Klimagaseinträge D Schlands herausschneidet/ halbiert- zehntelt what ever,

    während im Rest der Welt , die Klima Einträge MESSBAR zunehmen – und dieses 1% MAL X, LOCKER alleine von China in die Wellness Atmo ALLER geblasen wird.

Werbung